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Zickel
nach beendeten Studien als Cadet in's
KĂĽrassier'Regiment Freiherr von Men>
gen, das er als Lieutenant, seiner Verhei»
rathung wegen, wieder verlieĂź. Bereits
in seiner Jugend ein Freund der Literatur
widmete er sich nunmehr ganz derselben
und schrieb Gedichte, Novellen, welche in
verschiedenen Blättern des In» und Aus»
landes erschienen. Auch einige dramatische
Arbeiten brachte er zur AuffĂĽhrung, und
da sie eine gĂĽnstige Aufnahme gefunden
hatten, ĂĽbertrug ihm Hoffmann, der
damalige Director des standischen Thea»
ters zu Prag, die Stelle eines Dramaturgen
bei der dortigen BĂĽhne, welche er bis
5832, in welchem Jahre Hoffmann die
Leitung der Präger Bühne aufgab und
später nach Wien übersiedelte, beibehielt.
Nm diese Zeit begrĂĽndete H. in Prag auch
das schöngeistige Blatt „Der Salon",
dessen Redaction er so lange fĂĽhrte, bis
ihn Hof fmann, der in Wien die Lei«
tung des Iosephstädter Theaters über.
nommen, als Dramaturgen an dasselbe
berief. Nur kurze Zeit war H. auf diesem
Posten thatig. Im Jahre 1833. Anfangs
September, unternahm er einen Ausflug
nach Maria Zell, von welchem zurück»
gekehrt er vom Typhus befallen wurde
und demselben bereits nach wenigen
Tagen im Alter von 44 Jahren erlag.
Hickel's im Drucke erschienene Arbeiten
sind: „Nlldetzkq-Feier. Dramatische Gedicht
in 2 Abtheilungen" (Prag 1830, Calve,
42^.); — „Oesterreichische Kniserlieder. Gr-
dichte" (Dresden4833. R.Schäfer, 32".)-.
— „Ner Minnehllk. Gin Vndemirnm kür Ke-
benbe, enthaltend eine poetische Nlnmendentnng,
Stlltnmllnchblätter, AiebeZdellisen" (Leipzig
4833. Wengler, 46".). Der größere Theil
seiner Arbeiten ist ungedruckt, darunter
auch das kurz nach seinem Tode im
Iosephstädter Theater dargestellte Ge-
legenheitsstück „Des Malers schönstes Bild". H ickel war vornehmlich Gelegen«
heitsdichter, aber im besseren Sinne dieses
Wortes. Er liegt auf dem St. Marrer
Friedhofe begraben.
Wiener Conversationsblatt (Theater.
Zeitung), redig. von Ad. Bauerle, 49.Jahr.
gang (I83ö), Nr. 220. S. 9l5. — O ester<
reich isches Balladenbuch. Herausgege«
ben von Ludwig Bowitsch und Alexander
Gig l (Wien 1835, Dorfmcister, kl. 3<>.) Bd. I.
S. 336; Bd. I I , S. 720 ^nach diesem gest.
am 30. September l855).
Ăźl'djll, Iuraj, siehe: Higgil!, Georg.
, Johann (Maler, geb. zu
Ottobeuern im Algäu 4681, gest. zu
Prag 13. Juni 4733). Besuchte die
Schulen zu Wangen in Schwaben, ging
dann nach MĂĽnchen, wo er bei Caspar
Sing Unterricht in der Malerkunst erhielt,
und im Jahre 4706 nach Wien, wo er
ein SchĂĽler des berĂĽhmten Architektur-
und Frescomalers, des Jesuiten Pozzo,
wurde. 1709 kam er nach Prag und lieĂź
sich daselbst häuslich nieder. Im Jahre
1710 wurde H. Mitglied der Prager
Malergesellschaft, welche ihn 1730 zu
ihrem Oberaltesten wählte; 1749 legte er
aber diese Stelle selbst nieder. Hiebel
hat meistens in Fresco gemalt und zwar
die St. Clemenskirche in der Altstadt
Prag; — die Bibliothek am Clementinum
und die Congregationscapelle ebenda; —
das Nefectorium in der Iesuitenkirche
zu Klattau; — die Stiftskirche in Doran,
welche er 1721 malte; — Die Kreuz«
ersindung in der Kirche zu GoĂźstatt, fĂĽr
den Markgrafen von Baden»Baden im
Jahre 1729. Von seinen Oelgemäldeir
sind bekannt: „Va5 Nben des H. Norbert",
welches er in einem Cyclus von Bildern
fĂĽr die Stiftskirche zu Doxan dargestellt
hat. Mehrere seiner Bilder sind von
guten Meistern in Kupfer gestochen
worden, als: „Ner H. Thomas Äquinaz"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Volume 9
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hibler-Hysel
- Volume
- 9
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 518
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon