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Hochenegg 71 Hochenegg
im 48. seiner Leitung des Consistonums der
Erzdiöcese gestorben ist. Wenige Wochen vor
seinem Tode wurde er noch von Sr. Maje-
stät dem Kaiser mit der großen goldenen
Ehrmmedaille nebst Kette ausgezeichnet.
Anläßlich seines Todes erschienen mehrere
Trauergedichte in deutscher und lateinischer
Sprache. ^Neuer Nekrolog der Deutschen
(Ilmenau. B. F. Voigt, 8«.) I I I . Jahrgang
(1823). S. 1348. Nr. 110.)
Hocheneck, siehe: Hohcneck, Johann
Georg Adam Freiherr.
Kochenegg, Friedrich Graf (Feld-
marschall» Lieutenant, geb. zu
Homber in Franken auf dem Gute sei-
ner Eltern 28. Juli 1770. gest. zu Hüt-
jeldorf bei Wien 14. Juni 1848).
Trat am 13. Mai 1788 als Fähnrich in
das Infanterie-Regiment Nr. 23, wurde
am 7. December 1789 zum Untcrlieute-
nant, am 2. Februar 1794 zum Ober«
lieutenant, am 22. März 1797 zum
Capitän und am 16. Mai 1799 zum
wirklichen Hauptmann befördert. Am
18. December 1804 erfolgte seine Ernen-
nung zum Major im Infanterie-Regi-
mente Nr. 14, am 1. November 1807
jene zum Oberstlieutenant, in welcher
Eigenschaft er am 1. Februar 1810 zum
Infauterie.Regimente Nr. 13 übersetzt
wurde. Am 13. Jänner 1813 wurde er
Oberst im Regimente und schon am
7. März 1814 Omeral-Major. 16 Jahre
später, am 11. Jänner 1830, erfolgte
seine Ernennung zum Feldmarschall-Lieu«
tenant, aber schon im folgenden Jahre,
16. Mai 183t, trat er nach 43 Dienst-
jähren in den Ruhestand über. H. hatte
die Feldzüge der Jahre 1788, 1789,
1793—1800. 1803. 1803. 1814 und
1813 mitgemacht und sich öfter ausge»
zeichnet, bereits im Türkenkriege bei der
Einnahme von Türkisch-Dubitza und der
Festung Belgrad, ferner im Jahre 1793
bei Namur und Maubeuge, dann bci Reichshofen, wo cr mit seiner Compagnie
der Erste in die feindliche Redoute drang
und bei Memelshofen, wo er die durch
die feindliche Uebermacht in Unordnung
gebrachte Arriöregarde der Unseren wie«
der sammelte und die Ordnung herstellte.
Insbesondere that er sich 1799 bei der
Erstürmung der Verschanzungen von
Ramiß hervor, im Jahre 1800 in Italien,
wo er die Verfchanzungen von Zuccarello
erstürmte, Castell und Brücke bei Alpi»
gnano standhaft vertheidigte. In der
Schlacht bei Marengo, b:reits verwundet,
drang er beim Sturme der Erste in das
Dorf, wurde aber dann neuerdings ver»
wundet kampfunfähig aus dem Gefechte
gebracht. Im Jahre 1803 war er zuerst
als Flügel-, später als General'Adjutant
der Armee in Mahren thätig, wohnte der
Schlacht bei Austerliß bei und führte,
obwohl ihm das Pferd unter dem Leibe
erschossen ward, eine russische Colonne
auf die von dem Feinde besetzte Anhöhe.
Im Jahre 1811 befehligte er eine Reserve-
colonne von 11 Bataillonen und rückte
im folgenden Jahre der Erste in Dijon
ein, wo in dem bei dieser Stadt errichte»
ten Lager eine 20.000 Mann starke
Divi»
sion unter seinen Befehl gestellt wurde.
Zu diesen Verdiensten des im Felde aus«
gezeichneten Kriegers gesellen sich die
friedlichen der amtlichen Thätigkeit in
den Jahren 1806—1809. in welchen er
als hofkriegsräthlicher Referent das Re-
crutirungsdepartement der Armee und
die großartigen Volksbewaffnungen jener
ereignißreichen Kriegsjahre leitete. Als
Brigadier aber führte er unter schwierigen
Zeitverhaltnissen das Militär- und Grenz-
commando gegen Beffarabien und die
Moldau mit glänzendem Erfolge. Im
September 1826 wurde H. zum Inhaber
des Infanterie.Regiments Nr. 20 und
mit dem kais. Diplom von 27. April
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Volume 9
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hibler-Hysel
- Volume
- 9
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 518
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon