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Hoditz
und KĂĽnste, I I . Section, 9. Theil. S. 211.
^Stramberg's Angaben ĂĽber die Ehe des
Grafen Hoditz mit der Markgräfin Sophie
von Bayreuth weichen von jenen anderer
Quellen wesentlich ab, und soll H. seine Ge.
malin mit Gleichgiltigkeit ja Härte behandelt
haben, so daĂź letztere endlich ihre Zuflucht in
Oedenburg suchen muĂźte; Stramberg gibt
jedoch die Quelle nicht an, aus der er diese
Mittheilung schöpfte.) — Oesterreich ische
National-Cncyklopädie, herausg. von
Gräffer und Czikann (Wien 1833, 8°.)
Bd. I I , S. 588. — Freihafen 1841. Fe>
bruarheft: „Reisescenen aus dem schlesisch<
mährischen Gebirge" Enthält Nachrichten über
RoĂźwaldau und seinen Besitzer den Grafen
Hoditz). — Kneschke (ErnstHeinrich Dr.
und Prof.), Deutsche Grafen'Häuser der Ge»
genwart (Leipzig 1332. T. O. Weigel, 8".)
Bd. I , S. 360. — Zur Genealogie der
Grasen von Hoditz. Die Hoditz oder in der
öechisch-mährischen Schreibweise Hodic, sind
ein ursprĂĽnglich polnisches, aus dem berĂĽhm-
ten Hause Rogalla stammendes Geschlecht,
welches eigentlich Hoditzki von Hoditz
hieĂź. Vom 14. Jahrhunderte an breitete sich
dasselbe in Mähren und Böhmen, und seit
1622 m Schlesien auö. Schon 1303 besaß
die Familie das Dorf Hoditz im vormaligen
Iglauer Kreise und mit 1368 beginnt die
ununterbrochene Stammreihe. Ulrich Iorenz
und Wenzeslaus Hodihky zeichneten sich
um 1334 in Böhmen aus und wurden für
ihre Verdienste von Kaiser Rudolph I I .
am 10. September 1603 in den Freih errn»
stand erhoben. Der Freiherr Georg Ma-
ximilian, kaiserl. Oberst, Kriegsrath, Gene«
ral-Kriegs» und Landescommissär in Mähren
und Schlesien, erhielt von Kaiser Ferdi<
nand I I I . am 10. Juli 1641 fĂĽr sich und
die Familie die Reich sgrafenw ĂĽrd e und
Grnst Graf von H., Plenipotentiarius auf
dem Concile zu Constanz, und Wenzel Graf
von H., Plenipotentiarius bei Errichtung der
Grenzen zwischen Mähren und Ungarn, er<
hielten mit dem 17. Juli 1647 das Indigenat
in Ungarn. Ein Enkel deö ersten Grafen,
Geora Maximil ian, der Graf Jul ius
Leopold, besaĂź aus seiner Ehe mit Barbara
Gräfin Nostiz (gest. 1693) mehrere Söhne,
von denen zwei die zwei Linien des Hodih'«
schen Grafenhauses, nämlich die Linie Ho-
ditz'RoĂźwalde und die Linie Hoditz'
Wolframitz bildeten. Die erstere erlosch
mit dem Grafen Albert Joseph, dem be« rühmten Sonderling, dessen ausführlichere
Lebensskizze oben mitgetheilt wurde; die Linie
Hoditz' Wolframitz blĂĽht noch zur Stunde
fort. Die Svroßen derselben sind die Söhne,
beziehungsweise Enkel des Grafen: Friedrich,
k. k. Oberst (gest. 8. October 1828), aus
dessen Ehe mit Maria Christine aus dem alten
mailändischen Geschlechte der Dei Tapitanei di
vimercato (geb. 22. November 1787). Die
Kinder des Grafen Friedrich sind: 1) Graf
Johann Nep. (geb. 20. März 1813), k. t.
pens. General'Major, das gegenwärtige Haupt
der Familie ^bei Kneschke heiĂźt es S. 362:
„Der Bruder des Grafen Johann Nepomuk
ist Graf Johann, geb. 2. Mai 1813". Das
ist irrig und soll heißen: „Der Bruder des
Grafen Johann Nepomuk ist Graf Julius,
geb. 2. Mai 1813".) Graf Iohannist (seit 20.
April 1843) vermalt mit Maria Christine Anna,
geb. Gräsin NkzUu von Nil-zk (geb. 16. Sep»
tember 1820); aus dieser Ehe stammen fĂĽnf
Söhne, die Grafen Stephan (geb. 13. Mai
1846); Ma r (geb. 4. März 1848); Julius
(geb. 3. September 1830); Franz (geb.
27. Juli 1832); Ludwig (geb. 16. Septem«
ber 1856). — 2) Graf Julius (geb. 2. Mai
1813). k. k. Oberst in der Armee, vermalt
(seit 13. August 1844) mit Johanna, geb.
Gräsin zu blubenlierg (geb. 18. April 1819),
aus welcher Ehe bisher eine Tochter, Ange-
lica (geb. 31. December 1855), stammt. —
3) Graf Friedrich (geb. 9. Jänner 1824,
gest. l l. März 1830), k. k. Rittmeister bei
Palatinal - Huszaren Nr. 12, welcher (seit
16. Mai 1846) mit Anna Maria Freiin Aarg
von Bcöenbmg (geb. 24. August 1828, gest.
24. September l849) vermalt war, aus wel-
cher Ehe zwei Töchter, die Gräfinen Chri-
stine (geb. 1847) und Mathilde (geb. 1848).
vorhanden sind. — 4) Grasin Mar ia An-
toinette (geb. 20. April 1823). Auch lebt
noch eine Schwester des Grafen Friedrich,
die Gräfin Johanna Nepomucena (geb.
27. October 1788). — Wappen. Quabrirter
Schild mit Mittelschild. Mittelschild. In
Blau zwei nebeneinandergestellte silberne
BĂĽffelhĂĽmer. Hauptschild. In jedcm der
vier rothen Felder ein goldener doppeltge»
schweifter, einwärts gestellter Löwe. Auf dem
Schilde erheben sich drei gekrönte Turnier-
Helme; der rechte und linke Helm trägt einen
Löwen wie in den Feldern des Hauptschil»
des, der mittlere zwischen zwei silbernen
Büffelhörnern eine gekrönte blaugekleidete
Jungfrau mit fliegendem Haare und silbernem
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Volume 9
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hibler-Hysel
- Volume
- 9
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 518
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon