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Oöhl.
nach welcher, als behördlich angefragt
ward. ob die Liedertafel zu gestatten sei,
bedeutet wurde, daĂź sie wohl nicht zu
verbieten, jedoch nur stillschwei-
gend zu dulden sei. I m August 1843
erhielt H. den Ruf als Domcapellmeifter
nach FĂĽnfkirchen in Ungarn. H. nahm
denselben in der Voraussetzung an, daĂź
ihm nun jene Mittel zu Gebote stehen
wĂĽrden, welche von einem gut fundirten
Chöre zu erwarten find. Aber seine Er«
Wartungen gingen nicht ganz in ErfĂĽllung,
und obgleich in Ungarn geboren, stellen
sich ihm als „Fremden" nicht geringe
Hindernisse entgegen. Diese im Ganzen
wenig erquicklichen Verhältnisse äußern
jedoch auf H.'s Compositionstalent keine
nachtheilige Wirkung, denn innerhalb
der 49 Jahre (1843 bis 1862) seiner
Wirksamkeit in FĂĽnfkirchen hat H. eine
nicht geringe Anzahl von TonstĂĽcken fĂĽr
die Kirche, Kammer und den Gesang
vollendet. I n der Zwischenzeit, im Jahre
1844, folgte H. auch einer Einladung
des Wiener Chorregentenvereins, die Auf«
fĂĽhrung seines Oratoriums, welche am
3. November g. I . unter Mitwirkung von
300 Personen und in Gegenwart Sr. Ma-
jestät des Kaisers im kais. großen Redou»
tensaale stattfand, personlich zu dirigiren.
Im Jahre 1832 erhielt H. anläßlich
der S». Majestät dem Kaiser gewidmeten
groĂźen Messe (in D) die goldene Medaille
fĂĽr Kunst und Wissenschaft; das Werk
selbst aber wird im kais. Hofmusikarchive
aufbewahrt. H.'s (Kompositionen sind:
Kirchliches: 6 solenneMeffen,17kleine,
4 Vocale für Männerstimmen, 6 vocale
fĂĽr gemischten Chor; 13 Graduale;
16 Offertorien (7 Hymnen-Offertorien
fĂĽr gemischten Chor und' Orgel, Wien,
bei Franz Glöggl); 1 großes Requiem
fürWännerstimmen und Orchester; 3 kleine
Requiem; 3 T's vsum (in 0, zur Ver- mälungsftier Sr. Majestät, Wien, bei
F. Glöggl); 6 ^anturn 6i-Fo; 2
nte spiritns; 1 Noos ;
14 Vesperpsalmen; 3 Vesperhymnen;
1 Hymne (^.vs rnai-iL Ltolla fĂĽr Solo
Sopran, Viola, Violoncello und Orgel,
Wien, bei F. Gloggl). — Kammer«
musik: 7 Streichquartette: 1. v-äui
(Wien, bei F. Glöggl). 2. V-uioii (bei
Demselben), 3. O-äur. 4. ^is-moll.
3. ^-moii, 6. Vs-äur, 7. l^moU; —
3 Quintetten: 1. k'-iuoii, 2. 3-äur.
3. Oäur; — 2 Sonaten für Fortepiano
und Violine: 1. Ns-<äur (Wien, bei F.
Glöggl), 2. OllioU, für Pianoforte
allein, Gique, Scherzo; — 8 kleine cha-
rakteristische Stücke. — Für Gesang:
„Hnb5tme!llnchlllie" (Wien, bei Spina); —
,An Znleikll", 4 Lieder; — „MMenlieder",
4 (bei F. Glöggl); — „Mder aus der
Zchmitz", 3 Lieder, Beilage zu Dr. August
Schmidt's „Wiener Musik-Zeitung"
1841 (bei Spina); — „Neder Kr die
Jugend"; — „Waldstimmen", 4L.; — „Ans
dem Kind erparad lese", 4 3. (Wien, bei F
Glöggl); — „Ner Negmrlllue" (Pesth, bei
Nor. Grinzweil); — „Na2 Kind in der
VlllkZchlucht" (Wien, bei Artaria); —
„Ner «Trompeter"; — „Na5 Mieüerönden"
(bei Spina); — „In die Ferne"; —
„GrennungIklage"; — „Ne3 Nlenschenherzeng
Gdbe und Fwtli"; — „Nie Flüchtende"; —
für Männerchöre: „An die Freude" (bei F.
Glöggl); — Liedertafellied: „Hie Ait der
Aüpfe iZt unriiber" (bei Demselben); — „Im
Walde"; — „Uaute Frendr"; — „Deutscher
Männer Fe5tge5llng". — FürOrchester:
2 Concert«Ouvertüren; 1 Symphonie
in ^iL-moii; Oratorium: „Muh", in
2 Abtheilungen; Oper: „Nie Llllanna".
romantische Oper in 3 Acten, schon 1847
vollendet und fĂĽr das Theater an der
Wien, wo sie zur Aufführung angenom»
men wurde, eingerichtet. Die Auflösung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Volume 9
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hibler-Hysel
- Volume
- 9
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 518
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon