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Honig
wozu Secht er die Musik setzte, u. dgl. m.
geschrieben. Sein, jedoch Handschrift gebliebe«
nes, Hauptwerk aber ist ein analytisches Wör»
terbuch der neugriechischen Sprache, welches
alle Wörter und Phrasen aus der Zeit des
noch corrumpirten Griechischen bis zur Epoche
der höchsten Ausbildung der Sprache umfaßt,
scientisisch behandelt und erklärt und 7 starke
Bände in Handschrift bildet. Auch seine große
HerzensgĂĽte wird gerĂĽhmt, welcher folgend, er
in Stille Wohlthaten ĂĽbte und darin oft so
weit ging, daĂź er sich nicht selten, ungeachtet
eines sonst guten Einkommens, Entbehrungen
auferlegen mußte. I n seinem Amte bewährte
er einen ungewöhnlichen Scharfsinn. — Ein
Joseph Hölz l , vielleicht der Bruder des
Franz Seraph. Thomas ^S. 117^, war
als juridischer Schriftsteller thätig und sind
von ihm erschienen die „Abhandlung über
den BĂĽchernachdruck und die Sicherung schrift-
stellerischer Rechte" (Wien l840, L. Grund,
«".) und „Beiträge zur Strafgesetzgebung"
(Wien 1835, L. Grund); — in der Wag-
ner-, nachmals Kudler'schen „Zeitschrift
für österreichische Nechtsgelehrsamkeit" fol'
gende größere Aufsätze: „Ueber die Bestim-
mung des a, h. Privilegienpatentes vom
8. December 1820, daß nach der Erlö«
schung eines Privilegiums die beliebige Be-
nĂĽtzung der Entdeckung, Erfindung oder Ver-
besserung, auf welche das Privilegium ertheilt
war, allgemein freigegeben werde" (1830, I,
201—22U); — „Ueber Wucher und über die
gegen den Wucher erlassenen Gesetze" (1832,
I, 223—239); — „Abhandlung über die schwere
PolizeiĂĽbertretung der Entehrung unter der nicht
erfüllten Zusage der Ehe" (1833. I I , 21—44);
— „Abhandlung über schwere Polizeiübertrc«
tung des Ehebruches und ĂĽber die Zeit der
Verjährung derselben" (1833, I I , 25Z—280).
— Ein Michael. Hölzl (geb. 1791) ist als
Botaniker bekannt geworden und hat namentlich
die Flora der Maria-Zeller Gegend durchforscht.
Er lebt noch zur Zeit als Apotheker und Phar-
maceut zu Maria«Zell in Steiermark, und ist
als Begleiter auf botanischen Exkursionen man-
chen Botanikern der DreiĂźiger-Jahre in ange-
nehmer Erinnerung. Sein Porträt mit jenem
seiner Frau in ganzer Figur und steinscher
Landestracht, wie sie beide auf einer von
Rhododendren umblĂĽhten Felsenkuppe stehen,
hat der zu frĂĽh Hingeschiedene Maler Eduard
Gurt l^Bd. VI , S. 3?^ gemalt und der
Kupferstecher Stob er gestochen. Das Por»
trat selbst ist selten. ^Diese Mittheilungen ver< dankt der Herausgeber den BemĂĽhungen des
um die Botanik und ihre Geschichte in Oester-
reich hochverdienten Oberlandesgerichts-Ratheö
AugustN eilreich.) —Ein Thomas Hölzl.
nach Anderen auch Hölzel, malte in Wien
geschickt Landschaften in Wasserfarben, und in
der Ausstellung in der Akademie der bilden»
den KĂĽnste bei St. Anna in Wien im Jahre
1828 waren mehrere seiner Aquarelle ausge-
stellt: „Tegrrnsee in Bayern"; — „Schlee-
dorf am Kochelsee", beide nach Heintzmann;
— „Kühe in einer Landschaft"; — „Walla-
chischer Pferdcfang", nach Heß; — „Kloster-
hof in Fransn", nach Quagl io; — „Zde-
chowitz im Chrudimer Kreise"; — „Vier
Pappeln"; — „Eine Eiche". Spätere Aus-
stellungen brachten von ihm keine Arbeiten
mehr.
König Edler von Königsberg, Israel
(Bankal» und Tabakgefallen.Di-
reetor,geb.zuKuttenplan inBöhmen
30.October1724, gest. zu W i en 19. Jän-
ner 4808). Sein Vater war israelitischer
Handelsmann. Der Sohn erhielt den
ersten Unterricht von dem Vater, 13 Jahre
alt, ging er nach Prag, um das zu Hause
bereits begonnene Studium des Talmud
fortzusetzen; 16 Jahre alt, muĂźte H. in's
Vaterhaus zurĂĽckkehren und
sich dort dem
Handelsgeschäfte widmen. In. Begleitung
seines Bruders Moses besuchte er nun«
mehr die Leipziger Massen, die Märkte in
Bayern, in welch' letzterem Lande er die
Tabakfabrikation kennen lernte, welche
in Oesterreich wenig gekannt war, in
Deutschland aber geheimniĂźvoll betrieben
wurde. Im Alter von 18 Jahren heira«
thete er und begann in Gesellschaft seines
Schwiegervaters einen kleinen Producten.
Handel, welchen er bald darauf allein
fortsetzte. Ein im eigenen Hause begon»
nener Kleinhandel steigerte merklich seinen
Wohlstand und die Obrigkeit von Wollin
ernannte den 18jahrigm Kaufmann zum
Vorsteher der Gemeinde. Das glĂĽckliche
Gedeihen seiner Vermögensverhältnifse
gestattete ihm im Jahre 1732 mit seinem
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Volume 9
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hibler-Hysel
- Volume
- 9
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 518
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon