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167 HoAmann
Mittel die Seidencultur in Oesterreich. Eine
ersprießliche und immer steigende Thätigkeit
entwickelt H. als Begründer der Lanoesvcr«
schönerungs'Unternehmungen der nächsten Um-
gebungen Wienö, als Döbling, Hietzing,
Hacking, Ober< und Unter-St. Veit u. s. w.,
welche nach einem Bestände von nur wenigen
Jahren die glücklichsten Resultate aufzuweisen
haben. Außer mehreren medicinischen Aufsätzen
in Fachblattern, einer biographischen Skizze
über Samuel Oppenheim gab er auch her«
aus: »Oeuius inordorlim Opiäenncus anno
NWQOOXXXII Viuäooonas obssrvKtuL
kkULtus sx odLSlVHtionidus in nosoooiuio
0. Ü. uuivsrLali Visunensi inLtitutilz. ^.o-
oeäuut QistorillQ inordorum uotl>.ti5 äiUuio-
reg eto.« (>Viyn 1333, Ssi-olä, mit 12 litho»
graph. Tafeln, Ler. 8».).
Außer den bisher angeführten Personen Namenö
Hoffmann oder Hofmann gibt es noch
viele Träger dieses Namens, die sich in älterer
und neuerer Zeit, theils als Schriftsteller,
Künstler oder sonst in anderer Weise denk»
würdig gemacht haben. Es folgen hier alle
bedeutenderen, und zwar zuerst die Träger
des einfachen Namens in der Ordnung ihrer
Taufnamen, dann die mit einem Prädikat in
der alphabetischen Ordnung dieser letzteren.
1. Ein A. Hofmann ist Landschaftsmaler,
ein Schüler Rahl's und arbeitet zur Zeit in
Rom; in der Ausstellung zu Pesth im Jänner
1861 war eine Marine dieses Künstlers zu
sehen. Rahl's Manier, die sich mehr für daS
Figuralische eignet, wendet Hofmann in
der Landschaft an und bringt dadurch eine
eigenthümliche, eben nicht günstige Wirkung
hervor, wenngleich die Farbenbehandlung und
Perspective ein beachtenswerthes Talent be»
Urkunden. lVesth-Ofner Zeitung 1861.
Nr. 23.1 — 2. Ein Alois Hoffmann ver-
öffentlichte den „Naturhistorischen Atlas nach
Funke's neu umgearbeiteten Natur» und
Kunstlexikon" i n 16 Heften mit illum. Tafeln
(Wien 182ß. 40.). begründete die „Neue all»
gemeine Wiener Hanolungs« und Industrie-
Zeitung" (Wien» Ludwig. 4".). deren ersten
Jahrg. 183? er selbst, den zweiten aber M.
A. Dies ing herausgab, und edirte das
Werk: „Neuer encyklopädischer Inbegriff des
deutschen Sprachschatzes", 3 Theile (Wien.
bei Sommer, 8«.), wovon mehrere Titel'
ausgaben erschienen sind. — 3. Christoph
Hoffmann, geb. zu Ende des ls. Jahr»
Hunderts zu Rotenburg an der Tauber, war ein gelehrter Mönch des Benedictinerstiftes
zu St. Emmeran in Regensburg und schrieb
außer einer allgemeinen Chronik, einer Chro«
nik der Herzoge von Bayern und einer Ge»
schichte der Vertreibung der Juden aus Re»
gensburg auch eine Chronik von Böhmen.
Es ist dieß eine deutsche Uebersehung der
oechischen Chronik von Voleslav und in Nsr.
wm. I I , i>. 1042, abgedruckt. Pez schickte
dem Abdrucke eine Nachricht von Hoff»
mann's Leben voraus. ^«^ l« l fHoHl"?.
QnFar (krasks 1776, ^.. N2362, ^r. 8".)
8. 203 in der Anmerkung 199. — Iöcher
(Christian Gottlieb), Allgemeines Gelehrten«
Lerikon (Leipzig 1750. Gleditsch, 4<>.) Thl. I I ,
Sp. 1654.) — 4. Conrad Hoffmann
(Pfarrer und Humanist, geb. zu PoiSdorf in
Oesterreich unter der Enns 1782, gest. zu
Wien 8. Juli 1843). ein durch seinen Wohl«
thätigkeitssinn und sein echt humanes auf-
opferndes Wirken in bedrängnißreicher Zeit
denkwürdiger wahrer Priester des Herrn. I n
den Kriegsjahren 1813 und 1514 bethätigte
er als Pfarrer zu St. Peter seinen Hoch.
sinn durch freiwillige Kranken» und Seelen»
pflege der verwundeten Krieger, deren Lage
er durch Sammlungen und eigene reiche
Spenden verbesserte und von seinem schweren
Amte auch dann nicht wich, als die aus-
gebrochene Faulfieberepidemie täglich viele
Opfer hinwegraffte. Seit 1816 Pfarrer in
Matzleinsdorf, war er ein wahrer Vater
der Armen, die er aus Eigenem reichlich
unterstützte. 1819 erhielt er die reiche Pfründe
Traismauer und wirkte an derselben für
den Unterricht und die Bildung der Jugend,
gründete aus eigenen Mitteln eine Schul-
biblioihek, kleidete bei wichtigen Festen über
Hunderte von dürftigen Kindern, und als die
Cholera ausbrach, errichtete er im Pfarrhofe
selbst ein Krankenzimmer, die Pftege und
Wartung der Kranken selbst besorgend. Im
Jahre 1821 bewarb er sich — seinem innern
Dränge, sich dem Unterrichte und der Bil»
düng der Jugend hingeben zu können, fol«
gend — um die Directorstelle an der Z 0 l<
ler'schen Hauptschule in Wien und opferte
für einen Iahresgehalt von 500 fi. seine ein-
trägliche Pfründe. Er erhielt auch die Stelle,
in welcher er bis an seinen Tod segensreich
wirkte. Bald nach Uebernahme seines neuen
Amtes stiftete er eine Schulbibliothek von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Volume 9
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hibler-Hysel
- Volume
- 9
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 518
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon