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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Volume 9
Page - 256 -
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Homberg 284 Homberg studirte er die Literaturen fremder Völker und in letzterer Stadt faßte er, nachdem er Rousseau's Emil kennen gelernt, den Entschluß, sich dem Erziehungsfache zu widmen. Er bereitete sich also für dieses Fach in Berlin insbesondere vor und hatte daS Glück in Moses Mendels- sohn's Hause Erzieher zu werden. Als Lehrer des ältesten Sohnes des berühm« ten Philosophen wurde er selbst des Letzteren Schüler und erwarb sich dessen Theilnahme und Wohlwollen in solchem Grade, daß ihm Mendelssohn das» selbe auch bewahrte, nachdem h. in seine Heimat zurückgekehrt war. In dieser war mittlerweile unter Kaiser Joseph II . Regierung unvergeßlichen Andenkens ein Umschwung eingetreten, das Toleranz» edict und andere das Geschick der Iftaeliten erleichternde Maßregeln waren kundgemacht und in Vollzug gesetzt worden. Homberg, dem ein günstiger Ruf vorausgegangen war. erhielt 1784 die wichtige Stelle eines k. k. Oberauf' sehers der sämmtlichen deutschen Juden» schulen in Galizien. I n dieser Stellung entfaltete H. großen ssifer und führte entsprechende Reformen durch. Dadurch zog H. die Aufmerksamkeit der Regierung auf sich, die. eben im Begriffe, in dem den Juden gegenüber bisher beobachteten Systeme zeitgemäße Aenderungen ein« treten zu lassen, 1793 Homberg nach Wien berief, um den Rath und die Kenntnisse des erfahrenen Mannes ein- zuholen und zu benützen. An den die moralische und politische Verfassung der Israeliten in Oesterreich regelnden Nor« men, welche 1797 erschienen waren, hatte H. wesentlichen Antheil und wurde in Anerkennung seiner Verdienste mit der großen goldenen Medaille ausgezeichnet. H. blieb nunmehr in Wien, wurde zum Censor der jüdischen Bücher ernannt und überdieß von der k. k. Studien-Hofcom« Mission mit der Bearbeitung moralisch, religiöser Lehrbücher für die Juden in Oesterreich beauftragt. Im Jahre 1818 wurde H. außerordentlicher Lehrer der religiösen Moral in Prag und erhielt zugleich den Titel eines k. k. Schulrathes. Er bekleidete dieses Amt bis in sein hohes Alter. H. starb. 92 Jahre alt. Im Drucke sind von ihm folgende Schriften in nachstehender Zeitfolge erschienen: „Ollmmentcir jnm fünften Nnche Mogis für die Mnt>el55°hn'3chrAeberschung" (Berlin 1783); — „Vertheidigung der jüdischen Nation gegen die in denPruuinzialbliittrrn enthaltenen Zlngrift'e" (Görz 1783, 8".)'. — „Sendschreiben nn dir Nabbinrr und jüdischen tOnneindetmrstelirr in Gallien. Jüdisch und deutsch" (3embcrg l788, 8".); — „AMf Fragen von dem Minister des Innern in Frankreich der israelitischen Nepntaiiun vorgelegt. Auz dem FransnsiZcheu, mit Anmrr- lumgen belegt" (Wien 1806, 8".); — „->2V'"!Ql>t Ämre Schefrr. (5in religiös-mora- lischt Vnterrichtsbnch t'nr dir erwachsene Ingend. in hebr. und teutscher Sprache" (Wien 1898 und später, 8".); — „Nm Aan. Gin religiös-moralisches Ursebuch" (Wien 1812, dann Prag 1814 und 1826, 8".); — „Nen Jakir. Arber Glanbensmalirlieiten nnl> Fittrnlelirrn t'iir dir israelitische Äugend, in Fragen nnd Äntmarten. Nebst einem Anhange" (Prag 1814, 2. Aufl. l82tt, gr. 8".); - „Hnckurrm', Oommrntar jn den tünf Mchrrn Mü5i5. M b und Jemtlinil" (Prag 1817,8".); Vorlesungen t'nr Äsraeliten in Prag" (Prag 18!8, 8".). Ueberdieß erschien in Huf- nagl's zu Frankfurt herausgegebenem Journal, 1796 seine Abhandlung „Ueber die moralische und politische Verbesserung der Israeliten in Böhmen", und Men» delssohn's Briefe an Homberg befinden sich zum ersten Male abgedruckt in der zu Wien 1838 in Einem Bande
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hibler-Hysel, Volume 9
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Hibler-Hysel
Volume
9
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1863
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
518
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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