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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Volume 9
Page - 282 -
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Page - 282 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Volume 9

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Hsrmayr Reihe der Staaten verschwunden wäre. Und Hormayr sieht in der Geschichte Bayerns, im Gegensatze zu Oesterreich, alles Treffliche und Gute, nur Licht, nur Ehre und Rechtschaffmheit. I n seiner Parteilichkeit verirrt er sich so weit, die Rechtsansprüche beider Dynastien u. z. zu Gunsten Bayerns und zum Nachtheile Oesterreichs zu entstellen und die mittel- alterlichen Persönlichkeiten von einem Gesichtspuncte zu zeichnen, der jenem ent- gegengesetzt war, als er seinen berühmten „Oesterreichischen Plutarch" schrieb. Die Arrondationsversuche Oesterreichs procla- mirt er als Majestätsbeleidigungen gegen das cwigo Princip der Gerechtigkeit und beschmutzt' auf diese Weift sein großes Talent durch Parteilichkeit. Unwahrheit und Verrath gegen jenen Monarchen, dessen Brot er aß. dessen Gnaden er — im Jahre 1808 wurde H. Ritter des neu errichteten Leopold-Ordens — ktzinen Augenblick gezögert, anzunehmen. I n dieser obgleich nur kurzgehaltmen Lebens« skizze durfto auch diese Thatsache, durch welche Hormayr 's Name im Kaiser» staate um jene Achtung gekommen, die ihm, dcrn sonst um daöselbe wirklich ver- dienten Manne hätte bewahrt werden müssen, nickt verschwiegen werden. Als sein Tod von München gemeldet worden, wurde auch geschrieben, daß sein Herz in dem Erbbegräbniß seiner Eltern, im Kloster Stams in Tirol, beigesetzt wurde; das Siegel aber, welches er 1809 in Tirol führte, wie auch den Ehrensäbel der ihm dort verliehen wurde und ursprünglich dem gefangenen französischen General Blefsou gehört haben soll, die Schill- capelle bei Brauuschweig erhalten solle. H. war, wie es sich von selbst versteht, Mitglied vieler gelehrten Akademien, jener von München seit 1801 und von Göttingen seit 1813, von Philadelphia 280 Hormayr seit 1819, der schweizerischen und Bres» lauer gelehrten Gesellschaft für Historie, der ersteren seit 1813, der letzteren seit 1820; der k. Akademie in Berlin seit 1829, in Kopenhagen seit 1835, in Prag seit 1827. des Frankfurter Vereins für die Kunde des deutschen Mittelalters seit 1819 und endlich der historischen Vereine von Augsburg, Baireuth, Bamberg, Cassel, Halle, Hamburg, Hunnover, Leipzig, Mecklenburg, Minden, München, Nassau, Würzburg u. m. A. l. Sormaljr'Z literarische Arbeiten, theils selbst- ständige Werke, theils in Sammelwerken gedruckte Abhandlungen. (Die durchschossen gedruckten Werke sind wirklich im Drucke erschienen.) Die Zusammenstellung deSHor» mayr'schen Schriftenverzeichnisses stößt auf unbesiegbare Schwierigkeiten, theils weil er vieles ohne Namen herausgegeben, theils weil er in seinen eigenen Verzeichnissen Gedrucktes und Handschriftliches ganz gleich behandelt; theils endlich, weil die Büchercataloge sehr lückenhaft find. Hier wird nach sorgfältiger Prüfung und Vergleichung ein möglichst voll« ständiges Verzeichniß, u. z. in chronologischer Folge gegeben. Hormayr 's Schriften sind: „Eine lateinische Uebersetzung der für die unteren Schulen bestimmten, von dem geheimen Archi» uar Rösch mann verfaßten Geschichte Tirols" (t7k8). Davon sind nur die vier ersten Bogen in den Druck gekommen. — „Ausflüge in das obere Innthal i?<)2". Diese Beschreibung einer Reise uon Innsbruck über Kenunaten, Flauer« lingen, Stams, Imst, Micmingen. Telfs, Scfeld, Scharnih und Zirl enthält eine aus' führliche Darstellung aller in den genannten Orten vorkommenden geschichtlichen und Kunstdenkmäler, gegen 80 ungedructte Nrkun« den; scheint aber auchAmidMrift geblieben zu sein. — „Historischer Kalender für Tirol auf das Jahr 1?93". Derselbe enthält Aufsätze über Hcrzog Meinhard und seine Enkelin Mar garet ha Mau ltasch. Im ooranstehen» den Kalender sind statt der Wochentage die Namen berühmter und verdienter Tiroler ein» getragen; scheint auch Handschrift geblieben zu sein. — „Geschicht'e'd er gefürsteten Grafschaft THro 2 Abthlgn., die 2. Nr. kundenbuch (Tübingen 1806—1808, Cotta); reicht bis zur vollendeten römischen Erobe» rung; sie sollte im Ganzen vier Bände fassen,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hibler-Hysel, Volume 9
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Hibler-Hysel
Volume
9
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1863
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
518
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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