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282 Hormayr
Flügel der Oesterreicher von dem linken ge«
trennt, ihre Macht geschlagen und fĂĽr einen
Monat widerstandslos gemacht wurde, dann
das im halben Mai erfolgte EinrĂĽcken der
Franzosen in Wien. hatten die Vertilgung dieser
Schrift zur Folge, die nunmehr zu den größten
Seltenheiten zählt. — „Oesterreich und
Deutschland" (Gotha 1814, Becker). —
„Beiträge zur Lösung der Preis frage
des durchlauchtigsten Erzher-zogs
Johann über Innerösterreichs Geo-
graphie und Geschichte im Mittel«
alter, von der Wiedererwerbung des
römischen Kaiserthums durch Kar l
den Großen bis zur Ächtung Heinrich's
des Löwen". 2 Bde. (Wien, Strauß, 8<>.);
war zwar die H ormayr'sche Familie schon
frĂĽher im Marburgerkreise begĂĽtert und hatte
sie somit Anspruch auf die steirische
Landmann»
schaft, so wurde H. doch vornehmlich in WĂĽr-
digung dieser das Land betreffenden urkund-
lichen Arbeiten von den Ständen als Herr und
Landmann im Herzogthume aufgenommen.
— „Allgemeine Geschichte der neuesten
Zeit. Vom TodeFriedrich'sdesGroĂźen
bis zum zweiten Pariser Frieden".
2 Thle. (Wien 1817 und l8!8, 8«.); es ist
dieĂź eine Fortsetzung der damals in Oesterreich
allgemein und sehr stark verbreiteten Ilniver»
salhistorie von Abbä Mi l lo t , als deren
17.—19. Band sie auch herausgegeben wurde.
— „Ti tu latur und Wappen Sr. M.
Franz I. bei der Annahme der öster-
reichischeu Kaiserwürde" (l8(N); —
dieselben nach dem PreĂźdurger Frieden ulio der
Niederlegung der deutschen Krone (1806). —
„Ueber der Krone Böhmen eh emalige
Pfandschaften. Thron» und Privat '
Lehen in der Oberpfa lz" (Wien 1804,
Staatsdruckerei); mit einem reichen Urkundm-
buche, ist ĂĽbrigens nie in den Handel gekom-
men. — „Taschenbuch für die vaterlän-
dische Geschichte. 1811, 1812. 1813 und
1814" (Wien. Doll, 16«.. mit K. K. und
Karten); diese vier ersten Jahrgänge des
späterhin unter dem Namen seines Heraus»
gebers so bekannt und beliebt gewordenen
Taschenbuches sind bereits sehr selten und
sowohl der Porträte als ihres Inhalts wegen
interessant. — „Taschenbuch für die
vaterländische Geschichte in Verbin-
dung herausgegeben mit dem Frei»
Herrn von Mednyansky 1822—1843"
(Wien, die ersten vier Jahrgänge bei Härter,
die folgenden bis 1829 bei Ludwig, später bei Reimer in Leipzig, dann in Berlin, 8".). _
„Archiv für Geschichte, Statistik, Li-
teratur und Kunst 1809—1828". 20 Jahr.
gänge (Wien, 4".); in diesen beiden Werken
im „Taschenbuch" und im „Archw", concen-
trirt sichHo rm a yr's literarische Wirksamkeit-
beide sind von den trockenen Chronikabschrei«
bem, Codex«Compilatoren hart angegriffen
ihr Werth ungebührlich geschmälert und aus
beiden die Waffen des eckten Zunftneides
geschmiedet worden; aber ohne die Gebrechen
beider Sammelwerke zu verkennen, muĂź doch
zugegeben werden, daĂź sie durch eine Neihe
von Zwei Dezennien einzig fast die Wissenschaft»
liche Richtung im Kaiserthume vertraten und
noch heut' fĂĽr drn Forscher eine unversiegbare
Fundgrube der Geschichte Oesterreichs und
seiner Kronläuder sind; das „Archiv" war der
Mittelpunkt gemeinsamer Mittheilung zwischen
der deutschen, böhmischen und ungarischen
Literatur Oesterreichs; ein Magazin für histo»
rische Kritik und das Quellenstudium; es
suchte die Geschichte durch die redende und
bildende Kunst volksthĂĽmlich zu machen; die
Schätze der Prouinzialmusem zur allgemeinen
KenntniĂź Zu bringen und als Inbegriff der
genannten Richtungen brachte es Abhandlun-
gen über Römerdenkmale, Denkmale des Mit«
telalters, der neuesten Zeit. ĂĽber Kriegskunst
und österreichische Militärgeschichte; über die
Geschichte der einzelnen Provinzen Oesterreichs;
werthvolle Beiträge zur Geschichte einzelner
Habsburger, als Max i . , Kar l V. und ihre
Helden, industriose und polytechnische Artikel,
Nachrichten ĂĽber wichtige Anstalten, Kunst,
KĂĽnstler und Gelehrte. Mit staunenswerther
Energie fĂĽhrte H. die Redaction beider Sam-
melwerke, deren eines, das „Taschenbuch",
in specifisch bayerischer Tendenz in abgeblaĂźter
Färbung nach seinem Tode fortgesetzt wird;
das andere nach seinem Uebertritte in bayerische
Dienste dreimal fortgesetzt wurde, zuerst von
MĂĽhl fe ld und Hohler (li>29 und 183(1),
dann von Ni edler und Vei th (!831, 1832,
1883) und zuletzt von I . P. Kaltenbäck
(1835, 1836.1837), bis es unter des Letzteren
Leitung theils in Folge von dessen Unfähigkeit
zu solchem Geschäfte, theils den Eingrisftn und
kaum glaublichen WillkĂĽractm der Censur
erlag. — „Nien's Geschichte und seine
Denkwürdigkeiten". Zwei Jahrgänge,
1. Jahrg. 13 Hefte in 3 Bänden; 2. Jahrg.
12 Hefte in 4 Banden, zusammen 9 Bände
(Wien 1823-1825, Gerold, 8°., mit öl Kupfern.
Plänen, Karten und Tabellen); sehr schön
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Volume 9
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hibler-Hysel
- Volume
- 9
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 518
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon