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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Volume 9
Page - 296 -
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Page - 296 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Volume 9

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Horn 294 Zorn Heimkehr vollendete er sein Drama ,.Otokar", welches er bereits in jungen Jahren gearbeitet, dann aber verworfen und nunmehr von Neuem gedichtet hatte. Das Vorhandensein der viel älteren Grillparzer'schm Dichtung „Otokars Glück und Ende", konnte demH orn'schen Drama nicht zu Statten kommen, welches von specifisch böhmischem Patriotismus durchweht, auch aus dieser Ursache außer» halb Böhmen abgelehnt wurde. Zur Auf« führung in Prag konnte es, obgleich es Horn dem Bürgermeister und Rathe von Prag widmete, nicht gelangen, in Linz aber wurde es gegeben, ohne übri« gens tiefere Spuren daselbst zu hinter« lassen. Ein anderes um diese Zeit ver- faßtes Trauerspiel „Katharina von Este", später in „Katharina Cibo" umgetauft, konnte auch nicht zur Aufführung kom- men. Im Herbste 1846 übersiedelte H. nach Dresden, wo er das Jahr 1847 bis Anfang 1848 verlebte, und wie sein Biograph in der „Bohemia" berichtet „durch seine glänzende Persönlichkeit und seine geselligen Talente Aufsehen machte". In Dresden beschäftigte er sich mit schon- geistigen Arbeiten, mit der Sammlung und Sichtung seiner Gedichte, deren Herausgabe er vorbereitete, bis ein Streit mit dem Maler Arthur Ramberg ein Pistolenduell zur Folge hatte, aus welchem H. eine Wunde am rechten Arm davon» trug. Die Ereignisse des Frühlings 1848 trieben H. in seine Heimat. Er hielt Reden auf der Aula, ging mit einer Deputation nach Wien, zerwarf sich aber nach seiner Rückkehr alsbald mit dem Nationalcomits, worüber verstimmt er von der politischen Schaubühne abtrat und für seine physische wie geistige Ab- spannung Heilung in Gräfenberg suchte. Gestärkt kehrte er nach Dresden zurück und lebte dort bis Ende 1849. In den letzten Tagen des genannten Jahres ging er nach Schleswig, trat als Freiwilliger in das zweite Regiment Holstein'scher Jäger und machte den Rest des Feldzuges unter Wil l isen mit. Seine Erlebnisse dieser kriegerischen Episode erzählte er in einer anziehenden Schrift s^iehe zu Ende seine Werkei. Aus dem Feldzuge zurück- gekehrt, begab er sich in seine Heimat Trautenau, wo er nunmehr seinen blei» benden Aufenthalt nahm und sie nur für kürzere Zeit, wenn er Prag besuchte, ver> ließ. I n Trautenau lebte er nur seinen literarischen Arbeiten, vollendete ein fünfactiges historisches Trauerspiel „Die Pratendentin"; ein dreiactiges Lustspiel „Sie muß einen Mann haben". Im Jahre 1856 vermalte sich Horn mit dem Fraulein Wilhelmine Ienöjk von Ie 2 o w a auf K a l e n i c, aber dieser Vsr» mälung folgte in kurzer Zeit ein Schlag, anfall, der, wie sein mehrmal erwähnter Biograph meldet, „den fast athletischen Körper des Dichters, welcher einst für ein Ideal männlicher Schönheit gegolten hatte", lahmte. Wohl erholte sich H. von seinem Leiden, aber wiederholte Anfalle ließen das Schlimmste besorgen. Der Besuch von Badern hatte ihn wieder so gekräftigt, daß er im October 1839 sich nach Prag begeben konnte, um der Schillerfeier beizuwohnen, bei welcher er noch am 14. November beim Schiller« bankette auf der Sophieninsel eine be» geisterte Rede hielt. Es war dieß H orn's letztes öffentliches Auftreten. Als er bald darauf nach Trautenau zurückkehrte, be> gann sein von den vielen Schlaganfällen sehr geschwächter Körper dahin zu siechen und nach mehrmonatlichen Leiden voll» endete er, 43 Jahre alt, im Vaterhause. Schon in obiger Lebensskizze ist mehrerer Arbeiten H.'s gedacht worden; hier folgen in chronologischer Reihe alle im
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hibler-Hysel, Volume 9
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Hibler-Hysel
Volume
9
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1863
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
518
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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