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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Volume 9
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Dorn 298 Hornboftel tzgru, Pseudonym für Adolph Viiuerle, siehe diesen:Bd. I, S. 118. ßornllll, siehe: Gerbert Freiherr von HornllU, Martin M . V, S. 149^. Hornbostel, Christian Georg ( In du- str ieller. geb. zu Wien 13. Mai 1778, gest. ebenda 6. Juni 1841). Erhielt seine Erziehung im elterlichen Haufe, in welchem er sich von früher Jugend damit beschäftigte, den Industriezweig, welchen schon sein Vater erfolgreich betrieb, die Seidenweberei, möglichst zu vervollkomm« nen und durch Anwendung der neuesten zweckmäßigen Erfindungen immer mehr nutzbar zu machen. Auf ausgedehnten Reisen in Deutschland, Italien, Frankreich erweiterte er seine Kenntnisse, in Lyon verlängerte er seinen Aufenthalt, um in dieser Metropole der Seidenweberei sich mit den mannigfaltigen Fortschritten derselben ganz vertraut zu machen. Als die Iombardie mit Oesterreich wieder vereinigt und dadurch eine schwer zu bestehende Concurrenz mit glatten Stoffen hervorgerufen wurde, war es Horn» bostel, der 1816 auf den Gedanken kam, die damals bei der Baumwollweberei in England immer mehr in Aufnahme kom» menden Maschinenwcbstuhle auch für die seidenen Stoffe zu verwenden. Nach rastlosen Bemühungen war es ihm end- lich gelungen, die unzähligen Schwierig» keiten. welche die Verschiedenheit des Materials, die Feinheit des Fadens u.dgl. m. der Maschinenweberei entgegen« sehten, zu überwinden und in Leobersdorf hatte er die Fabrik gegründet, in welcher an 40 Webestühle von Waffer getrieben höchst vollkommen glatte und später auch fayonnirte Stoffe in hoher Vollen« düng liefern und wobei die compli- cirte Iacquard-Maschine ebenso ruhig und sicher mitarbeitet, als wenn der geübteste Weber sie in Bewegung setzt. So war denn Hornbostel der Erste in Europa, welcher vollkommene Seiden« stoffe auf Maschinenwebftühlen erzeugt hat und längst war sein 13jähriges Pri- vilegium verflossen, als man in Frank' reich erst anfing, die wohlfeilere Ma- schinenweberei auf Seide anzuwenden. Mit diesen Eigenschaften eines gründlich gebildeten Seidenwebers, als welcher er seine Fabrik zu einer solchen Höhe brachte, daß ein der tyrannischen Mode unter» worfenes Unternehmen noch in der dritten Generation glänzend dasteht, verband H. noch andere, durch welche er seinen Geschäftsgenoffen und dem Staate nütz. lich zu werden berufen war. Sein praktischer Sinn, seine vielseitigen Erfah» rungen und Kenntnisse, verbunden mit unbeugsamer Rechtlichkeit und Biederkeit, erwarben ihm das Vertrauen der Staats» behörden, die stets seinen Rath einholten, wo derselbe als Ausdruck eines gedie- genen Geschäftsmannes und patriotischen Bürgers dem Staatswohle förderlich sein konnte. Bei Begründung der öfter» reichischen Nationalbank fungirte H. als provisorischer Bankdirector, ferner war er Mitglied der Provinzial» HandelScom» Mission, der Ausstellungscommission, ver» schiedener Vereine zur Unterstützung der Nothleidenden, und seine Humanität kenn» zeichnet die Thatsache, daß er fest an dem Grundsatze hielt, in Zeiten der Theuerung und Geschäftslosigkeit keine Arbeiter ab- zudanken, sondern ihnen auch dann noch Arbeit zu geben, wenn es nur durch die bedeutendsten Geldopfer zu erreichen war. Auf diese Weise erhielt er sich fortwährend einen tüchtigen Kern von ausgezeichneten Arbeitern, die mit Liebe und Anhänglich- keit sich ihrer Aufgabe widmeten. H., der im Alter von 63 Jahren tiefbetrauert starb, hinterließ das im schönsten Auf»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hibler-Hysel, Volume 9
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Hibler-Hysel
Volume
9
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1863
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
518
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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