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Horowitz 307 Horrak
schen Studien; nebstbei war er Mitarbei»
ter an der dort erscheinenden Zeitschrift
für jüdische Theologie „Tsn OkanÄnja".
Zur Zeit lebt er aber in Pesth, wo er an
der Herausgabe seiner noch ungedruckten
Schriften arbeitet und sich nebstbei mit
der Erziehung zweier Knaben eines ange.
schenen und intimen Freundes befaĂźt.
Vstb-N! . Ehrentempel verdienter ungarischer
Israrliten. Von Ignaz Reich (Pest 1859,
Alois Bucsanszky, 4".) Heft I I , S. 82. —
Die Horo witz. öfter auch Horwitz. sind
eine berĂĽhmte Iudenfamilie und wie die
Familie der Sp i r a ein wahrer Bienenstock
des Rabbinates, aus dem ganze Reihen von
Rabbinern und Talmudgelehrten hervorgegan-
gen sind. Schon ein Sabatai Scheftel (I.)
Horowitz war zu Anfang deS 16. Jahr»
Hunderts Oberhaupt der Synagoge in Prag.
Er hat mehrere gelehrte Werke in hebräischer
Sprache, darunter eine Abhandlung ĂĽber die
Seele (Prag 1616, 4v.), und verschiedene
erläuternde Schriften über die Kabala heraus«
g^eben. — Sein Sohn Abraham, bekannter
unter dem Namen Schefteles, schrieb auch
mehrere theologisch-hebräische Werke. — Dessen
Sohn Isaias (I.) erlangte die meiste Berühmt«
heit, theils durch seine Schicksale, theils durch
seine groĂźe Gelehrsamkeit. In Prag geboren
um das Jahr t5:;o, starb er zu Tiberiab im
Orient um 1629. Er war Rabbiner zu Frank«
fĂĽrt, Posen, Krakau und Prag. 1622 begab
er sich nach Jerusalem, wurde aber dort von
dem Pascha in's Gefängniß geworfen und nur
gegen großes Lösegeld wieder freigelassen.
Seine hebräischen Werke: „Die zwei Bundes»
tafeln" (Amsterdam 1649 u. ö., Fol.). „Die
Gewänder des Heils" (ebd. 17Ö7 und Zolkiew
i826, Fol.), „Die Himluclöpfork" (Amster-
dam 1717) u.m. a., erfreuen sich unter den
jüdischen Altgläubigen großen Anschein'. —
SeinSohn SabaiaiScheftel. (II.). Rabbiner
zu Posen, dann zu Frankfurt und zulcht zu
Wien, wo er auch (nach Frankl's „Inschrif«
n>n") 1060 starb, schrieb alĂĽ Einleitung zu
dcn „Zwei Vundestafeln" seines Vaters ein
u in fassendes moralisches Werk (Amstercam
<«4l), Fol. und dann öfter) und eine „Moralische
Anleitung an seine linder", die er ihnen
sozusagen als Vermächtnis; hinterließ. — Ein
Isaias (II.) H. erlitt in Prag mit seinem
Eidam Moses am i7. December <3«8 den
Martyrertod auf dem Scheiterhaufen,^ t » ^ <"'./.>>, Vibliotdsea luäaiea. — Ho^, Di- io
nario äszli ^utoi-i edrsi. — I^o//, Violio-
tiiöea dsoi-äioa. — Jocher, Gelehrten-Leri-
kon, Bd. I I , S. 1762. — Hlnio?-/ ^ ,
Rabbiuioa bidUotdoea. — Koppelmann
Lieben, Kal-Nä. Grabsteininschriftendes
prager ilr. alten Friedhofes (Prag 1836. M. I .
Landau, 1«<>.) S. 31, Nr. 46; S. 41, Nr. 77,
73, 79; S. 30, Nr. 89; S. 38. Nr. 122-
S. 59, Nr. 129 und S. 60, Nr. 138. —
Fr ankl (3. A.). Inschriften des alten Mischen
Friedhofes in Wien (Wien 1835, 80.) S. XI I I ,
Nr. 71. 79. 82, 146, 226. 834. 439.) — Ein
Leopold Horowitz lebt zur Zeit als Maler
in Wien. wo in der Kunstausstellung in der
Akademie der bildenden KĂĽnste bei St. Anna
in Wien im Jahre 1838 mehrere Swdienköpfe
seiner Hand zu sehen waren. Im genannten
Jahre befand er
sich noch in der Vorbereitungs«
schule der Akademie der bildenden KĂĽnste.
Horrak, Johann (Aquarellmaler
inWien, geb. in Oesterreich um 1810).
Von diesem Künstler, über dessen Lebens»
umstände der Herausgeber dieses Lexikons
vergebliche Nachforschungen anstellte, wa»
ren seit 1830 bis 1835 in den Monats-
ausstellungen des österreichischenKunstver'
eins Bildnisse zu schen, welche ein fertiges
Talent beurkundeten und alle Beach»
tung verdienten. Im Jahre 1851 hatte
er neben mehreren nicht näher bezeich«
neten Porträten ausgestellt einen „meid-
Uchen Stndienkllpt" (60 fl., angek. von
Sr. Excellenz Baron Heeckeren); —
ein „MllnnliihrZ Porträt im llberlvrllinizchen
Allsttunr", dessen landschaftlicher Hinter»
gründ von Barbar in : gemalt war; —
das „Parität der Hllkchllyspillmn Ii^er"',
— 1852: im Februar „Gimn Miklichrn
Ztndiellknpk" und das „Porträt dez Malers
Ginöle"; — im April „
und „(iölneit weiblichen
1853: im Upril „Oinm Ueilüichen Studien-
kllpt" (90 fi.); — „Nie Kleine Fürbitterm"
(180 fl.); — im December ,Fmri weibliche
Porträte" und „<j>ümt weiblichen Swtlirnkllpt"',
— 1854: im Februar „Vier männliche Por-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Hibler-Hysel, Volume 9
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Hibler-Hysel
- Volume
- 9
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 518
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon