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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Volume 9
Page - 323 -
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Page - 323 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Hibler-Hysel, Volume 9

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321 Horvllth stelle im Hause des Grafen Gabriel Kegler» ich annahm. Im Jahre 1840 trat er aus seinem Erzieheramte wieder in die Seelsorge und zwar als Caplan zu Groß'Abony, folgte aber bereits im folgenden Jahre dem Rufe des Grafen Cajetan Erdödy als Erzieher von dessen Söhnen. Im Jahre 1844 wurde er zum Professor der ungarischen Sprache und Literatur in der Theresianischen Ritter» akademie in Wien ernannt. Schon damals richtete sick die Aufmerksamkeit auf den jungen und wissenschaftlich gründlich gebildeten Priester. Als im Jahre 1847 der Erzherzog Palatin Joseph starb, siel auf Horv^th die Wahl, bei dem in Wien zu feiernden Requiem die Leichen« rede zu halten. Indem von Seite des Kanzlers Grafen Apponyi die im Manuscripte vorgelegte Rede unbean« ständet belassen ward, soll Graf Eduard Zichy, nachdem er dieselbe gelesen, den Ausspruch gethan haben: „Wenn solche Reden geduldet werden, sei die Censur überflüssig". Die Rede blieb ungedruckt. Solche Zustände mochten H. den Aufent. halt in Wien nicht angenehm erscheinen lassen. Noch im nämlichen Jahre nahm er die ihm von dem Grafen Joseph EßterhHzy verliehene Pfarrei von Hat» van an und wurde bald darauf zum Domherrn ernannt. Bald nach der März. bewegung im Jahre 1848 begab sich der junge Domherr nach Pesth, in der Absicht, Schritte zu thun, um das Amt der Seelsorge mit einem Custospoften am Pesther Museum zu vertauschen, in welcher Stellung er ganz seiner Lieblings« neigung, dem Studium der Geschichte, sich widmen konnte. Da ernannte ihn der damalige Cultusminister, Baron Eötvös, zum Bischof des eben vacan- ten Bisthums Csanad. Bis zum Novem« ber 1848 blieb H. Bischof von Csanad. o. Würzbach, biogr. Lexikon. IX. ^Ged Durch seine Freundschaft mit Kossuth wurde nun H. immer tiefer in die revo» lutionare Bewegung hineingezogen und als im Jänner 1849 die provisorische Regierung in Debreczin ihren Sitz auf« schlug, begab sich auch H. dahin und wurde nunmehr Mitglied des republikani- schen Ministeriums, indem er das Porte- feuille des Cultus übernahm. Eine Kreuz« zugpredigt gegen die Russen, die Aus« schreibung eines allgemeinen Bet« und Bußtages auf den 9. Juni 1849 sind die Hauptmomente seiner revolutionären Thätigkeit. Nach der Katastrophe von Arad war auch H. auf seine Flucht bedacht, die ihm nicht ohne Schwierigkeit gelang. Unter dem Namen Moh ring, heißt es, kam er glücklich über die Grenze, flüchtete sich nach Brüssel, von dort nach Paris, wo er sich mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigte und 1831 mit der Witwe des Grafen Ludwig Batthyani als Erzieher ihrer Kinder nach Zürich ging. Seit einigen Jahren ist von ihm nichts mehr zu hören. Von den öfter» reichischen Kriegsgerichten wurde H. im September 18i>1 zum Strange verurtheilt. Frühzeitig hatte H. sich mit Wissenschaft« lichen Arbeiten und Studien beschäftigt. Insbesondere waren es geschichtliche For» schungen, denen er oblag und in welchen ihn die Gestattung des Grafen Eßter» häzy, die Schätze der Bibliothek zu Eisenstadt zu benutzen, wesentlich förderte. Mit einer Abhandlung: „Vergleichung des Culturzuftandes der Magyaren zur Zeit ihrer Einwanderung mit dem der übrigen europäischen Völker", beantwor. tete er die von dem Grafen Joseph Teleki gestellte Preisaufgabe und ge« wann mit einer zweiten Abhandlung: „Geschichte des Handels und der Indu« strie in Ungarn unter den Königen aus dem Hause Arp ad", den großen akade« '. 24. Oct. 1862.) 21
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Hibler-Hysel, Volume 9
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Hibler-Hysel
Volume
9
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1863
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
518
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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