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und war auch als Schriftsteller in seinem
Fache thätig. Es erschienen von ihm ein
„Handbuch der Logik" (Wien 1839, Hrubner,
gr. 8».);— „Versuch einer populären Darstell
lungder Seelenkunde" (ebd. 4839); — „Mo
ral«Philosophie" (ebd. im näml. I.); — „Empi
rische Psychologie" sebd. 1840); — „Anfangs
gründe der Metaphysik" (ebd. 1842); — „See
lcnheilkunde, gestützt auf psychologische Grund-
sätze. Ein Handbuch für Psychologen, Aerzte,
Seelsorger und Nichter" (ebd. 184ö. 2. Aufl.
Leipzig 16i6. Brockhaus, gr. §o.); — „Grund-
züge der Philosophie als Vorbereitung zum
Studium derselben» in 20 Vorträgen leichtfaß«
lich dargestellt für die reifere Jugend" (Wi>,'n
1847, Heubner, gr. 8«.). Seine Professur hatte
I . bereits vor dem Iabre 1845 niedergelegt.
Da er öfter bloß mit den Initialen seines
Taufnamens I . N. erscheint, so wurde er irrig
hie und da als Johann Nepomuk Jaget
aufgeführt. — 12. Sebastian Jäger (Ma<
ler, geb. 1736, gest. zu Wien 182?). Nagler
in seinem „Künstler'Lerikon", Bd. VI , S.A95.
gedenkt desselben und bemerkt, daß er den
Titel akademischer Künstler führte. Weiter
berichtet Nagler nichts über ihn und ist auch
sonst nichts von ihm bekannt. — 13. Wen-
delin Jäger lsiche oben: Anton Jäger.
Nr. 2^.
Iaell, Alfred (Piano-Vir tuos
und Tonsetzer, geb. zu Triest 3. März
4332). Iael l 's Vater, Eduard I . (gest.
im September 1849), selbst ein vorzüg»
licher Violinspieler, war Musikdirektor
in Wien, begab sich auf Kunstreisen uud
ließ sich zuletzt in Triest nieder, daselbst
eine Musikschule gründend. Der Sohn
zeigte früh großes Talent für die Musik
und erhielt vom Vater Unterricht im
Violinspiele. Im 7. Jahre verfiel der
Knabe in eine gefährliche Krankheit, von
welcher genesen, I . auf den Rath der
Aerzte dem Violinspiel entsagen mußte.
Nun erst begann seinUnterrichtim Clavier,
aber aus Besorgniß für feine Gesundheit
erhielt er ihn nicht regelmäßig. Erst später,
nachdem er sich gekräftigt, durfte er sich
mit allem Eifer dem Clavierspiele, wid-
men. Im Jahre 1843 trat der 11jährige I . seine erste Kunftreise an und in Vene-
dig wollte er zuerst auftreten. Aber der
Director des San Benedettotheaters
weigerte sich, den schwächlichen Knaben
auftreten zu lafsen, endlich gestattete er
ihm in den Zwischenacten einige Stücke
vorzutragen. Der Erfolg war, daß am
folgenden Abend I . im nämlichen Theater
ein eigenes Concert bei gedrängt vollem
Hause gab. Mit gleich günstigem Erfolge
spielte der Knabe 1844 in Mailand.
Der Vater entschloß sich nun. den
Sohn die Künstlerlaufbahn betreten zu
lassen, gab seine Schule in Triest auf
und begab sich zunächst nach Wien, wo
Alfred im Winter 1844 auftrat, sehr
gefiel und namentlich deS Beifalls Czer«
n y's IM . I I I , S. 105.1. des Nestors des
Clavierspieles in solchem Maße theilhaftig
wurde, daß dieser die ferneren Studien
des jungen Virtuosen zu leiten sich antrug.
Mehrere Monate genoß I . Czerny's
Unterricht; und nun begab sich der Vater
mit seinem Sohne zuerst nach München,
dann nach Stuttgart und Cöln, wo die
Erfolge des jungen Pianisten glänzend
waren. Einem längeren Aufenthalte in
Holland folgte der Besuch von Paris,
wo Iae l l in Erard's Salon auftrat,
nach geschlossener Saison noch zwei zahl«
reick besnchte Concerte gab, in welchen er
cmch zuerst eigene Compositionen vortrug.
t347 concertirte I . in verschiedenen
Städten Belgiens, wo ihn die philantro«
pische und philharmonische Gesellschaft
von Brüssel zum Ehrenmilgliede ernannte.
Die Jahre 1848 und 1849 wurden
nacheinander in Holland und Paris zuge«
bracht. Im October 183l trat I., meh«
reren an ihn ergangenen Einladungen
folgend, die schon 1847 beabsichtigte
Neise nach Nordamerika an, wo er am
13. November zum ersten Male mit außer«
ordentlichem Erfolge auftrat und nun
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Jablonowski-Karolina, Volume 10
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Jablonowski-Karolina
- Volume
- 10
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 524
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon