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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Jablonowski-Karolina, Volume 10
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Page - 64 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Jablonowski-Karolina, Volume 10

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Janlluschek. Janauschek schied sie sich für das recitirende Schau- spiel, ließ das Singen bleiben, und betrat in Prag als Karoline in „Ich bleibe ledig" und in der Elsholzischen Bluette „ Komm her" zum ersten Male die Bühne. Auf ihrem ersten Kunstausstuge nach Leipzig, wo sie durch Vermittlung ihres Lehrers Stegmayer ein Engagement zu erhalten hoffte, wurde sie, da die Mutter bereits todt war, von ihrem Vater begleitet. Doch als dieser bald wieder nach Prag zurückkehren mußte, blieb Fanny sich selbst überlassen. Die Hoffnung, in Leipzig eine Stelle zu erhalten, verwirk» lichte sich nicht und Fanny begann nun 1843 das Wanderleben von einer kleinen Bühne zur andern und spielte in den Ortschaften des sächsischen Erzgebirges und Württembergs; in Heilbronn war es, wo ihr Iustinus Kerner Empfehlun« gen nach Stuttgart, Darmstadt, Mann« heim, Frankfurt und Wiesbaden mitgab. Aber noch immer wollte es ihr nicht glücken, festen Fuß zu fassen, und in Frankfurt a. M. verlebte sie den Winter 1847 ohne Engagement in trauriger Ver< lafsenheit, in welcher ihr die Kunst des Blumenmachens, deren sie kundig war, gut zu Statten kam. Endlich erhielt sie eine Stelle in Cöln, wo sie Roderich Benedir kennen, ihr Talent würdigen lernte und sich um ihre künstlerische Aus- bildung viel verdient machte. Im Februar 1843 empfahl sie Benedix nach Frank- fürt an die Stelle der eben ausscheidenden, in Berlin engagirten Frau Thomas. Ihr Gastspiel, in welchem sie Gr eichen im „Faust" , Griseldis und die Eu> genie in den „Geschwistern" spielte, führte zum Engagement und seit dem Mai 1848 blieb I . unter allen Directio- nen bis 1860 Mitglied der Frankfurter Bühne. Als im Jahre 1860 das Frank- furter Theater in andere Hände überging, entstanden zwischen ihr und der neuen Direction Differenzen, welche damit ende- ten, daß die Künstlerin ihre Stelle auf« gab, worauf sie anfangs auf Gastspiele reiste, endlich aber im November 1361 Mitglied der DresdenerHoföühne wurde, an welcher sie zur Zeit sich befindet. Fräulein Ianauschek wird als eine große Künstlerin bezeichnet; früher spielte sie jugendliche Liebhaberinen im Drama, wie Klärchen, Gretchen, Desde» mona, Jul ia, aber erst als sie zum Fache der Heldinen und Heldenmütter überging, bewegte sie sich in jener Sphäre, in der sie Großes leistet, und wird sie als eine Nachfolgerin der Crelinger und Sophie Schröder .bezeichnet. Mit großen geistigen Mitteln verbindet sie ein herrliches gewaltiges Organ und eine imposante Bühnenerscheinung. Von ihren Rollen sind vornehmlich anzuführen: Elisabeth in Laube's „Esser"; die Mathilde im gleichnamigen Stücke von Benedix, welche Rolle eigens für sie geschrieben ist und worin sie sich selbst spielt; die Isabella in der „Braut von Messina"; in Lustspielen aber die Donna Diana im gleichnamigen Stücke; die Hedwig im „Ball zu Eller» brunn"; die Adelheid in den „Iour» nalisten" und die Aurora in den „Lie> besleugnern". Ein Biograph sagt von ihr: ..Ihr gewisse Höhenpuncte der Rollen scharf hervorhebendes Spiel hat ganz entschieden etwas von der Manier der französischen Tragödin (Rachel) an sich. Nicht bloß im plastischen Theile, sondern auch dem inncren Wesen nach ist ihr Spiel voll edler Majestät. In histo^ rischen Charakteren hat, waS sie gibt, nicht bloß künstlerische und psychologische, sondern auch historische Wahrheit." In jüngster Zeit (Jänner 1863) ist ein Gast- spiel an der Wiener Hofbühne auf Ostern
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Jablonowski-Karolina, Volume 10
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Jablonowski-Karolina
Volume
10
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1863
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
524
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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