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Jarnik. 103 Jarnik
in und ĂĽber Musik. Iarmusiewicz
hat auch ein Instrument: Fortepiano
31^02^0^6, d. i. Claviolin (Clavier«
Violin), erfunden, welches die Gestalt
eines nach oben ausgebogenen Forte«
piano's besitzt, und wenn dessen Taften
geschlagen werden, ein Quartett von
Violinen, Viola und Cello vernehmen
läßt, denn anstatt der Metallsaiten sind
darin Darmsaiten aufgespannt, welche
von kleinen, mittelst der im Innern ange-
brachten Mechanik in Bewegung gesetzten
Bögen gestrichen werden. Dieses Instru»
ment kam nach I.'s Tode in den Besitz
des Drechslers Szel iga in Rzeszow,
der den mechanischen Theil desselben aus.
gearbeitet hatte. Auch war I . ein eifriger
Pomolog, der, um die Baumzucht in
seiner Pfarre zu heben, den praktischen
Weg einschlug und den Beichtkindern zur
BuĂźe neben den ĂĽblichen Gebeten auch
das Pflanzen von Obstbaumen aufer-
legte. Endlich war I . Dilettant in der
Malerkunft und das Altarblatt in der
Pfarrkirche seiner Gemeinde in Zaczersk
„Maria Gebnrt" vorstellend, ist ein Werk
seiner eigenen Hand.
OLLoiwäkick, d. i. Bibliothek der gelehrten
Ossolinöki'schen Stiftung (Lemberg, 8".) Jahr-
gang 1847, S. 427. — Wiener allgemeine
Musik-Zeitung. Herausgegeben von Ferdi»
nand Lui b. Achter Jahrg. (l848). Nr. 24. —
poläkioli, d. i. Lexikon der polnischen Maler
(Warschau 4850, Lex. 8«.) Bd. I , S. 2l)7. —
6t 2lg.veL kncisllü 2t luoäoiQSl, (?äi-i8 18i)7,
^.ärisu I.s NIsrs <8- c!o., zr. 8°.) 8. 274.
Il lNlik, Urban (slavischer Philo«
log, geb. zu Nadi2ar in Potoka im
Zillerthale der Steiermark 11. Mai 1784.
gest. 11. Juni 1844). Studirte die Theo-
logie und erhielt 1306 die h. Weihen;
in die Seelsorge tretend, war er mehrere
Jahre als Caplan zu Gurnitz Tultschnig (öajnei) und an der Haupt»
kirche in Klagenfurt thätig, dann erhielt
er die Pfarre in St. Michael, 1829 jene
zu Moosburg (LiatoZraä), welche letztere
er bis zu seinem Tode bekleidete. Neben
seinem Berufe betrieb er mit groĂźem Eifer
und wissenschaftlichem Erfolge das Stu«
dium der slavischen Sprachen. Von der
Ueberzeugung durchdrungen, daĂź die
kärnthnerischen Slovenen vor Allem es
benothigen, ihr Idiom zu verbejsern und
aus dem Schatze der in der Sprache
weiter fortgeschrittenen Stammgenossen
sich das Fehlende zu holen oder das
Vorhandene umzubilden, fĂĽhrte er eine
Vergleichung der verschiedenen Dialecte
und der in Form verwandten Sprachen,
wie z. B^des Griechischen mit dem karnth«
nerischen Idiome durch. Das ErgebniĂź
davon waren folgende Schriften: „Uleim
Sammlung Zlllcher lllt5llllleni2iher Wärter, Velche
im heutigen niiiikiSchrn Malerte nuch krät'tig
illrtleben" (Klagenfurt 1822. 8«.); —
„VerZnch rimZ Ontqmlllllgiklln5 der ölllnemschen
Mundllrt in InmröZterreich" (Klagenfurt
1832, gr. 8".), I.'s Hauptwerk. Ferner
verdankt die Alterthumskunde und Ge>
schichte ihm die Entrathselung der Inschrift
auf dem kärnthnerischen Herzogstuhle,
einer Zahl anderer slavischer Ueberreste,
die Zusammenstellung der Angaben ĂĽber
die Christianisirung KarnthenS aus der
Hauptquelle fĂĽr die slavische Vorzeit
dem ^non^rQUL äe Oonvsi'Lions Oa-
rant2.norurQ) die Erhaltung und Deutung
der Traditionen aus der Periode des
dominirenden Slaventhums wie der ver»
bliebenen derlei Volkssagen und Ge<
brauche. Die Vollendung eines umfassen»
den slavischen Wörterbuches hat der Tod
unterbrochen; vielleicht gehört dazu das
Manuscript, welches unter dem Titel:
„Kärnthnerisches Idiotikon. Aus drei
verschiedenen Sammlungen zusammen«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Jablonowski-Karolina, Volume 10
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Jablonowski-Karolina
- Volume
- 10
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 524
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon