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Ieitteles Ieitteles
serthums u. s. w. (Wien l830, 8«.) S. 3
342. — Blätter für literarische Unterhaltung
(Leipzig, Brockhaus. 4«.) Jahrg. 1843. Bd. I,
S. 507. — Oesterreichischer Parnaß,
bestiegen von einem heruntergekommenen Anti»
quar (Frey-Sing ^Hamburg. Hossmann und
Campe^, 8".) S. 25 ^charakterisirt ihn wie
folgt: „Klein und lebhaft — sardonisches
Lächeln, spricht sehr besonnen, immer satyrisch
— treffender Witz — gewöhnlich boshaft —
viel Wissen, aber noch mehr Scharfsinn; kri<
tische Autorität, Titulardoctor der Philoso»
phie"^. — Porträt. Lithographie von Krie»
hub er. — Die Frau des Ignaz I., Fanni,
eine geborne Barrach, die ihn um 14 Jahre
überlebte, hinterließ ihr ganzes nicht unbedeu«
tendes Vermögen der israelitischen Cultus-
gemeinde in Wien zu wohlthätigen Zwecken
und zu Stipendien fĂĽr Mediciner, Juristen,
Maler und Bildhauer, auch stiftete
sie
ein Ver-
sorgungshaus fĂĽr arme Witwen, zu welchem
Zwecke die israelitische Gemeinde schon im
Jahre 1837 ein Haus auf der Landstraße an»
gekauft hatte. ^Didaskalia (Frankfurter
Unterhaltungsblatt, 4<>.) 1837, Nr. 2t3.) - .
Ein Bruder des Ignaz I . , Sigmund
Christian (gest. 6. März 1861) änderte den
Namen Ieitteles in (Hei l le^ Geitler
war Großhändler in Prag und hatte als
solcher während der vierzig und mehr Jahre,
die er an der Spitze des Geschäftes stand, um
-die vaterländische Industrie sich nicht geringe
Verdienste erworben. Insbesondere aber ist
seines humanistischen Wirkens zu gedenken.
Das Gedeihen des Vereins Zur UnterstĂĽtzung
verschämter Hausarmen ist vornehmlich seinen
reichen Spenden zu verdanken; dem Bar«
tholomäusspital schenkte er die von seinem
Onkel Dr. Isaac I . ss. d. S. 125) ererbte
Summe von 10.0U0 fl. — wahrscheinlich hatte
er keine Kenntniß, daß unter seinen nächsten
Verwandten sehr verdienstvolle und verschämte
Hausarme sich befanden — ferner auf seinen
persönlichen Vortheil verzichtend, wirkte er zu
mehreren Stiftungen seines Oheims mit. und
zwar zu einer mit 10.000 fl. fĂĽr hilfsbedĂĽrftige
Doctoren dev Medicin, ihre Witwen und Wai-
sen, zu einer mit 6000 fl. fĂĽr arme Blinde, mit
20UU fl. zur Erhaltung eines Krankenbettes fĂĽr
Studirende der Medicin im Präger israelitischen
Krankenhause, und zu einer mit ö00l)fl. zur Aus-
steuer armer Mädchen. Mit Diplom vom 27.
November 1834 wurde Geitler in den Mel,.,»
stand mit dem Prädicate Edler von Armin»
gen erhoben. Er starb eines plötzlichen Todes zu Prag am 6. März 1861, und die Journale
berichteten von neuen Stiftungen, welche er in
seinem letzten Willen angeordnet hatte, und
zwar auĂźer dem Betrage von 1000 fi. zur Ver<
theilung an Arme am Tage seiner Beerdigung,
16.000 fl. zu einer Stiftung fĂĽr hilfsbedĂĽrftige
Witwen. 3000 fl. zu einer Stiftung in der
Krankenanstalt fĂĽr Handelsleute. 2000 fl. fĂĽr .
dqs Israelitenspital in Prag und je 500 fl.
fĂĽr
die Pfarrschule bei Maria Schnee und die
Iosephstädter..israelitische Hauptschule. l^ Let«
teris' „Mittheilungen" 1861. Nr. 7. S. 28.
— Adelstands-Diplom vom 27. Novem-
ber 1854. — Wappen. Ein halb in die Länge
gespaltener und quergetheilter Schild. das
obere rechte Feld zeigt in Silber zwei mit
ihren Stengeln schräge in's Kreuz gelegte grüne
dreiblättrige Kleeblätter, das linke Feld in
GrĂĽn einen querlaufenden silbernen FluĂź.
Das untere Frld zeigt in Blau ein natĂĽrliches
längs des Fußrandes sich vertreibendes Wasser
und auf diesem ein braunes Schiff mit drei
Masten, mit eingerefften Segeln und mit wei»
Ăźen links abflatternden Wimpeln auf jedem
Mäste. Auf dem Schilde ruht ein gekrönter
Turnierhelm. Aus der goldenen Krone des
Helms wächst zwischen einem rechts von SW
ber und GrĂĽn, links von Silber und Blau
qucrgetheiltrn Adlerfluge ein oorwärtsgekehrter
Mann mit grauem Kopfhaar und Bart hervor.
Dieser trägt einen grünen Leibrock mit silber«
nem Kragen und Aufschlägen, gleichen, bis
-hinauf schlieĂźenden KnĂĽpfen und Leibgurt,
hält in der erhobenen Rechten vor sich zwei
grüne dreiblättrige Kleeblätter an ihren Stcn»
geln und stemmt die Linke in die HĂĽfte. Die
Helmdecken sind rechts grĂĽn und links blau,
beiderseits mit Silber unterlegt.)
Ieitteles, IonaS (Arzt und Fach'
schriftsteller, geb. zu Prag 18. Mai
1733, gest. ebenda 18. April 1806). Der
Vater des Benedict ^s. d. S. 12l^,
Iuda ls. d. S. 127^ und Isaac ss. d.
S. 123); GroĂźvater des Ignaz ss d.
S. 122). Alois ss d. S. 447). An-
dreas ss d. S. 119) und UrgroĂźvater
des Ludwig Heinrich ss d. S. 127)
und Ad albert s^. d. S. 116). und
somit der Stammvater einer Familie, aus
der zahlreiche Mitglieder sich entweder
durch ihre wissenschaftlichen Leistungen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Jablonowski-Karolina, Volume 10
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Jablonowski-Karolina
- Volume
- 10
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 524
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon