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Jetkn 136 Jellacn-
Parra's Unterstützung erhielt I . eine
Ofsiciersstelle und wurde bald darauf
Director eines Erziehungshauses der
heidnischen und mohamedanischen Waisen.
Unter Einem verlegte sich I . eifrig auf
den Handel, erwarb sich durch Fleiß,
Geschicklichkeit und Glück nach und nach
ein ansehnliches Vermögen und war im
Jahre 1767 bereits in der Lage, eine
Pflanzung mit 1400 Häusern zu kaufen.
I . wurde nun Capitaa.Lieutenant der
Bürgerschaft, 1770 geheimer Rath des
holländischen Guberniums und besorgte
m dieser Eigenschaft Gesandtschaften
nach Japan und Java und andere wich«
tige Staatsgeschäfte. Als er im Jahre
1772 seine Frau und 1773 seinen Wohl-
thäter von derParra durch den Tod
verlor, da erwachte in ihm die Sehnsucht
nach dem Vaterlande mit solcher Macht,
daß er seine glänzende Stellung in seiner
zweiten Heimat aufgab und nach Europa
sich einschiffte. Am 30. August 1777
langte I . in Amsterdam, am 2. October
1778 in Wien an, wo er nach einer Ad»
Wesenheit von 24 Jahren seinen Bruder
noch am Leben fand. Seine merkwür»
digen Schicksale hatten die allgemeine
Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt. Er
wurde der Kaiserin Mar ia Theresia
und dem Kaiser Joseph am 28. Novem»
ber 1778 vorgestellt, welch' Letzterem er
mehrere indianische Seltenheiten verehren
durfte und dafür er mit einer goldenen
Medaille und goldenen Dose beschenkt
wurde. Einige Zeit blieb I . in Wien, dann
begab er sich nach Ofen und ließ sich dort
bleibend nieder. In Ofen verheirathete er
sich von Neuem und lebte in glücklicher
Ehe. Aber die ausgestandenen Mühselig,
keiten schienen doch seinen Körper sehr
geschwächt zu haben, denn plötzlich ergriff
ihn die Lungensucht mit solcher Wuth,
daß er nach kurzer Krankheit im Alter von 33 Jahren starb. Seinen Erben
hinterließ er ein beträchtliches Vermögen.
Seine merkwürdigen Schicksale erschienen
aber ausführlich beschrieben in einer
eigenen, jetzt schon sehr seltenen Broschüre
(Wien 1779, I . G. Weingand), welche
später wieder gedruckt und auch ins
Magyarische übersetzt wurde.
Geschichte des Herrn A. Ie lky , eines ge<
bohrnen Ungars u. s. w. (Ofen und Pesch
1784, 8".); auch in ungarischer Uebersetzur.g
von Istviin Sandor (179l. 8".). — Archiv
für Geschichte. Statistik, Literatur und Kmst
(von Hormayr) (Wien, 4".) Jahrgang ^V
(1824). Nr. 17 u. 18. S. 92. — Nn aari-
sch c r Plntarch uon K 5 lö sy und Melczer
(Pesth l!>16. Eggenberger. 5" ) Bd. I I , S. 212.
— Sar to r i (Franz I>r.), Pantheon denk»
würdiger Wunderthaten volksihümlicherHerren
und furchtbarer Empörer des österr. Reiches
(Prag und Wien 1816. 8».) Bd, I I I , C. 319
kis 34l. — Lesefrüchte vom Felde der
neuesten Literatur, gesammelt. . . von I . I .
C. Pappe (Hamburg, 8".) 1823. Bd. I I I ,
Stück 22, S. 337: „Andreas Ielky's Schick«
sale". — Der Wanderer (Wiener polit.
Blatt, 4«.) Jahrgang 1824, Nr. 249 u. 230:
„Einige Nachrichten über einen merkwürdigen
Reisenden unseres Kaiserstaates". — Wiener
Courier 1836. Nr. 173 u> 176: „Der unga«
rische Robinson".
Iellaöie de Vuiilll, Franz Freiherr
(Feldmarschall» Lieutenant und
Ritter des Maria Theresien-OrdenS, geb.
zu Petrinia 1746, geft. zu Szala
Apäthy in Ungarn 4. Februar 1810).
Der Sproße einer croatischen Adels«
familie, trat er jung, am 1. Jänner 1763,
in das erste Banal'Negiment, in welchem
erin9Iahren, 1772, Hauptmann, 1783
Major und 1789 Oberstlieutenant wurde.
Im Türkenkriege machte I . mit dem
Regimente die Erpedition in das tür«
kische Croatien mit und that sich 1790
bei dem Blockhause zu Lyubina,
welches die Türken mit Uebermacht an»
griffen, hervor. I m September 1791
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Jablonowski-Karolina, Volume 10
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Jablonowski-Karolina
- Volume
- 10
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 524
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon