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land, Ungarn, Frankfurt u. s. w. hervor. Mit
Achtung sprach er von seinen entschiedensten
Feinden. „Man sei Aristokrat oder Demokrat,
schloß er seine Rede, Feind oder Freund, abe>
man sei doch um Gotteswillen ganz, was
man ist oder sein will." — Ein Zug aus seinew
Soldatenleben charakterisirt ihn aber zugleich
als Soldaten und Menschen. Sein Regimen!
— als die Aushebungen für den Krieg üi
Italien begannen — stand in Karlstadt zur
Musterung bereit. ES war im Februar, oi,
Kalte beißend und die Mannschaft harrte in
Reihe und Glied vor der Wohnung des Gene«
rals der vorzunehmenden Nevue. An zwei
Stunden schon war das Regiment, seinen
Oberst an der Spitze, in der strengsten Kälti
dagestanden, der General saß indeß ruhig und
bequem im wohlgeheiZten Zimmer und ließ die
Mannschaft unnütz warten und frierm. End«
lich riß dem Obersten Ie l la6i6 die Geduld
und er befahl dem Regimente einzurücken.
Nun erschien der General, ließ den Obersten
mit harten Worten an, und berief sich auf seine
Pflicht, die Musterung abzuhalten. „Euer Er«
cellenz, rief I . , auch ich habe meine Pflichten,
und kann nicht zugeben, daß dieses arme Volk
um nichts und wieder nichts unter freiem
Himmel friere. Wollen Euer Excellenz die
Musterung wirklich abhalten, so lasse ich sofort
das Regiment antreten".
VIII. Die Jellaöiö-Stistung. Diese ist von dem
k. k. Nechnungsofsicialen Paul Schulz aus
gesammelten patriotischen Beiträgen gegründet,
u. z. für invalide Grenzer aus den Feldzügen
der Jahre 1848 und 1849 und ihre verwaisten
Familien und wenn keine mehr vorhanden sind.
für andere Grenzer von Verdienst und guter
Conduite, aber stets mit besonderer Rücksicht
auf die verheiratheten Familienväter. Das
Stammcaftital beträgt dermalen 40.3U0 fi.
CM. und 133 fl. WW. in Obligationen.
Das Verleihungsrecht stand dem Banus I . zu,
so lange er lebte, nach seinem Tode und in
Zukunft dem jeweiligen Ban oder Gouverneur
von Croatien. sMil i tär-Schematismus
für 1859. S- 356.)
IX. Denkmün;e. Avers: Das Porträt des
Banus sn taoe in HusZaren»Uniform und
Mantel. Umschrift: Joseph Freiherr von
Iellachich, Banus von Kroatien. Geboren d.
16. October 1801. Revers: In freier Bewe.
gung erhebt sich kühn der österreichische Dop»
peladler, die Nattern des Aufruhrs mit seinen
kräftigen Fängen erdrückend und im Begriffe,
solche gegen eine Felsenspihe zu schleudern. Im Hintergrunde erblickt man die Prosvecte
von Wien und Ofen und Pesth, bezüglich der
Ermordung der beiden unglücklichen Grafen
Latour und 3am b erg. Ueber dem Doppel»
adler schwebt, von einer Sonnenglorie umge-
ben, die Kaiserkrone Oesterreichs. Umschrift:
Für Kaiser, Gesetz und Gleichberechtigung der
Nationalitäten. Ich besitze ein Eremplar von
Zink. Diese Medaille, wie noch mehrere andere
in eine Suite gehörige, auf den Kaiser Franz
Joseph I., den Erzherzog Johann, Hay»
nau. Nadetzky. Schl ik, Windisch,
grätz, auf die Verfassung Oesterreichs, auf
den deutschen Bund im Jahre 1848 sind, mit
Ausnahme jener auf Winoischgrätz, von
August Neuß, Graveur in Augsburg, und
die letzte auf den deutschen Bund von I . I .
Neuß«, k. k. Hofgraveur, gleichfalls in Augs«
bürg, und wohl des Vorigen Vater, verfer»
tigt. Die Medaille auf den Fürsten Win«
dischgrätz ist von dem Augsburger Graveur
D r e n t w e t t.
Iellenz, Franz Xaver (Rechtsge.
lehrter, geb. zu Selzach in Oberkram
26. November 1749, gest. zu Inns-
brück 19. April 1803). Besuchte die
Schulen zu Villach, später zu Klagenfurt
und Laibach. Da er dem Willen des
Vaters, der ihn für den geistlichen Stand
bestimmt hatte, nicht Folge leisten wollte,
verstieß ihn derselbe, und I., sich selbst
überlassen, ging nach Wien, 1770, um
dort die Rechte zu studiren, aber Noth
und Elend zwangen ihn, Soldat zu
werden. Als sich seine Verhältnisse gün>
stiger gestaltet hatten, kehrte er zu den
Ltudien zurück, bildete sich nach deren
Vollendung für das Lehramt und wurde
Professor des geistlichen Rechtes an der
Hochschule zu Innsbruck und nach deren
Aufhebung 1782 Professor des bürger-
lichen Rechtes in Freiburg, wo er mit
Beibehaltung des Zehramtes 1791 auch
Aftpellationsrath wurde. Im Jahre 1797
-am er als Appellationsrath und Di>
:ector der juristischen Facultät nach Inns.
>ruck, wo er bis an seinen Tod verblieb,
>er ihn im Alter von 36 Jahren ereilte.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Jablonowski-Karolina, Volume 10
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Jablonowski-Karolina
- Volume
- 10
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1863
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 524
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon