Page - 23 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Volume 11
Image of the Page - 23 -
Text of the Page - 23 -
23 Kasparowic;
Grafen Thun zu spielen pflegte. 8 tspä-
nek erkannte alsbald das Talent des
Schneidergesellen, gab ihm anfänglich
ganz kleine Rollen, ließ ihn aber, wenn
Jemand der Schauspieler plötzlich er>
krankte, für einen oder den anderen in
besseren Rollen auftreten. Später gesellte
er sich auch zu der Gesellschaft junger
Schriftsteller, welche unter I . K. Tyl's
Leitung Comödie spielten. T y l end
deckte zuerst, daß Kaska's eigmtlicke
Stärke das komische Fach sei, und in der
That kam K. erst dadurch zum Bewußt,
sein seines Talentes, dessen Besitz er zuvor
selbst nicht geahnt hatte. Nm diese Zeit
begann er auch, durch den Umgang mit
jüngeren öechischen Literaten angeregt,
mit literarischen Arbeiten sich zü beschäfti.
gen und war es die Zeitschrift „X'wst^",
welche ihm zuerst ihre Spalten öffnete.
Bis zum Jahre 4842 blieb er seinem
Handwerketreu, schrieb aber, wahrend er
schneiderte, literarische Bagatellen und
spielte, wenn es sich traf, Comödie. Im
genannten Jahre gab er aber das Hand«
werk auf, trat mit Stöger in Unter.
Handlung und wurde Mitglied der Pra»
ger öechischen Bühne, zu deren befferen
Mitgliedern K. zählt. Herausgegeben hat
er folgende Schriften: „
?", d. i. Der Bühnen»
Dilettant. Ein Handbuch für Liebhaber
der Privattheater (Prag 1843. 8<>.).
Unter dem Pseudonym Zbraslawsk^,
welchen er nach seinem Geburtsorte an»
nahm, übersetzte er viele Stücke für die
öechische Bühne (die mit einem * bezeich,
netensind gedruckt); unter andern: *„Neble
Launen oder Vater und Sohn als Freier",
nach Kotzebue; — „Man kann auch
ohne Wette gewinnen", aus dem
Deutschen nach ungenanntem Autor; —
„Die Todten geben keine Ruhe", nach Raupach; — "„Das Nauschchen", nach
Br etzner; — „Sieschreibt an
sich selbst",
nach dem Französischen; — „Der verkaufte
Schlaf", nach Hafner; — „Rinaldo
Rinaldini"; — „Sieben Jahre Gesang«
niß", nach der Frau vonWeißenthurn,
u. m. a. I n der Zeitschrift „I^vet?" sind
von K. seit 5842 mehrere kleinere Auf.
sätze, theils Originalien, theils Uebersetzun«
gen, erschienen. Auch gab er noch das
Werkchen: „(^ssks vsisn/ ^?-o nä?-oH?l/
oö?-anz,", d. i. öechisches Commando für
eine Volkswehr (Prag 1849, Verlag der
heraus.
i koliverskönl, d. i. Kleines Taschen<Conuer»
sations<Lerikon(Prag!850.i2«.)Bd. II,S.88.
— /un<77na/ln s'/oös/), Nilitolls Myls.tnr?
ös5ks, d. i. Geschichte der böhmischen Litera»
tur (Prag 1849, r. Ü.12Q66, 4<>.) Zweite, von
W. W. Tomek besorgte Auslage. S. 376,
Nr. 173; S. 377, Nr. 188; S. 415, Nr. 692
und S. 578.
KasnllLich, siehe: Kllznaöiö.
Kaftarowicz, Gabriel Andreas
^theologischer Schriftsteller, geb. zu
Lembecg 23. November 1747, gest.
ebd. 29. Mai 1783). Stammt von ar-
menischen Eltern, erhielt den Unterricht
n seiner Vaterstadt, studirte die Theologie
und wurde im Jahre 1741 Caplan. I n
Betreff der an ihm durch die Mutter
Gottes, deren Dienste er sich besonders
widmete, gewirkten Wunder, wird
auf die unten angeführte Quelle, welche
sie ausführlich erzählt, gewiesen. Für
'eine um den Karmeliterorden erworbenen
Verdienste gewährte ihm der Karmeliter»
Ordensgeneral Joachim Pontal to im
Jahre 1739 den Eintritt in denselben.
Im Jahre 1780 wurde K. Canonicus,
1784 Propst des Capitels; aber schon im
olgenden Jahre starb er im Alter von
67 Jahren. Unter seinen im Drucke heraus»
gegebenen Werken, welche meist Andachts»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Volume 11
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Károlyi-Kiwisch
- Volume
- 11
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 498
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon