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30 Katancsich
damals in Trieft lebende Dr. Rudolph
Hirsch ^Bd. IX, S. 47^, auf seinen be>
stimmten Rath hin wurde Rosa weiter
ausgebildet und zur Virtuosin heran
gezogen. Sie machte nach des Vaters
Tode mit ihrer geistvollen Mutter ver<
schiedene Kunftreisen, und frühe genug
wurde ihre ungewöhnliche Begabung
erkannt. Es widerfuhr ihr die in Oester»
reich sehr seltene Auszeichnung, von
Seiner Majestät dem Kaiser zur k. k.
Kammervirtuosin ernannt zu werden.
.Sie concertirte hierauf so ziemlich in
allen Hauptstädten Europa's', in Paris
leinte sie Herrn Escudier, den Reda-
cteur der „Granes in.u8io3.1s", kennen,
der sieben Jahre um ihre Hand warb,
bis endlich die kalte, stolze Schöne dem
Werber die Hand reichte. Frau Kastner«
Escudier lebt dermal an ihres Gatten
Seite in Paris, was sie jedoch nicht hin»
dert, zeitweilig künstlerische Excursionen
zu machen. Diese Künstlerin zeichnet sich
durch ein energisches, beinahe männliches
Spiel aus, huldigt der classischen Rich-
tung und besitzt eine unter den Clavier-
spielern des laufenden Jahrhunderts nicht
genug zu rühmende Tugend: sie componirt
gar nicht. Dadurch ist der Genuß an ihren
Concertleistungen ein wahrhaft erquick»
licher, durch nichts getrübter.
Kllszaniczki, Adam (Oriental ist,
geb. zu Sz. MikloS in der Liptauer
Gespanschaft, Geburtsjahr unbekannt,
gestorben, vom Blitze getroffen, 8. Octo-
ber 1804). Einer ungarischen Adels-
familie entstammend, begann er nach
beendeten philosophischen Studien, aus
denen er auch die Doctorwürde erworben
hatte, die Theologie zu studiren und trat
in das Graner Seminar ein. Nach
empfangenen Weihen und erlangter
theologischer Doctorwürde bereitete er sich für das Zehramt vor, nachdem er schon
früher die orientalischen Sprachen mit
besonderem Eifer betrieben hatte. Er
erhielt nun das Lehramt der hebräischen
Sprache zu Tyrnau, später zu Ofen und
Preßburg und wurde nach mehrjähriger
anerkannter Wirksamkeit in das Dom-
Herrncapitel zu Preßburg, darauf in
jenes von Tyrnau aufgenommen. Im
Drucke gab er heraus: „ <??-an2N2K??>a
z'ns?z't« '^o?/nLttKS sa^Ks" (Visnns 1791,
8".). Vom Blitze getroffen, starb er in
voller Manneskraft.
tttH), Historia,
(Vuöae 183.1,
eas, 40.) p. 96 st 114. — H^ ^/ök. ^eonk.
v.^, VI03WM, N. XiusxtsUi etc. (I^i-idurs 6t
OonZtaut. 1811, 80.) 9. 10 et 2.
Klltancsich, Mathias Peter (Alter-
thumsforscher, geb. zu V^ lpä in
der Veroczer Gespanschaft in Slavonien
42. August 1730, gest. zu Ofen 24. Mai
1823). Nach beendeten Humanitatsclasfen
trat er 1771 zuBä.cs in den Franziskaner-
orden und wurde nach zurückgelegten
theologischen Studien am 17. April 1773
zum Priester geweiht. Zur weiteren Aus»
bildung besuchte er noch mehrere Vor«
lesungen aus den philosophischen Wissen-
schaften an der Universität zu Ofen. bei
welcher Gelegenheit der gelehrte Jesuit
Georg Szerdahelyi, welcher Aesthetik
vortrug, auf den jungen wiffensdurstigen
und
strebsamen
Priester aufmerksam wurde.
Auf dessen Empfehlung erhielt auch K.
die Professur an den Human^tätsclaffen
des kon. Gymnasiums zu Effeg, von wo
er im Jahre 1789 an das erzbischöfliche
Gymnasium nach Agram überseht wurde.
Bereits hatten mehrere seiner in die
Oeffentlichkeit gelangten Schriften die
Aufmerksamkeit der Gelehrten auf ihn
gerichtet, und als der Custos der Univer»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Volume 11
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Károlyi-Kiwisch
- Volume
- 11
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 498
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon