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in der die Sprache durch diese, Ortholo»
gie sich nennende Pedanterie lag, muth»
und kraftvoll zerbrach und durch Lehre wie
durch Beispiel den Weg zeigte, wie diese
durch echte Octhologie in Verbindung
mit Neo» und Xenologie reich und man»
nigfaltig, jedem Gegenstande und jeder
ästhetischen Form in gebundener und unge»
bundener Rede charakteristisch angeeignet
werden könne". Der Kampf, den K. zu
bestehen hatte, war kein geringer, man
verschmähte keine Waffe, Aberwitz, Ge-
meinheit und Niederträchtigkeit rangen
um den Sieg über die geistvolle Neuerung
des ruhig seine Wege verfolgenden Harm»
losen und jetzt, nachdem'er längst im
Grabe ruht, triumphirenden Gelehrten
und Poeten. Ein niedriges Libell, beti«
telt^lonäolat« (Veszprim 1813, 42".),
erschien unter anderem gegen ihn, darin
wurde aller, durch einige überspannte
Köpfe der Sprache aufgedrungener Unsinn
Kazinczy zur 3ast gelegt und er selbst
durch Anfeindungen und einen anstößigen
Kupferstich in ungebührlichster Weise be-
leidigt. In Comitats-Kongregationen
und in Schulen wurden die Anhanger
seiner philologischen und stylistischen
Grundsatze für schlechte Patrioten erklärt.
Kazinczy ließ alles unbeachtet über sich
ergehen, die Angreifer einer Erwiderung
gar nicht würdigend, nur Kölcsey fer-
tigte in seinem ^kielet« (Pesth 1813.
42".) diese Narren und Afterweisen mit
einer witzvollen und beißenden Satyre
ab. Die Arbeiten aber, welche um diese
Zeit von K. herausgegeben worden, sind:
die Uebersetzung der M a rm ontel'schen
inoraux unter dem Titel:
4808) 8".); — dieMaximen von Röche-
f 0 ucauld sammt dem Originale und der
deutschen Uebersetzung von Schulz unter
dem Titel: „I5s?- 2'" (V/ion unä Iriost 4810); —
eine im Form einer poetischen Epistel ge»
brachte, anVitkovics gerichtete Satyre
u. d. T<: „^0<M2 s/>/s/t>5a I'l'if/coveos
MAäi?/öttT-tt^om/^" (Z^plig-Ioin, 1811)
und ein Heft geistvoller, in classischer
Form gehaltener Epigramme u. d. T.:
1814, 80.). mit dem Motto Göthe's:
„Werke des Geists und der Kunst sind
für den Pöbel nicht da". In dem an
Vitkovics gerichteten Briefe und den
Epigrammen griff Kazinczy die Schat>
tenseiten der ungarischen Literatur und der
Literatoren offen mit Spott und Witz an,
und bereitete jenen obenerwähnten lite-
rauschen Kampf vor, welcher durch seine
Ausgaben der Werke vonDayka sBd.III,
S. 484^, die er mit Biographien beglei-
tete, unter dem Titel: „ A'^s^t'/)az,Ha
6aöo?- ^sT-ssi« (?6Ltk 1813, 24«.); von
Baroczyu. d.T.: ^^«^e^««^ Tnin^sn
i^ai« (?6st^ 4813—4814) und seine
Blumenlefe lyrischer Dichtungen fremder
Poeten u. d. T. „ Aan'ne^naH ^osiclz'
^s" (ebd. 1813) zum Ausbruche kam.
Das Nächste was nun K. zur Veröffent.
lichung vorbereitete, war eine Gesammi>
ausgäbe seiner bisher einzel gedruckten
Schriften, welche auch freilich unbeendet
unter d. T.: „Xa^'ne^ /^ ?-6?io ^/ltti^e/
und IX, 1814; Vä. II—VII, 48l3;
Lä. VIII, 4816, 8«.) erschien und
(Bd. I) Marmontel's moralische Er«
zählungen, (Bd. I I und III) Geßner's
Werke, (Bd. IV) Sterne's Die Briefe
Jorik's und Elisa's und die empfindsame
Reise, und Göthe's römischen Karneval,
(Bd. V) Göthe's Dramen: Stella,
Clavigo. und die Geschwister, (Bd.VI und
VII) Ossian's Gesänge, (Bd. Vlly
Wielan d's Salamandrin und G ö»
the'ä Egmont. (Bd. IX) Weber's
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Volume 11
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Károlyi-Kiwisch
- Volume
- 11
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 498
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon