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Bezug hat, geschmückt. In demselben hav
monischcn Geiste wie außen, ist auch da>
Innere des Tempos eingerichtet. Dieses zer«
fällt in vier Theil?, und zwar in zwn gleich
yroße und zwn glrich kleine. Während eincr
der größeren Nämne die zwei mäßigen Zim»
nier, welche Kazinczy bewohnte, umschließt,
formirt sich dcr zweite große Naum zu eine
entsprechenden Vorhalle. Die Decke bildet ein
casftttirtcö Getäfel, der Boden ist griechisch
dessinirter Mosaik und im Ganzen herrscht de,
feine Sinn antiker Typen.
Vl. Wappen. Im blauen Felde ein Pelikan, der
die Brust mit dem Schnabel sich aufreißend
seine um sich im Neste versammelten Jungen
mit dem eigenen Herzblute nährt. Auf den
Schilde ruht ein gekrönter Turnierhelm. Aus
der Krone des Helms wächst ein doppelt,
geschwänzter goldener Löwe mit ausgeschla-
gener rother Zunge, in der linken Vorder
pranke drei schiefwinkelig gekreuzte Pfeili
haltend. Tie Helmdecken sind rechts blau mil
Gol5, links roth mit Silber belegt.
Kazillczl), Gabriel (Schriftsteller
und ungarischer Land tags» Abgeord
neter, geb. zu Berettö im Zempliner
Comitate 18. Juli 1818). Neffe des be
rühmten Dichters F ranz Kazinczy ^s. d.
Vorigen, S. 97^. Kam, 7Iahrealt, aufdie
Schule nach Sö.rospatak, von dort nach
Kasmark und später nach Eperies. Wäh<
rend er sich mit den Schulgegenständm
wenig befreunden mochte und seinem Neb"
lingsfache dem Studium der Geschickte
mit ungeschwächtem Eifer oblag, fand er
auch an der lateinischen Vortragssprache
kein Gefallen und trieb mit seinen Schul«
genossen Franz Pulßky fleißig das Stu>
dium der ungarischen Sprache. Nachdem
er 4833 seine Studien beendet, begab er
sich nach Preßburg und brachte die Land»
tagssession daselbst zu/ Im Jahre 1836
ging er aber nach Pesth, wo er sich der
Literatur und dem öffentlichen Leben
ganz in die Arme warf. Zuerst veröffent-
lichte er das Werk: „^ /a/v/na, T-s^^s/o
Hö'n?/e,-s", d. i. Malvina ein Roman
(Pesih 1839). dann aber betrat er. jedoch unter beständiger behördlicher Verfol«
gung. das journalistische Gebiet, und seine
Blätter: „^ch^?-«^ d. i. Der Volks»
freund, „ö?-«, d. i. Der Wächter,
„Z7/6NQ?'") d. i. Der Gegenwachter
(Controlor), und „^o^ i " ) d. i. Man-
cherlei, sielen nach nur kurzer Dauer der
Censur zum Opfer. Auf diese Weise in
seiner literarischm Wirksamkeit gehindert,
ging er als stürmischer Oppositionsmann
auf den dankbareren Schauplatz des
Comitatslebens über, wurde ein Volks«
mann, erwarb sich durch eine mehr glan«
zende als tiefe Rednergabe die allgemeine
Theilnahme und wurde als Abgeordneter
für Zemplin Mitglied des denkwürdigen
48er Landtages. Als solches befand er
sich in der Deputation, die sich
zur Schlich.
tung der croatischen Wirren, jedoch ohne
Erfolg, nach Wien begab. Nach seiner
Rückkehr unterschrieb er als Notar
den Beschluß, zufolge welchem die unga«
rische Armee gegen den Banus aufge«
boten wurde. Kazinczy zog auch mit
dem Rumpfparlament nach Debreczin
und wurde, nachdem die Revolution
niedergeworfen worden, in Folge seines
Verhaltens in kriegsrechtliche Untersu-
chung gezogen, jedoch amnestirt. Indem
er während der Jahre 1849—1860
'einen wissenschaftlichen Arbeiten und
Studien oblag, trat er erst mit den ver-
änderten politischen Verhältnissen seines
Vaterlandes, welche im Jahre 1860
tatt hatten, wieder in den Vordergrund
und wurde für den Wahlbezirk Dädes im
Borsoder Comitate in den ungarischen
Reichstag gewählt. I n demselben hielt er
n der 30. Sitzung (vom 27. Mai) eine
cmge Rede, welche von Mehreren als
ie rhetorisch glänzendste der vielen, die
gehalten wurden ^siehe unten die Quel»
en^, bezeichnet wird, und stimmte für
ie Adresse ^vergleiche zum Verstand»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Volume 11
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Károlyi-Kiwisch
- Volume
- 11
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 498
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon