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Aerschbaumer 198 Aerschbaumer
q ü 1663" (St. Polten, Lorenz);
^Des Mer2 Ghrenkrllne. Sernndqpredigt.
Gehlllten zn Tuln 6. Gctllber 1863" (Wien
1863. Pichler). Außerdem betheiligte er
sich als Mitarbeiter in den Zeitschriften:
Augsburger Postzeitung, Aufwärts,
Volksfreund, Friedensbote, Wiener Kir.
chenzeitung, Wiener Zeitschrift für katho-
tische Theologie, Tirolerblätter, Wiener
Literaturzeitung. Rheinische Volksblatter,
Wiener Zeitung. Vaterland:c. und be»
gründete 4833 mit seinem Collegen Mat-
thäus Binder die theologische Diocesan«
Zeitfchrift „HippolituS", welche er seit
1862 allein redigirt und worin viele Auf.
sahe historischen und praktisch theologi«
schen Inhalts aus seiner Feder vorkommen.
Kleines biographisches Lexikon, enthal»
tend Lebensskizzen hervorragender, um die
Kirche verdienter Männer (Znaim 1862. M. F.
Lenck, 8".) S. 53 u. 176.
Kerschbaumer, TheophiluS (Prälat
des Chorherrnstifte's Vorau in Steier»
mark, geb. zu Vorau 4. Jänner 1801,
gest. ebenda 1. Jänner 1862). Der Sohn
braver Bauersleute in Vorau, besuchte
er die Stiftsschulen daselbst, ging dann
nach Gcatz, wo er die philosophischen
Studien beendete, worauf er in daS
Augustiner»Chorherrnstift zu Vorau ein«
trat und am 28. November 1824 die
h. Weihen erhielt. Er trat nun in
die Seelsorge, und zwar zuerst 1826
als Provisor der Pfarre Schöffern; im
folgenden Jahre wurde er Caplan im
Stifte und zugleich Novizenmeister. Als
im darauffolgenden Jahre das Hof-
meisteramt des Stiftes in Grah neu
besetzt werden mußte, fiel auf K. die
Wahl und fünf Jahre bekleidete er diese
Stelle, mit welcher das Amt eines aka-
demifchen Predigers für die Hörer der
Rechte verbunden war. Nach dem Tode
des Stiftsdechants 1833 berief der Prälat K. in'S Stift zurück und emannte
ihn zum Vicar der Stiftspfarre, zum
Dechant und wieder zum Novizenmeister.
Vier Jahre später war K. der Nachfolger
deS mitTod abgegangenen Stiftsprälaten
und wurde 20. Mai 1838 feierlich ein-
geweiht. 23 Jahre lang stand er seinem
Stifte in einer Weise vor. daß sein An-
denken in demselben und in der Umge«
gend von Alt und Jung gesegnet wird
und fortlebt. Da in den Räumen deS
Stiftes die Spuren des Alterthums schon
zu sichtlich zu Tage traten, ließ er das«
selberenoviren, den reichen Gemaldeschatz,
der seit Iahrzehenden verwahrlost dem
Verfalle nahe war, von kundiger Hand
restauriren; die Kirchen seines Stiftes
sorgfältig ausstatten; die Stiftsbibliothek
bereicherte er in nicht unansehnlicher
Weise mit den besten und kostbaren
Werken auS allen Disciplinen des WiffenS,
seiner Achtung für die Wiffenschaft aber
ist eS zu danken, daß er daS in der
Stiftsbibliothek vorhandene kostbare
Manuscript der Kaiserchronik mehrere
Jahre hindurch dem gelehrten Sprach«
forscher I . D i e m e r ^Bd. I I I ,
S. 283^ zum Zwecke der Drucklegung
überließ; auch errichtete el bald nach
Antritt seiner Pralatenwürde im Stifte
die vier ersten Classen deS Gymnasiums,
sorgte daß seine Kleriker außer ihren
theologischen Berufsstudien auch andere,
theils nützliche, theils praktische Fächer,
jeder nach seiner besonderen Begabung,
so der eine die Malerei, ein anderer daS
Orgelspiel, ein dritter die Methodik für
Taubstumme, ein vierter die Comptabi-
litatswiffenschaft u. s. w. erlernte, welche
für daS Gedeihen des Stiftes zweckdien»
lich waren. Auch legte er eine Münzen«
sammlung an, zu der er eigenhändig
den Katalog verfaßte. Seit Jahren sam»
melte und sichtete er die Materialien
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Volume 11
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Károlyi-Kiwisch
- Volume
- 11
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 498
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon