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Keuhl 203 Keutschach
Mar ia Theresia ein Regiment ver-
liehen, nachdem aber dasselbe 1746 von
den Genuesern gefangen worden, erhielt
er im April 1747 das Regiment Barn«
clau Nr. 49, jetzt Heß. Im Jahre 1749
wurde er zum commandirenden General
in Innerösterreich und zum geheimen
Rathe, am 29. Juni 1734 aber zum
Feldzeugmeister ernannt. Noch zeichnete
er sich in der Schlacht bei Breslau 22. No«
vember 1757 auS, in welcher er an der
Spitze seines Regiments den Angriff auf
Pilsnitz unternahm, aber eine neue und
schwere Verwundung brachte ihm den
Tod. Er zählte damals 64 Jahre und
war kurz vor seinem Hinscheiden zum
Feldmarschall erhoben worden. Aus seiner
Ehe mit der Tochter des Oberstlieutenants
Baron Depozzi hinterließ er mehrere
Kinder, darunter den Maria Theresien«
Ordensritter Kar l Fieiherrn von K. ss.
d. Vorigen^. Kar l Gustav ist bereits
im Jahre 1732 in Anerkennung seiner
und seiner Vorfahren Verdienste um den
Staat in den erbländischen Freiherrnstand
erhoben worden.
Oesterreichisches Mi l i tär «Konversa»
tions » Leriton von Hirtenfeld (Wien
1350, 8^.) Bd. I I I , S. 522. — Freiherrn»
stands« Dip lom vom 4. März t?32. —
Wappen. Im rothen Felde drei, in Form
einer Gabel oder eines Schächerkreuzes gestellte,
mit den Spitzen zu einander laufende silberne
Keile, deren Zwischenräumen drei goldene acht»
eckige Sterne eingestellt sind. Auf dem Schilde
ruht die Freiherrnkrone, auf welcher zwei zu
einander gekehrte gekrönte Turnierhelme sich
erheben. Auf der Krone des rechten Helmes
steht ein zur Linken schauender einfacher ge»
krönter schwarzer Adler mit ausgebreiteten
Flügeln, von einander gestreckten Krallen und
roth ausgeschlagener Zunge. Aus der Krone
des linken Helms aber wächst ein geHarnisch«
ter rechter Mannesarm, dessen Faust einen mit
der Spitze nach rechts und unter sich gekehr«
ten bloßen Säbel zum Streiche ausholend am
goldenen Griffe hält; hinter demselben erhebt
sich ein mit der Sachse nach innen stehender ausgespaltener schwarzer Adlerflug. Die Helm«
decken sind rechts schwarz mit Gold, links
roth mit Silber unterlegt.
Keuhl, siehe auch: Keyl ^S. 206),
Khaill lS. 207) und Kheil sS. 208).
Keutschach, Johann Ernst von (Mi-
niaturmaler, geb. zu Salzburg
1710, gest. ebenda 14. Juli 1773). Ent-
stammt einem alten kärnthnerischen Ge>
schlechte, dessen Andenken sich durch meh»
rere Sproßen desselben erhalten hat.
Johann Ernst, der Letzte dieses Ge»
schlechtes, war hochfürstlich salzburgi-
scher Hofkammerrath , aber seines eigent»
lichen Zeichens ein Künstler von unge-
wöhnlicher Art. Er war Zandschaftsmalei:
in Miniatur und seine Gemälde sind
eben so selten als gesucht und theuer.
Sie finden sich nur in Privatsammlungen
zerstreut.
Bergmann (Ios.), Medaillen auf berühmte
und ausgezeichnete Männer des österreichischen
Kaiserstaates vom XVI. bis zum XIX. Jahr«
Hunderte (Wien 1344—185?, Tendier, 4».)
S. 173. — Pi l lwe in (Venedict), Biogra.
phische Schilderungen oder Lerikon salzbu»
gischer, theils verstorbener, theils lebender
Künstler u. s. w. (Salzburg 5821. Mayr. kl. 8°.)
S. 112. — Tschischka (Franz), Kunst und
Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaaie
(Wien 1536, Fr. Veck. gr. 8".) S. 369. —
Ueber das Geschlecht der Seutschach. Es ist
ein uraltes, in Kärnthen und Steiermark an«
sässig gewesenes Geschlecht, welches in den
Freiherrnstand erhoben, mit dem Obecsthof«
meisteramte und später mit dem Oberststabel»
meisteramte von Kärnthen belehnt wurde.
In einem Stiftsbriefe des Cistercienserklosters
Victrina geschieht bereits 1180 zweier dieses
NamensUd alricus unoIöry von K. Er«
wähnung. Unter den besonders ausgezeichne«
ten Sproßen dieses Geschlechtes seien erwähnt:
1. Leonhard (I.) von K. (geb. um 1440, gest.
8. Juni 1519), zuerst Augustiner«Chorherr zu
Oberndorf in Kärnthen. der sich zuletzt zum
Erzbischof und Fürsten von Salzburg, zu
welcher Würde er am 22. December 1495 er«
wählt wurde, emporgeschwungen. Die Zeit
seiner Regierung lebt als die goldene Zeit
deS Erzstiftes im Volksmunde. Er war
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Volume 11
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Károlyi-Kiwisch
- Volume
- 11
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 498
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon