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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Volume 11
Page - 217 -
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Page - 217 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Károlyi-Kiwisch, Volume 11

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Ahevenhüller 2t7 Ah even hüller Hofe und daheim, wurde der Günstling de Erzherzogs Ferdinand, der sich nicht selten seines Rathes bediente. wohnte verschiedenen Hoffesten bei, ordnete die ErbschaftSangelegen» heiten seines mittlerweile verstorbenen Vaters, bis er im Jahre 1617 mit einer kaiserlichen Sendung, und zwar als außerordentliche! Botschafter nach Madrio, betraut wurde. Da> mals war Math ias Kaiser und Khlesl sein allmächtiger Minister. Am 2S. April !617 tra er in Madrid ein. Diese Sendung, anfänglich eine außerordentliche, verwandelte sich in ein bleibende, und K. gelang es. Manches zwischen den beiden naheoerwandten Höfen in- beste» Ordnung zu schlichten, insbesondere war dil Beendigung des sogenannten Friauler odei Uskokenkrieges, der durch Friedensschluß vom 26. September 1617 beigelegt ward, sein W.'rk, und die dankbaren Kärnthner beschenkten K h e> venhüller's im Lande zurückgebliebene Gat, tin für diesen glücklichen Erfolg. Als aber Khlesl und bald darnach auch Kaiser Ma thias starben und die Zustände in der Monar- chie den betrübendsten Charakter annahmen, gerieth Kh. in drückende Verlegenheiten, Kh. war eifriger Katholik, und dieß genügte, daß in seiner Heimat die Anhänger der neuen Lehre sich seiner Güter bemächtigten. Itt Spanien war der Herzog von L erma gestürzt und der Herzog von Uzeda, ein unfähiger Unhold, eine Puppe in den Händen des Großinquisitors Luis de Al l iaga. sein Nachfolger. Khe- ll enhüll er in seinen „Annalen" und oie Ge« schichtschreiber dieser Periode berichten von dem ungebührlichen Betragen, welches sich die Spanier gegen den kaiserlichen Minister er» laubten. Aber Kh. war nicht der Mann. der sich solches gefallen ließ, und sein energisches Auftreten, indem er Uzeda's Ungebührlich» keiten entschieden zurückwies, bewirkte eine Schwenkung des spanischen Hofes zu einer Oesterreich günstigeren Policik. Nach der Schlacht vom weißen Berge hatten sich die Verhältnisse Oesterreichs entschieden gebessert, und jetzt erst — obgleich mit großer Mühe — gelang es Kh., einen kurzen Urlaub in sein Vaterland zu erhalten, um seine Verhältnisse, die durch die Wirren ganz zerrüttet waren, zu ordnen. Anfangs Juli 1621 verließ er Madrid und am 1. März 1622 war er wieder dahin zurückgekehrt, mittlerweile von Kaiser Ferdi« nand am 20. December I62l zum geheimen Rathe ernannt. Ueber seine gesandtschaftliche Thätigkeit, durch welche er mitunter überra« schende Erfolge erzielte, sich hier weiter aus< zulassen, verbieten Raum und Zweck des Wer« kes. Die Erhaltung des Elsaß, welches Erzhec» zog Leopold, als er, den geistlichen Stand verlassend, sich vermalte und als seinen Ancheil aus oem Gesammtgute des HauseS in Anspruch nahm, worauf aber Spanien in Folge eines geheimen Vertrages Ansprüche erhob. ist KH.'s Werk. wie auch die Heirath der spanischen Infantin Mar ia mit Ferdinand's I I . Sohn Ferdinand I I I . , deren Vermälung mit Kar l , dem Sohne und Thronfolger Jacob's von England, eine schon abge« machte Sache war. durch welche Heirath aber die schon stark gelockerten Interessen der zwei Habsburgischen Linien, der deutschen und der spanischen, nun wieder enger getnüpfr wuroen. Am 1. Februar 1631 wurde Kh. zum Obersihofmeister der Königin Mar ie, nach» maligen Kaiserin, ernannt und blieb auf diesem Posten, auf welchem er oftmals zu diploma» tischen Sendungen an verschiedene Höfe ver« wendet wurde, bis an sein Lebensende. Noch eine traurige Episode trifft sein Leben, der oberösterreichische Bauernkrieg, in welchem er selbst von 2000 Rebellen in seinem schwach be» festigten Schlosse Köppach belagert wurde, sie aber zurückschlug. Als aber der Aufruhr ge» dämpft war. trat K. nicht als Rächer, sondern als ein wahrer Wohlthäter der Verirrten auf. Tief beugie ihn auch der Verlust seines üttesten Sohnes Mathias l.s. d. 2. 22 l , Nr. 25^. Franz Christoph ist der Verfasser des sowohl wegen seiner Unparteilichkeit, wie der zahlrei« chen Kunstbeilagen wegen höchst interessanten Werkes, dessen letzte Ausgabe unter dem Titel: „H.NQ21S31'6rciill.av.6ei-, 1'ü.I—XII (Leipzig 1721—1726. Fol., mitK.K.). äonterfei'Kupfer. suche regierender großer Herren, Th. I und I I (edd. 1721—1722. Fol.) erschienen ist. Das goldene Vließ, dessen Ritter er war, hatte ihm König Ph i l ipp IV. am 28. November 1623 eigenhändig verliehen. Aus zwei Ehen ^vergl. die genealog. Tafel I) hatte er 13. n.A. 14 Kin< der, von denen Franz Christoph (II.) der Stammvater der heutigen älteren gräflich Fran< kenburgischen Linie ist. Franz Christoph's kupferner Sarg wurde im Jahre 1838 auf dem Friedhofe zu Schärfling am Altersee gefunden. Der Graf lag darin im spanischen Costüine mit dem Orden des goldenen Vließes und mit einer Gedenktafel, die in präcisester Form ein curriculuw vitae enthält. Ihr Inhalt, wel« chen Fiedler in der unten bezeichneten Quelle mittheilt, ist gleichlautend mit dem in der Kirche zu Kammer in Marmor gemeißelten
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Károlyi-Kiwisch, Volume 11
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Károlyi-Kiwisch
Volume
11
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1864
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
498
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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