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feindliche Corps stellen und jedes der
selben einzeln angreifen, schlagen und so
ihre Verbindung vereiteln. Cr setzte also
am 6. Juli seinen Marsch über Hof und
Helmbrecht fort, vereinigte sich glücklich
am 8. Mittags bei Gefräs mit Rad i
vojevich, den er bereits im Kampfe
m i t I uno t fand. K., ohne zu säumen,
ging sogleich zum Angriffe über und nach
einem dreistündigen hartnäckigen Gefechte
war I u n o t geworfen und floh über
Baireuth bis Amberg. Bis Baireuth ließ
K. den fliehenden Gegner verfolgen und
diese Stadt durch unsere Truppen be«
setzen. Außer einigen hundert Gefangenen
war durch diesen Sieg die Provinz Bai-
reuth und ein bedeutender Theil von
Franken in unseren Besitz gelangt, welche
Landstriche für den Unterhalt der Trup»
pm reiche Hilfsquellen besaßen. Ueberdieß
war die Verbindung Ie rome 'S mit
I u n o t vereitelt und K. konnte sich dem
Könige von Westphalen ohne Sorge
entgegenstellen. Dieser rückte auch in
der That in K.'s Rücken von Dresden
gegen Schleiz vor. Kaum hatte K. am
9. Juli Nachricht erhalten, daß Ierome
im vollen Marsche von Plauen gegen
Hof sich befinde, als K., in Baireuth eine
schwache Besatzung zurücklassend, den
General Am Ende gegen Dresden vor»
zurücken beordernd, mit dem Gros seines
CorpS sich selbst gegen Hof in Bewegung
setzte und am 12. Juli den König I e«
rome bei Plauen angriff. Ie rome.
durch die Nachricht von Iunot ' s Nie«
derlage eben nicht ermuthigt und auf
seine westphälischen Truppen nicht sehr
vertrauend, zog sich nach einem unbedeu«
tenden Gefechte in größter Eile über
Schleitz und Kahla nach Jena zurück.
Die Nachricht von dem in Znaim abge«
schlofsenen Waffenstillstände machte allen
ferneren Operationen ein Ende. Böhmen war durch K.'s Umsicht und Tapferkeit
vor einer französischen Invasion bewahrt
worden und ein großer Theil des Bai»
reuth'schen. Sachsens nebst der Lausitz
und dem Voigtlande befand sich in
unserem Besitze. Dieser Feldzug des
Jahres 1809 war der letzte, den K. mit-
gekämpft. Seine Verwendung im Frie«
den ist schon oben in der kurzen Skizze
seiner militärischen Laufbahn angegeben
worden. Hier ist nur noch anzuführen,
daß K. bereits am 23. Jänner 1802 zum
Inhaber des 8. Huszaren - Regiments,
heute Friedrich Wilhelm I., Churfürst von
Hefsen-Cafsel, ernannt worden, daß ihm
das Ordenscapitel des IahreS 1810 das
Commandeurkreuz des Maria Theresien»
OrdenS zuerkannte und ihm am 12. Fe>
bruar 1816 die wirkliche geheime Raths»
würde verliehen wurde. Als im Jahre
1824 zu Brünn, wo er als comman»
dirender General lebte, sein 30jähriges
Dienstesjubiläum gefeiert wurde, errich-
tete das ihm unterstehende OfsicierscorpS
zur bleibenden Erinnerung seines Helden-
namens, eine denselben führende Stif«
tung, deren Ertrag für wohlverdiente
Leute des 8. Huszaren-Regiments vom
Wachtmeister abwärts, im Falle der Auf-
lösung dieses Regiments aber. an mittet»
lose Witwen verdienter Ofsiciere der
mährisch-schlesischen Regimenter vertheilt
werden sollte. Das Capital dieser Stif»
tung beträgt zur Zeit 8062 fi. 13 kr.
W. W. ^vergleiche Näheres über die
Stiftung im Militär-Schematismus des
österreichischen Kaiserstaates (Wien 4363.
Staatsdruckerei, 8".) S. 731. Nr. 33).
Schels. Oesterreichische militärische Zeitschrift
(Wien. 3«.) Iadrg. 4833. Bü. IV, S. 286:
„Kriegsscenen aus dem Leben des Generals der
Cavallerie Freiherrn von Kiemnayec" ; Jahrg.
1826, S. 275; Bd. I I , S. 31: „DiensteZ.Iu»
belfeier". — Hi rienfeld (I.). Der Militär«
Maria Theresien>Orden und seine Mitglieder
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Volume 11
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Károlyi-Kiwisch
- Volume
- 11
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 498
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon