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Kinsky 288 Klinkn
S. 148, Nr. 280^ und mit Iosep
Fürsten sobkowihsehte erfürBeetho
ven Md. I, S. 224) den Iahrgehal
von 4090 st. fest und steuerte dazu de
größten Antheil von 5800 fi. bei. Leide
sank nach des Fürsten Tode — abe
nicht in Folge rücksichtslosen Vorgange-
der Vormundschaft, sondern nur in Folg
des Finanzpatentes vom Jahre 18t 1 —
dieser Betrag von 1800 fi. auf 360 fi
herab, weil die vom Fürsten gezeichnete:
1800 fi., nach dem ßinanzpatente gezahlt,
nur eine Summe von 360 st. bildeten
und die Vormundschaft sich nicht ver
bindlich machen konnte, den Betrag zu
verfünffachen und auf 9000 fi. zu steigern,
wodurch freilich der ursprüngliche
trag von 1800 fi. auch nach dem Patent,
erreicht worden wäre. Der Fürst Ferdi
nand war seit 8. Juni 4801 mit Ka
rolina Maria Freiin von Kerpen
Miß gril l nennt fie Charlotte Jo-
hanne) vermalt, aus welcher Ehe dre
Söhne, Fürst Rudolph (gest. 1336)
und die Grafen Hermann (gestorben,
3 Jahre alt, 1806) und Joseph Er-
win entstammen.
Hirtenfeld sI . Ui>.), Dcr Militär«Maria Thc<
resien.Orden und seine Mitglieder (Wien l837,
Staatödruckerei, 4«.) S. 996 und 1?4?. —
Oesterreich isches M i l i tär-Konversa
tions«Lexikon, herauög. von I . Hirten»
feld (Wim 4«50. 8".) Vd. I I I , S. 536. —
tzolkmann (Ivseph Erwin), Die gefürslete
Linie des uralten und edlen Geschlechtes
Kinsky. Ein geschichtlicher Versuch (Prag l86i,
Karl Andr6. gr. i>".) S. 63 u. f. l"uf S. 68
gibt Folkmann den i. December, auf der
Stammtafel ader den 4. December t?8i als
K.'s Geburtstag an; das letztere Datum geben
auch die anderen Quellen an).
Kinsky von Wchinitz und Tettau,
Franz Ferdinand Graf (Staatomann
und Ritter des goldenen Vließes, geb.
4. Jänner 1673, gest. 12. September
1741). Dritter Sohn des Grafen Wen- zel Norbert Octavian auS dessen
erster Ehe mit Anna Franziska
Grafin Martinih. GrafFranz Fer»
dinand trat nach beendeten Studien in
den Staatsdienst und wurde schon im
Jahre 1708, damals erst 27 Jahre alt.
in Rücksicht auf seines Vaters große
Verdienste Vicekanzler von Böhmen.
Als Eugen in Italien siegte und Ge«
neral Heister durch Ungarn nach Sie-
benbürgen vordrang, ergriff Kaiser Io-
sc v h I. die Gelegenheit, den alten Glanz
des kaiserlichen Ansehens zu erneuern und
zuvörderst die der böhmischen Krone zu>
kommenden
churfürstlichen Rechte wieder
geltend zu machen. Seit Niederwerfung
des böhmischen Aufstandes unter Kaiser
Ferdinand II. waren diese Rechte
nicht mehr geltend gemacht und als
Kaiser Leopold I< versucht hatte, die
Privilegim der böhmischen Krone zu
erneuern, nicht mehr anerkannt worden.
Der Graf wurde nun als churböhmischer
Comitial« Gesandter zu diesem Zwecke
nach Frankfurt zum Churfürstenrathe
entsendet und es gelang, die Hindernisse
zur Reactivirung dieser Rechte hinwegzU'
räumen, am 7. September 1708 Sitz
und Stimme im Ehurfürstenrathe und
von den katholischen Fürsten die Ein-
etzung einer neuen Chur zu Gunsten
eines protestantischenFürstm zu erlangen.
Dlei Jahre später, 1711, wirkte er neuer
dings als
churböhmischer Gesandter bei
der Kaiserwahl Karl's VI. und in so
vortheilhafter Weise, daß alle in der
Wahlcavitulation enthaltenen, Oesterreich
nachcheiligen Puncte weggelassen wur>
en. Auch wohnte er dann der Krönung
es Kaisers daselbst bei. 4713 wurde er
^ofkanzlcr. 1717 Beisitzer des größeren
Landrechtes, 1721 Gesandter in Rom
ei der Wahl Inn o cenz' XIII.; 4722
endete ihn der Kaiser auf den unga.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Volume 11
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Károlyi-Kiwisch
- Volume
- 11
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 498
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon