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303 Kinsky
^aß er den Armen Arbeit und Verdienst
schuf, dem Nothstande abzuhelfen, und
ließ in dieser Absicht mit dem Aufwande
großer Summen nächst Prag auf dem Lau«
renzerberge eine Villa bauen und einen
Park anlegen. Der Fürst Rudolph war
seitdem 12.Mai1825mitWilhelmine
Orasin C o lloredo vermalt, aus wel»
cher Ehe sechs Kinder, und zwar fünf
Töchter und ein Sohn, stammen. Letzterer,
Fürst Ferdinand, ist das gegenwär»
tige Haupt des fürstlichen Zweiges der
Kinsky.
Nekrolog des Fürsten Rudolph Kinsky
von C. A. Kalten brunner (Linz 1336,
8".). — Neuer Nekrolog der Deutschen
(Ilmenau. B. F. Voigt, kl. 8<>.) XIV. Jahr.
gang (t836), I. Theil, S. 8l. — Oester.
reichischer Zuschauer, .redigirt von
I . S. Ebersberg (Wien, gr. 8".) Jahrg.
1838. Bd. I, S. 384. — O esterreich ische
Nat ional .Encyklopädie, herausgegeben
uon Gräffer und Czikann (Wien 1833,
8".) Bd. V I , S. !>lO. — Porträt. Unter,
schrift: Rudolph Fürst Kinsky von Wchynic
und Tetau. geb, zu Prag d. 80. März 1802,
gest. zu Linz d. 2?. Jänner 1836. Lithogr.
ohne Angabe des Zeichners und Lithographen
(4"., auch dein 14. Jahrgange des „Nruen
Nekrologes der Deutschen" bcigegeben).
Killst!) uon Wchiuitz und Tettau,
Stephan Wilhelm Fürst (Staats-
mann, Ritter des goldenen Vließes,
geb. 2(>. December 1679, gest. 12. März
174l>). Ein Sohn des Grafen Wenzel
Norbert dctavian i^s. d. S. 283.
Nr. 31 j^ aus dessen erster Ehe mit Anna
Franz iska Grasin Mart i nitz und
Stiefbruder Phi l ipp Joseph's s^. d.
S. 30l^. Trat nach beendeten Studien
1702 in die Armee, in welcher er bis
zum Jahre 1719 zum Oberst vorgerückt
war. Nun aber quittirte er den Dienst
und widmete stch der diplomatischen
Laufbahn. Im Jahre 1721 ging er als
Gesandter nach St. Petersburg und von dort, nach seiner Rückkehr, nach Wien,
1726 nach Paris, wo er bis 1732 und
gerade zur selben Zeit den kaiserlichen
Hof an jenem der Tuilerien vertrat, als
sein Stiefbruder Ph i l i pp Joseph
an jenem zu London seine energische
Thätigkeit für Oesterreichs Interessen ent.
wickelte. Nach seiner Rückkehr ins Vater«
land wirkte er als Beisitzer des größeren
Landrechts, als Präsident des Sommer.
zien-Collegiums und der Invalidmcom«
Mission und als Bauamts-Oberdirector
in Böhmen. Als theilweisen Erfolg für
die kostspieligen Gesandtschaften m Ruß«
land und Frankreich erhielt er die reich-
dotirten Oberstlandes-Hofmeistcr» und
Kämmererämter, ferner die Antwartschaft
auf die Oberstburggrafenwürde in Böh<
men. Anläßlich der Wahl Franz I.
Stephan's, des Gemals Maria The<
resiens, zum deutschen Kaiser, wurde
er von der Kaiserin schon am 22. De-
cember 1746, von dem Kaiser aber
am 1. Jänner 1747 nach dem Rechte
der Primogenitur in den Reichsfürften«
stand erhoben und ist somit der erste
F ü r st des Hauses Kinsky. Auch er«
hielt er die Bewilligung zur Stiftung
eines Majorates, welches er mit beoeu«
tenden Capitalien und außerdem noch mit
den Gütern Rofic, Brezowic, Nhi-etic und
Chocen dotirte. Auch war S tephan
Wilhelm Landmann in Niederösterreich,
und als solcher wie als Bescher der Herr«
schaft Walckenstein den 16. Jänner 1743
dem niederösterreichischen Herrenstande
einverleibt. Der Fürst starb im Alter
von 60Jahren, nachdem ihm fein jüngerer
Bruder Phil ipp Joseph wenige Mo>
nate früher im Tode vorausgegangen war.
Aus seiner Ehe mit Maria I o s e p h a
Grasin Dietr ichstein hatte er fünf
Kinder, von denen drei, ein Sohn und
zwei Töchter, im Kindesalter starben, die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Volume 11
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Károlyi-Kiwisch
- Volume
- 11
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 498
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon