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icn Auftrage der Regierung den Sauer-
brunnen zu Bartfeld, verband aber mit
dieser Aufgabe zugleich dil botanische
Durchforschung der Gegend. Im folgen-
den Jahre begleitete er den als Botaniker
geschätzten Franz Adam Grafen von
Waldstein in die Marmaros, und im
Jahre 1798 nach Berlin, wo er mit Wi l l -
denow bekannt wurde. Nach seiner
Rückkehr besuchte er noch im nämlichen
Jahre die Umgebung des Plattensee's
und das Baranyer Comitat, im Jahre
1300 das Banat. Im Jahre 1802 be-
gleitete er wieder den Grafen Wald»
stein auf der botanischen Reise nach
Croatien, bereiste 1803 Oberungarn in
östlicher, 1804 in nördlicher Richtung,
180» zum zweiten Male das Banat,
1806 im Auftrage des Staates das
Stuhlweißenburger Comitat, worauf er
sich in die sogenannte Hansäg am Neu-
fiedler See begab, durch schwere Krank-
heit aber verhindert wurde, Studien zu
machen. Nachdem er im Jahre 1808 mit
den Professoren Fabr ic i und Nei»
sing er das Museum geordnet, unter»
nahm er in Gemeinschaft mit Ersterem
noch im nämlichen Jahre einen Ausstug
nach Slavonien. Im Jahre 1810 durch'
forschte er das Stuhlweißenburger Co°
mitat und zu wiederholten Malen das
Banat und geleitete im nämlichen Jahre
den Erzherzog R ainer auf das Matra-
gebirge. Im Jahre 1813 besuchte er die
Marmaros. Im Jahre 18l7 suchte er
Heilung in den Badern von Pcu^d, wurde
aber schwer leidend nach Pesth gebracht,
wo er noch im nämlichen Jahre, 63 Jahre
alt, starb. K i t a i b e l hat folgende
Werke herausgegeben: „wbrr das Nnrt-
ielüer Nliiuralnill52er" (Kaschau 1801); —
". 28Decaden in 3 Banden (Wie 1802—1812, Fol.); dieses Sr. Maje-
stät dem Kaiser Franz gewidmete Werk
gab K. in Gemeinschaft mit'dem Grafen
W ald st ein heraus; — „/)s
1804): — „
n" Msosolii 1804); — „
i«, 1800 (lzuäH6 1814),
in Gemeinschaft mit A. Tomcsä.nyi.
Nach seinem Tode erschien von I . Schu»
st er herausgegeben: »II^äroFrapIiiÄ
Iiun^riQL". 2 Bände (LuäH6 1829).
Von seinen in Zeitschriften mitgetheilten
Aufsätzen sind anzuführen, und zwar in
Schedius' Literarischem Anz'ei-
ger fü r Ungarn: „Ueber daä Matra»
gebirge in topographifch-naturhistorischer
Rücksicht" (1799); — „Ueber die Mine-
ralwässer zu Paräd, Comitat Heves"
(ebd.); —in SchediuS' Zeitschrift
von und f ü r Unga rn: „ Analyse des
Salatnyer Mineralwassers" (11^ 1802);
- „Allgemeine Ansichten der Oberfläche
des Bodens von Ungarn" (III , 180li);
—in Gehle r's N euein allgeuieinen
Journa l der Chemie: „Ueber Ki-
taibel's Antheil an der Entdeckung des
Tellurs" (I, 1803). Kitaibel 's reicher
literarischer Nachlaß wurde von dem
Pchher Nationalmuseum um den Preis
von 7000 fl. angekauft; und ans den
daselbst befindlichen Handschriften in
jüngster Zeit erst von Aug. K an itz das
Werk: ),I^6ii^nilr«I<Itl>.iI.>cIiHNil.6" (Vin-
«lodonÄQ 1862/63, Z^unMler, 8".)
herausgegeben, welchem noch weitere
Veröffentlichungen — es sind botanische
Reiseberichte — folgen sollen. K i ta ibe l
hat vor Klaproth das Tellur entdeckt
im Deutsch.Pilsner Bleierze, dann in
Nagyager und Nagy-Banyer Golderzen.
Als K lapro th deßhalb eine Erklärung
verlangte, gab K. dieselbe und trat auch
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Volume 11
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Károlyi-Kiwisch
- Volume
- 11
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 498
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon