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aufgab und sich ausschließlich der Musik
widmete, in der er, mit seltenem Talente
begabt, von Jugend auf unterrichtet
worden und sogar den berühmten T o«
maschek zum Lehrer gehabt hatte.
Schladebach's Lexikon weiß nichts von
diesem Unfälle und berichtet, daß völlige
Unlust zum Dienste und in Folge deffm
nicht das beste Einvernehmen mit seinen
Vorgesetzten ihn bewogen haben, die Ent.
lassung zu nehmen. K. verlegte sich ganz
auf die Komposition. Als Dionys We<
ber, Director des Konservatoriums, zu
Prag starb, bewarb sich K. um diese
Stelle und war so glücklich, unter eilf
Mitbewerbern den Sieg davon zu tra»
gen. Am 16. Mai 1843 erhielt er die-
selbe. Nun war er an seinem Platze,
konnte mit ganzer Seele componiren
und für die seiner Leitung anvertraute
Anstalt mit seinen besten Kräften wirken.
^K. hatte bereits, als er erst 16 Jahre alt
war, und keine Kenntniß vom Satze hatte,
zu componiren angefangen. Viele Lieder
und die einactige Operette: „Nciphnis
Grab" rühren aus jener Zeit her. Später,
nachdem er seine Studien im Contra«
puncle gemacht, wurden auch seine Com«
Positionen gehaltvoller. I n einem von
ihm 1836 gegebenen Concerte wurden
mehrere derselben, ein Nonett, ein Sep-
tett und einige Lieder vorgetragen, und
seither wurde er als Componist öffentlich
genannt. K. hat in den Composilionen
verschiedene Gebiete betreten, und Ver»
dienstliches in der Profan» und Kirchen-
musik geleistet, auch mehrere Opern vollen«
det. Seine erste größere Oper: „F/ema«
<?/ <?z'n56U?s") in 4 Acten, Text von
Richard Wagner, wurde am 19. Fe-
bruar 1848 in Prag mit großem Tnthu«
siasmus gegeben. „Der Marsch im zwei-
ten Acte, wie einer seiner Biographen
schreibt, erlangte große Berühmtheit, manche Stadt in Ungarn und Italien
wurde mit ihm gestürmt und in Zeit von
einem Jahre kannte man ihn in ganz
Europa". Die zweite Oper: „Nie Wald-
blnme". Text von Hickel . in 3 Acten,
kam im Februar 1832 zur Aufführung
und gefiel gleichfalls sehr, wie auch die
dritte: „Nie Vilöergtnrmer". Text von
Ios. Ed. H a r t m a n n , in 3 Acten,
welche im April 1834 zur Aufführung
gelangte. Von seinen übrigen im Drucke
erschienenen Composttionen sind zu nen»
nen: „6 Jollen", 0p. 2; — „Wilbe
Aasen in Hertha" (Saphir), 0p. 3; —
„6 Weder", 0p. 4; — „6 Aeber", 0p. 3;
— „Z <3oÜ6?'Si«) 0p. 6; — „Ulage nicht.
Veit", 0p. 7; — „Illgd-Alzullchllnie (Nr. 2)
iu Ll>". 0p. 9, Mende l ssohn
gewidmet und von diesem 1840 im
Gewandhause dirigirt; — „Homanss in
Z6«, 0p. 10; — „3 Gesänge", 0p. 11;
— „Der Vogelsteller" (F. E. Scherer),
0p. 12; — „3 Weder uun Wand nnd Nir-
nlltjki;", 0p. 13; — „Präger milde Nage.
Oed. ullu M. G. Saphir", 0p. 14; — „Die
Alikchrt des Gorsaren", 0p. 13; — „3 Ge»
Zange", 0p. 16; — «o
0p. 17; — „
AA/i?/?'", 0p. 18; — „Ner büse
(Bariton oder Baß), 0p. 20; — „6 D>
tirr", 0p. 21; >— „Cancert-Gnurrtme in v",
0p. 22; — „6 Gesänge", 0p. 23; —
«6") 0p. 24; —
. in I^s", 0p. 23; — ^Z ^n-
^- . c^ in H )^ ^ ' . Z in ^6/
. Z in F«, 0p. 26; — „6?-anH <3o-
in ^-mo^", 0p. 27; — „s ^m-
^/?-. l^ in ^ / ^ . 3 in 6^ ,-
^>. F in X6", 0p. 30; — „Kmci Neklir-
m'nrsche in v nnt> Ls", 0p. 32; — „3 /m-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Volume 11
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Károlyi-Kiwisch
- Volume
- 11
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 498
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon