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A.
^ Abele von Lilienberg. Franz Frei
Herr (Feldmarschall < Lieutenant,
geb. zu Szakosch29. September 1766,
gest. zu Gratz 17. December 1861).
Sohn eines k. k. Cameral-Oberbeamten
im Banate. Trat 1783 in die kaiserliche
Armee, wurde 1788 Fähnrich, im April
1794 Oberlieutencmt im Generalstabe,
im Jänner 1797 Hauptmann, nach
Mannheim's Erstürmung 1799 Major,
als welcher er 1801 zur Mappirungs
Abtheilung nach Westgalizien und dann
als Leiter der Zeichnungskanzlei im Ge-
neral - Quartiermeisterstabe nach Wien
kam. Beim Ausbruche des Feldzuges
1803 wurde A. dem Hauptquartiere des
FML. Mack beigegeben. Nach dem
Preßburger Frieden wurde A. mit der
Leitung der Arbeiten im General-Quar-
tiermeisterftabe in Wien betraut, am
1. März 1807 zum Oberstlieutenant, vor
der Schlacht bei Aspern am 17. März
1809 zum Oberst befördert. Im Jahre
1813 wurde er General-Major, 1827
Feldmarschall-Lieutenant und Divifionär
in Peterwardein. Im Jahre 1830 zum
zweiten Inhaber des Infanterie-Negi-
ments Erzherzog Stephan Nr. 58 er-
nannt, trat er im Jahre 1834 in den
Ruhestand, den er noch volle 28 Jahre
genoß. A. wurde in einem Gefechte bei
Douay 1792 verwundet, wohnte den
Belagerungen von Quesnoi und Landre-
cies bei, focht in den Schlachten bei
Wetzlar, Würzburg, bei der Belagerung
des Brückenkopfes zu Hüningen und der Festung Kehl. Bei Zürich rettete ihn die
Karte der Schweiz in 36 Blättern, die er
unterm Rocke trug, vor sicherem Tode.
denn durch sie wurde die Kugel aufge-
halten. l8l)3 wohnte er der denkwürdi-
gen Capitulation Ulms durch Mack bei.
Im Feldzuge deS Jahres 1813 stürmte
A. mit seiner Brigade in der Schlacht
von Dresden die große Redoute in der
Nähe des Thiergartens, führte bei Culm
einen massenhaften Cavallerieangriffglän-
zend durch und nahm das brennende
Dorf. I n den Tagen bei Leipzig kämpfte
A. in einem Vorhutgefechte bereits am
14. October, dann am 16. October und
am 18.» an welckem Tage er dem Feinde
das Dorf Zuckelhausen entrieß, gleich da-
rauf aber, da er seiner Ansicht entgegen,
statt in Front den Aufmarsch zu machen.
Bataillonsmassen bilden mnßte, von vier
französischen Batterien beschossen, großen
Verlust erlitt. Nach der Leipziger Schlacht
mächte er die Cernirung Dresdens mit
und kam dann zur Armee nach Italien,
wo er die Schlacht am Mincio mitschlug,
verlautete,, A. habe Denkwürdigkeiten
seiner Zeit hinterlassen. Er war seit 1813
mit einer Mainzerin, Katharina geb.
Freiin von Mappes, vermalt, und ver«
lebte anfänglich seinen Ruhestand in
Mainz, nach dem Tode stiner Schwieger-
eltern aber in Gratz, wo er auch im
Greismalter von 95 Jahren starb. —
Sein Sohn, auch Franz Freiherr v. A.
(geb. 21. September 1818). ist zur Zeit
Oberst und Commandant des Infanterie«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Károlyi-Kiwisch, Volume 11
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Károlyi-Kiwisch
- Volume
- 11
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 498
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon