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NUL I I , I). 337.)
Klllittzek, Katharina (deutsche Dich.
ter iu, geb. zu Prag 23. Juli 1833,
gest. ebenda 9. Jänner 1888). Die
Tochter wohlhabender Eltern. Den Vater,
der Kaufmann war, verlor Katharina,
als sie kaum vier Jahre zahlte. Die
Mutter leitete nun die Erziehung ihrer
drei Kinder, Kathar ina, Emma und
M a t h i a s . Kathar ina entwickelte
sich ziemlich spät. so z. B. begann sie
erst im vierten Jahre zu sprechen und
zeigte beim Unterrichte in der ersten Zeit
nicht zu große Empfänglichkeit. Als sie
aber, neun Jahre alt, eine Lehranstalt
besuchte, war sie
ebenso durch ihre Hei»
terkeit und Geselligkeit bei ihren Mit-
schülerinen beliebt, als durch ihren
Fleiß und ihren Fortschritt der Liebling
ihrer Lehrer. Mit besonderer Liebe ihrer
jüngeren Schwester zugethan, wußte sie
dieselbe durch selbst erfundene Märchen,
welche sie mit großem Geschicke zu er-
zählen verstand, zu unterhalten, und so
zeigte sich bereits im Kinde jener hervor«
ragende Zug des Geistes, der sich in
späteren Jahren in ihren Dichtungen be«
urkundete. Ihr reger Geist ergriff nun
AlleS mit großem Eifer, sie lernte Fran-
zösisch, trieb Musik, zeichnete und schnell
auffassend, machte
sie
ungewöhnliche Fort»
schritte. Zündend wirkte auf das em>
pfängliche Gemüth der erste Besuch des
Theaters, in welchem gerade der „Zau»
derschleier" gegeben wurde. Heimge-
kommen, war des Kindes vorherrschender
Gedanke das Theater, bald wurden alle
Anstalten getroffen, um Comödie zu
spielen und seit dieser Zeit bewahrte
sie die
vorherrschende Richtung für dramatische
o. Wurzbach. biosr.3cli^n XII. ^Ocd Arbeiten. Mit den zunehmenden Jahren
erhielt sie einen tüchtigen Lehrer und
neben der Literaturgeschichte und Metrik
kamen Geographie und Geschichte an
die Reihe. Als sie 18 Jahre alt war,
machte sie eine größere Reise nach
Deutschland; diese wurde bis Straßburg
ausgedehnt und die Eindrücke, welche der
Dom zu Köln, das alte Schloß zu Hei«
delberg, der Römer in Frankfurt a. M.
in ihrer Seele weckten, blieben so lange
sie lebte in ihr lebendig. Im Jahre 1833
betrat sie mit dem ersten Gedichte die
Oeffentlichkeit. I n der belletristischen
Zeitschrift „Der Salon" von Hickel
sBd. IX, S.4) war dasselbe abgedruckt.
Es gefiel und bald folgten mehrere.
Jedoch hatte
sie
früher schon in größeren
Arbeiten sich versucht und bereits im
Jahre 1831 ein kleines Lustspiel voll«
endet, welches aber nur im Familien«
kreise vorgelesen wurde. Zwei Jahre
später — Katharina zählte damals
20 Jahre — schrieb sie das Drama
„'Hnnyllin", welches aber erst nach ihrem
Tode zur Aufführung kam und gefiel.
In ihrem Streben ihre Kenntnisse zu
erweitern, trieb
sie Psychologie, Sprachen»
studien und neben der Kunst des Zeich»
nens und der Musik zog
sie
selbst die
Architectur in "ben Bereich jener Gegen«
stände, welchen sie mit Eifer oblag. So
componirte sie selbst recht artige Lieder,
entwarf und zeichnete Grundrisse von
Landhäusern, Garten u. dgl., worin sie
einen geläuterten Geschmack offenbarte.
Im Jahre 1834 vollendete sie ein grö-
ßeres episches Gedicht /Azhrata", daneben
schrieb sie kleine lyrische Poesien, welche,
nachdem H i ckel'S „Salon" zu erscheinen
aufgehört, in Weihrotter 's „Jahr-
büchern deS Erz» und Riesengebirges"
abgedruckt erschienen. Unter solchen Ar«
beiten und Studien verlebte sie ihre
!. 5. April l864.) 2
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Volume 12
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Klácel-Korzistka
- Volume
- 12
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 528
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon