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Klein
werden dort angeführt: Entwürfe zu
den GlaSmosaiken, für die Pfarrkirche
zu Kempen am Rhein; für die von
Prof. F. Schmidt neuerbaute Kirche
zu Niederwengen - Vovinkel; für die
von dem Architekten Essenwein zu
Franzdorf im Banat und vom Professor
Schmidt in Grcch erbaute Lazaristen«
kirche; ferner eine Folge von Zeichnun-
gen für den Altar von Pfaffenhofen, eine
der ältesten Pfarren Tirols im Oberinn«
thale, welche in Email ausgeführt werden
sollen; Cartons zu Glasgemälden für die
Kirche zu Lebeny in Ungarn; und deren
zu Glasmosaiken für die St. AntoniuS«
kirche zu Padua. Noch gedenkt unsere
Quelle unter K.'s Arbeiten mehrerer
Nachbildungen alter Werke, darunter der
schönen Glasfenster im St. Stephans-
dome und der merkwürdigen Wand»
gemälde im Gurker Dome, von welchen
bemerkt wird, „daß sie eine eminente
Geschicklichkeit im Nachbilden alter For-
men zeigen, wobei wohl zu unterscheiden
ist, ob Jemand copire, der ein Verstand»
niß hat für figürliche und historische
Kunst, oder ob Jemand copire, der bloß'
Empiriker ist".
Oesterreichische Wochenschrift für Wis.
senschaft, Kunst und öffentliches Leben (Bri<
läge zur kais. Wicncr Zeitung) (Wien, gr. 8<>.)
l863. Bd. 7, S.339: „Aus dem Wiener Kunst-
leben. Johann Klein".
Klein, Johann (II.), Johann (III.),
Johann (IV.). siehe S. 37 u. 38 in dm
Quellen Nr. 5, 6. 7.
Klein, Johann Adam, siehe S. 38
in den Quellen Nr. 8.
Klein, Johann Samuel, siehe S. 36
sim Textes.
Klein, Johann Wilhelm (Huma-
nist, Gründer uud D i r e c t o r der
Erziehungs» und Versorgungsanstalt für Blinde zu Wien, geb. zu AN erHeim
bei Nördlingen 4763. gest. zu Wien
12. Mai 1848). Sein Vater war Amts-
Pfleger zu Allerheim, der seinem Sohne
eine wissenschaftliche Erziehung geben
ließ, welche auf dem Gymnasium zu
Stuttgart begonnen und auf der berühm»
ten Karlsschule daselbst vollendet wurde.
Im I . 1788 kehrte der Sohn. 18 Jahre
alt, in sein Vaterhaus zurück und erhielt
in einiger Zeit die Verwaltung eines Ge«
richtsamtes. Mehrere Jahre bereits hatte
er diesen Dienst versehen, als 1799 die
Franzosen jene Gegenden als Feinde durch,
zogen und das Volk unter den Wirren
und Lasten einer traurigen Zeit schwer zu
leiden begann. Einige Zeit hatte es K.
versucht, die durch die Eroberungssucht der
Franzosen unerträglich gewordenen Zu-
stände zu erleichtern; die immer häufige«
ren, durch beispiellose Eingriffe des Fein«
des in Privatrechte entstandenen Wirren
zu schlichten; endlich aber überwog K.'s
sanfte Gemüthsart, freiwillig legte er
das Amt, in welchem zu helfen über seine
und jedes Redlichen Kräfte ging, nieder
und sah
sich
nach einem andern Wirkungs»
kreise um. K. begab sich im genannten
Jahre nach Wien. wo er juridische und
pädagogische Studien trieb. Eine von
ihm über das Armenwesen verfaßte
Schrift wurde Veranlassung, daß man
ihn 1803 zum Armen« Bezirksdirector
wählte und ihm eine zeitweilige Anstel»
lung bei der damals zur Einrichtung des
Armcnwesens eingesetzten Hofcommission
verlieh. In diesem Wirkungskreise bot
sich ihm Gelegenheit, das bedauerliche
Geschick blinder Kinder, welche ohne
Erziehung und Unterricht geblieben, zu
beobachten. Schon der Pädagog Franz
de Paula Gaheis j M . V, S. 34) hatte
im Jahre 1802 einen Entwurf zu einem
Institute für bliude Kinder ausgearbeitet,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Volume 12
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Klácel-Korzistka
- Volume
- 12
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 528
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon