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Kleinmayrn Alcinmond
Meisters in Brunn und zuletzt in Pesth
vertauschte, in welch letzterer Stadt er sich
verheirathet, über zwei Decennien gelebt
hat und auch gestorben ist. K. hat Meh-
reres sowohl im Gebiete der Kirchen- wie
der Profanmusik componirt, u. z. 2 Ora-
torien, 2 Messen, deren eine in ^.8 lange
Zelt unter Mehul 'S Namen cursirte,
3 Opern, darunter „Harald" und „Ner
Mg" , 46 Claviersonaten, deren mehrere
Gerber's Lexikon der Tonkünstler auf-
zahlt. 2 Trio's, viele Variationen, außer-
dem Concertstücke, Ouvertüren. Entre-
acte's, Märsche zu verschiedenen Schau-
spielen. Tragödien undParodien, Roman«
zen. Balladen und Lieder, unter letzteren
Schiller's Gedichte: die Erwartung,
der Handschuh und Hector's Abschied u.
dgl. m. Auch ist Mehreres gedruckt wor-
den, und von diesem tragen seine, der
Kaiserin von Rußland gewidmeten
F?'/5?lFs Kona^s" die höchste
Zahl 17. Fachmänner seiner Zeit rühmten
sowohl seine Fertigkeit im Clavierspiele
wie die Annehmlichkeit seiner ideenreichen
und beliebten Tonstücke.
Gerber (Ernst Ludwig). Neues historisch-bio»
graphisches Lcrikon der Tonkünstler (Leipzig
1812. Kühnel. gr. 80.) Bd. I I I , Sp. 63. —
Neues Nniversal'Lerikon der Tonkunst.
Angefangen von Or. Iul . Sch ladebach, fort«
gesetzt von Sd. Bernsdorf (Dresden 1838
Rob. Schäfer, gr. ä<>.) Bd. I I , S. «24. —
G atzner (F. S. Dr.), Uniuersal-3erikon der
Tonkunst. Neue Handausgabe in einem
Bande (Stuttgart!849. Franz Köhler, gr.8".)
H. 494.
Kleinmayru, siehe: KleimalM, Io-
hann Damascenus, Johann Franz Thad»
däus und Johann Peter Vital ^S. 38.
40 u. 42).
Kleinmond, Karl Andre Edler von
lArzt. geb. zu Marburg in Steiermark
474t, gest. ebenda 1808). Widmete sich
anfänglich nach beendeten Gymnasial. und philosophischen Studien der Theolo.
gie und hatte bereits die vier minderen
Weihen erhalten, gab sie aber mit einem
Male auf und begann das Studium der
Medicin, erwarb dic Doctorwürde und
wurde PhysicuS zu Leoben. I n Anerken«
nung seiner Verdienste erhob ihn die
Kaiserin Mar ia Theresia im Jahre
1778 in den Adelstand, ernannte ihn zum
k. k. Sanitatsrath und ersten Stadtphysi.
cus in Gratz. Als ausgezeichneter und
glücklicher Arzt hatte er bald eine auSge«
dehnte Praxis. Seine originellen, dabei
allen Mißbräuchen feindlichen Ansichten,
die er hartnäckig vertheidigte, verwickel.
ten ihn aber in manche Händel, so daß
er, des Streitens mit seinen Gegnern müde
und nicht geneigt, ihnen seine Ansichten
zu opfern, vorzog, das Feld zu räumen
und seine Stelle in Gratz 1799 mit der
gleichen in seiner Vaterstadt zu vertäu»
schen. Dort wirkte er noch nahezu ein
Decennium und starb im Alier von 67
Jahren. Im Drucke ist von ihm nur die
Schrift: „Os Ih/c^o/is «'?i Fsne^s" (Wien
1763) erschienen. Als praktischer Arzt
hat aber K. ungewöhnliche Verdienste.
Bei zwei Epidemien, der einen zu Moos»
kirchen und der anderen, welche über ein
halbes Jahr im Brucker Kreise wüthete,
leistete K. energische Hilfe. Bei lehterer
wäre er 'bald selbst ihr Opfer geworden.
Als Protomedicus überwachte er vor-
nehmlich die Apotheken und Curpfuscher,
und beseitigte, so weit es in seinen Kräften
stand, mancherlei schlimme Mißbräuche.
Unbestechlich, Feind jeden NnfugS, und
energisch sein Ziel. Verbesserung der
öffentlichen Krankenpflege, im Auge be«
haltend, war er Allen, die sich durch sein
Vorgehen beeinträchtigt sahen oder sonst
gern den Schlendrian blühen ließen, ein
Dorn im Auge, und dieß hat ihn auch
vornehmlich bewogen, um einige Jahre
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Volume 12
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Klácel-Korzistka
- Volume
- 12
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 528
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon