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Kleyle 83 Kleyle
selbstständige Rolle, würde aber, wenn
Vincenz K leh insky 's Wahl nicht
annullirt worden wäre, zu der Partei zäh-
len, deren Führer Kletzinsky gewor»
den wäre. Jedenfalls ist K. ein Mann,
bei dem man mehr auf das Herz als
auf die Orthographie sehen muß, und
sein Dringlichkeitsantrag: „Herrn Karl
Maage r das Ehrenbürgerrecht der
Stadt Wien zu verleihen", charakterifirt
ihn als thatigen Anhänger der liberalen
gwßösterreichischen Partei.
Die neuen Väter der Großcommune Wien,
hervorgegangen aus der freien Wahl und dem
Vertrauen ihrer Mitbürger im Jahre l86l.
Von Moriz Bermann und Franz Eoen-
bach (Wien l86l. Bcck. 8".) S. 36. —
Tagespost (Gratzer polit. Blatt) 186!,
Nr. 2U2. — Ausstcl lungs'Katalog des
österreichischen Kunstvereins (IX. Vereinsjahr,
127. Ausstellung). 1861. Monat Juni. L. Ab»
theilung für neue Erzeugnisse einheimischer
Kunstgewerbe, Nlv t i .
Kleyle, Franz Joachim Ritter von
(crzherzoglicher H o f r a t h , geb. zu
Haslach im Großherzogthume Baden
14. October 1773, gest. zu Wien
31. October 1834). Der jüngste Sohn
eines Handelsmannes, der daS Geschäft
seines Vaters fortsetzen sollte, da er
aber Talent und Liebe zu den Wis«
senschaften zeigte, 1787 nach Donau»
eschingen zum Besuche des Gymnasiums
und 1792 nach Wien geschickt wurde,
um an der Universität daselbst die
Rechte zu hören. Nach deren Beeudi-
gung, 1797, trat K. in die reichshof«
räthliche Praxis. Er arbeitete in dieser
Stellung bei dem Grafen Thürheim,
später bei dem Grafen Firmian. Zu
gleicher Zeit bereitete er sich für die juri«
dische Doctorwürde vor, trieb Sprach,
und naturwissenschaftliche Studien und
diese letzteren mit besonderem Hinblick
ihrer Anwendung auf die 3and:virth> schaft. Durch seine Gönner, zu welchen
die k. k. Hofräthe C. Lehmann und
von Pido l l zählten, wurde K. zu ver.
schiedenen Arbeiten verwendet, welche
ebenso seine besonderen Fähigkeiten er«
kennen ließen, als
sie
ihn selbst in neue
Geschäftszweige einführten, die mit
seiner späteren Bestimmung in nahem
Zusammenhange standen. Er machte sich
mit den Verhältnissen und der Verfas.
sung der k. k. Militärgrenzländer genau
bekannt. Im Jahre 1803 erhielt K. eine
Stelle als Hofkriegsconcipist bei dem
Militargrenz» Departement und arbeitete
auf diesem Posten bis 1806. theils in
Wien. theils an Ort und Stelle selbst,
indem er der Hofcommission zugetheilt
wurde, welche im September 1804 die
Grenze bereiste, um die in Antrag ge«
brachten Reformen mit eigenen Erfah.
rungen im Lande zu vergleichen und nach
den gewonnenen Ergebnissen die neuen
Anordnungen festzusetzen. Als es dann
zur Abfassung eines neuen Entwurfes
kam, welcher von einer unter Vorsitz des
Erzherzogs Ludwig tagenden Ho fco m.
mission endgiltig beschlossen werden sollte,
fungirte K. als Protokollführer bei der»
selben. Im Jahre 1806 kam er zur AuS-
Hilfe in die Kanzlei des Erzherzogs
Generalissimus Karl . Einige Ausarbei«
rungen richteten bald deS Erzherzogs
Aufmerksamkeit auf den jungen ebenso
thätigen als gut unterrichteten Beamten.
So wurde K. bald befördert und zwar
geheimer Kriegsconcipift, 1807 Hof.
kriegssecretär, 1808 geheimer Kriegs«
secretär. K. wurde ausgewählt, den Erz.
herzog Ludwig auf seiner Geschäftsreise
durch die croatische Grenze, spater den
Generalissimus Erzherzog Kar l in den
Feldzug 1809 zu begleiten. Bei den nach
geschlossenem Frieden eingetretenen Ver»
äuderungeti im Personale verfügbar ge«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Volume 12
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Klácel-Korzistka
- Volume
- 12
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 528
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon