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Alicpera
sophie und zu Pesth die Theologie. I m
Jahre 4848 erhielt er die h. Weihen.
1849 trat er zu Pesth in die Seelsorge,
wurde aber schon 4852 von der St.
Etephangesellschast mit der Redaction
der „Oalääi 1a.xok«, d. i. Familien»
blatter, betraut. 4834 legte er die Re-
daction der „Familienblatter" nieder und
wurde Mitredacteur bei der theologischen
Zeitschrift „keliFio", d. i. Religion, in
Pesth und ein sehr thätiger Mitarbeiter
derselben. Aber schon in kurzer Zeit gab
er seiner leidenden Gesundheit wegen
auch diese Stelle auf und wurde mit
der Aufsicht der Seminaristen im Pesthör
Central.Seminar betraut. Im October
1833 übernahm er aber von Neuem die
Redaction der „O8a1ä.äi
d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von
Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy
und Joseph Daniel ik (Pesth 1836, Gustav
Emich, 8«.) S. 239.
Kliö, Joseph (die sechische Ueber-
setzung des deutschen Namens Dittrich),
siehe: Dittlich, Joseph Peter Wenzel
Md. I I I , S. 323).
Klicpera, Wenzel (oechischer Dra-
matiker, geb. zu Chlumec in Böh«
men 23. November 1792. gest. zu Prag
1839). Sein Vater, ein armer Schneider,
lehrte seinen Sohn, nachdem er die Nor«
malschule beendet, das Handwerk, das er
selbst trieb. Aber schon in kurzer Zeit
änderte er sein Vorhaben und gab den
Sohn zu einem Fleischer in die Lehre.
14 Iahve alt, hatte K. ausgelernt und
ging als Fleischergeselle auf die Wände«
rung. Als um diese Zeit einer seiner Brü-
der starb, berief ihn der Vater von
Brunn, wo er eben bei einem Meister in
Dienste getreten war, nach Prag zurück,
damit nun er die Studien beginne. Im Jahre 1806 bezog K. das Altstädter
Gymnasium in Prag, 1812 beendete er
die Gymnafialclafsen und begann 1813
den Besuch der philosophischen Jahr-
gänge, um sich dann dem Studium der
Arzneiwiffenschaft zu widmen. Er hat
dieses letztere auch bereits begonnen,
empfand er aber bald einen Ekel davor,
gab eS auf und bereitete sich für dag
Lehramt an einem Gymnasium vor. Im
Jahre 1819, K. zählte damals 27 Jahre,
wurde er Humanitäts-Professor zu Kü<
niggratz. Diese Stelle bekleidete er bis
zum Jahre 1846, in welchem er an das
Prager Altstädter Gymnasium übersetzt
wurde. Als 1830 der neue Unterrichts«
plan in'S Leben trat und das akademische
Gymnasium in Prag als Landesanstalt
erklart wurde, erhielt K. die Directorstelle
an demselben und wurde bald darauf
zum Schulrath ernannt. Im Jahre 1833
zog sich K. nach 34jahriger Dienstzeit in
den wohlverdienten Ruhestand zurück,
welchen er noch einige Jahre genoß, bis
ihn im Alter von 67 Jahren der Tod
abrief. Weniger diese einfache Laufbahn
eines Schulmannes, wie desgleichen seine
pädagogische Thätigkeit fesseln unsere Auf-
merksamkeit. Klicpera der Dichter und
vorzugsweise der dramatische Dichter
erweckt unseren Antheil. Frühzeitig suchte
den Dichter die Muse heim und schon der
Hörer der Philosophie und Medicin ent«
warf und schrieb Dramen und war ein
großer Verehrer des Theaters und der
dramatischen Poesie, welche Neigung
durch die Liebe zu einer jungen Schau»
spielerin, die später auch seine — erste —
Frau würde, nur noch mehr Nahrung er>
hielt. I n Königgrätz widmete er neben
seinem Berufe als Lehrer der drama-
tischen Poesie und den Blumen seine
ganze Muße. Die letzteren pflegte er auf
einem ihm in den Festungswerken zuge»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Volume 12
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Klácel-Korzistka
- Volume
- 12
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 528
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon