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Klutschak 129 Klutschak
Ideen nicht selten in mißliche Lagen gc
drängt, seinem Wesen nach eine Sonder
lingsnatur, die von den Mitlebenden —
wie eS nicht selten geschieht — verkannt,
wohl auch verlästert ward, ging er, wah
rend er noch lebte, in den Volksmund
über, und ward der pa,n <Iaoe^ wie er
allgemein hieß, nicht nur sprichwörtlich
in Krakau, sondern auch um Schuh
seiner armen Seele vor der Macht des
Teufels oft genug heimlich und laut'von
frommen und gläubigen Seelen gebetet,
Das Gebet mochte denn doch genützi
haben, denn der alte Sonderling, welcher
den frommen und zu jener Zeit noch
stark abergläubigen Bewohnern der ehr-
würdigen Krönungsstadt den Inbegriff
alter Wcltlichkeit. ein Theater, hingestellt
hatte, war ein Greis von 80 Jahren
geworden. Zehn Jahre vor seinem Tode
war sein Privilegium erloschen und einem
Andern verliehen worden. K. aber ver«
langte für sein Theater einen so hohen
Pacht, daß der neue Unternehmer genö
thigt war, seine Bühne in einer vev
laffenen Kirche aufzuschlagen. Später
wurde K.'s Theater von der Gemeinde
angekauft, durch Zubau vergrößert, und
begann unter M^ciSzewSki'S Ober-
leitung eine neue Periode dieses Kunst»
zweigeS in Krakau.
^ lou iso , d. i. der Kranz (Krakauer belletristi
scheS Blatt. 4°.) 1862. Nr. 3: „^eek Xw-
d. i. Hyacinth Kl., Erbauer des Thcaters in
Krakau. — I>ost?p, d. i. der Fortschritt
(ein in Wien ausgegebenes polnisches illustrw
tes Unterhaltungsblatt in 4".) 1860, S. 78.
Klutschak,Franz, in öechischer Schreib»
weise Kl u öäk (Schriftsteller, geb. zu
Prag 11. Februar 1814). Sein Vater,
gleichfalls Franz (geb. zu Kaisers-
werth bei Olmütz im Jahre 1787. gest,
14. August 1841), war im Hause des
Buchhändlers Gottlieb Haase Erzieher
v. Wurzbach, biogr. Lexikon. XII. und zugleich Corrector in der Druckerei.
Dann für ein Lehramt sich vorbereitend,
wurde er zuerst Adjunct am Gymnasium
auf der Kleinseite in Prag. 1824 Sup.
plent am Gymnasium zu Leitmeritz und
im folgenden Jahre Professor daselbst.
Semer Sprachenkenntniffe, noch mehr
aber seines seltenen Gedächtnisses wegen
war er in weiteren Kreisen bekannt. Ein
Freund der Wissenschaft und Literatur,
hatte er eine Bibliothek von 3000 Bän-
den gesammelt. Sein Sohn Franz
hatte im Jahre 1836 die Rechte beendet
und schon zu jener Zeit an der belle«
tristischen Zeitschrift Bohemia mitgear«
beitet, deren Redaction er im Jahre
1844-übernahm und zur Stunde noch
führt. Auch leitete er von dem genannten
Jahre an. nach Itepankov's Tode, die
Redaction der öeLka vasia, d. i. Dieböh«
mische Biene, und der Vt-a^ks noviu^,
gab sie aber noch im Herbste desselben
Jahres an Storch ab, von dem sie
1845 anHavlioek >M. VIII , S. 98)
überging. Auch redigirte K. mehrere
Jahre hindurch die ethnographische und
belletristische Monatsschrift „Panorama
deS Universums", welche er jedoch im
Jahre 1848 in andere Hände übertrug,
da er nun die Herausgabe des großen
politischen Journals „Constitutionel«
les B la t t auS Böhmen" besorgte.
Als aber nach Aufhebung der Verfassung
das Blatt zu erscheinen aufhörte. ver<
wandelte er daS bisherige Untechaltungs-
blatt Bohcmia in ein politisches Tage»
blatt. Im Jahre 1847 begründete K.
den öechischen Kalender: „^ov)' praxäk^-
l<3nääk«, den er seit 1832 zugleich mit
dem öechischen Landwirthschafts-Kalender
der töiiigl. böhmischen Landwirthschafts-
Gesellschaft herausgibt. I n den früheren
Jahren veröffentlichte K. unter verschie»
enen Namen novellistische und erzah»
4. Mai 1864.^ 9
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Volume 12
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Klácel-Korzistka
- Volume
- 12
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 528
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon