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KnaKl 133 Knabl
Theil I I , S. !4l. — ^ouvslle VioFi-a-
pkis Fpn^rl^ is . . . xudNss sous la äirs-
otion äs kl. )s vr. Noslsr (?aris 1850 st 3.,
I'irin. vläot, 8".) I'oms XXVII, p. 88l. —
Levitschnigg (Heinrich Ritter von). Kossuth
und seine Bannerschaft. Silhouetten aus dem
Nachmärz in Ungarn (Pesth 18:>0, Heckenast.
8».) Bd. I, S. ttO. — Porträte, t) Nach der
Natur gez. und lithograph. von Ed. Kaiser
(Wien i8S4, Neumann, gr. Fol.); — 2) ge-
malt uonZutter, lithogr. von Hoffmann
(Wien. Paterno, Fol.). — Ein Stephan
Kmety, oder wie er auch geschrieben erscheint,
K m etty. gleichfalls Ungar, ist Romanschrift-
steller und hat einen Roman für das Volk:
„DieZigeunrr", 2 Bde. (Prsth 1838), in unga>
rischer Sprache herausgegeben. ^Ungarns
Männer der Zeit. Biografien und Ka«
rakteristiken hervorragendster Persönlichkeiten
(Prag lti62, Steinhauser, 8".) S <93.^
Knabl, Joseph (Bi ldhauer, geb.
im Dorfe Fließ des Gerichts Landeck
in Tirol 17. Juli 1819). Der Sohn zwar
nicht armer aber so mit Kindern gesegne»
ter Landleute, daß fie bei der Erziehung
der Letzteren AlleS sckeuten. was ihnen
eine größere Ausgabe zu inachen drohte.
Ueberdieß war K. in seiner Jugend sehr
schwächlich und kränkelnd. Ein in der
Heilkunde erfahrener Geistlicher, der
Pfarrer Alois M00S, dessen Rath die
Eltern betreffs des Knaben öfter einhol-
ten, erkannte zuerst das schöne Talent
des Knaben, dessen Schnitzarbeiten ihm
bei verschiedenen Gelegenheiten gewiesen
wurden. Der Knabe, der ohne Anleitung
diese Arbeiten vollendet hatte, berech-
tigte, wenn er einen geregelten Unterricht
erhielt, zu schönen Hoffnungen. Der
Pfarrer redete nun den Eltern zu. den
Knaben für die Kunst ausbilden zu lassen
und nach vielem Zureden gelang es ihm,
daß die Alten seinen und des Sohnes
inständigen Bitten nachgaben. Im Jahre
1834 kam K.. damals 13 Jahre alt, zum
Bildhauer Franz Renn nach Imst, einem
in seinem Fache bewährten Meister, der schon manches Talent in seiner Kunst
herangebildet hatte. Zwei Jahre lernte
K. bei Renn und begab sich dann, mit
den besten Zeugnissen versehen, nach
München. Hinter dem in seiner einfachen
Tirolertracht auftretenden Jünglinge
suckle Niemand das schöne Talent, wel«
ches einige Jahre spater zur vollen Gel-
tung gelangen sollte. Im Gegentheil er«
schwcrte sie ihm die Unterkunft und erst
als ihm ein Landsmann zu einer schul«
gerechten Bekleidung verhalf, gelang eS
ihm, eine Empfehlung und in Folge der-
selben eine Arbeit zu erhalten. Als die-
selbe vollendet war und keine neue Be<
stellung kam, fing die alte Noth von
vorne an und der Besuch der Akademie
wurde durch die Frage „wovon leben"
bedingt. I n dieser Noth gerieth K. auf
die Idee. Pfeifenköpfe zu schnitzen. Die
Arbeiten gefielen, er fand Abnehmer und
so gewann er das Nöthigste für seinen
Unterhalt, während die Begeisterung für
die Kunst die übrige Noth vergessen half.
Bald aber wurde man auf das unge»
wohnliche Talent des stillen Pfeifen«
schnijzers aufmerksam. K. wurde sofort
vom Bildhauer Petz aufgefordert, bei ihm
in Arbeit zu treten, später kam er in das
große Atelier von Seckinger, und end»
lich erregten seine ungewöhnlich schönen
Arbeiten solches Aufsehen. daß sich die
Bestellungen von allen Seiten mehrten,
jedoch erst seit 1835 konnte K. selbststän-
dig zu arbeiten anfangen, auch erhielt er
im genannten Jahre eine Professur an
der Modellirschule des Vereins zur he«
bung der Gewerbe in München, welche
Stellung er aber im Jahre 1858 wieder
aufgab. Endlich wurde er im Jahre 1863
zum Professor seines Faches an der kön.
Kunstakademie ernannt. Vornehmlich sind
es Madonnen und christliche Darstellun«
gen, in welchen K. Vollendetes leistet
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Volume 12
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Klácel-Korzistka
- Volume
- 12
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 528
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon