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Knezich 149 Knyich
(Wien 1856, Schulbücher-Verlag , gr. 8°.)
Erster Bd. S. 349. — Kukul j evio.Sak-
cinSki m dem weiter unten bezeichneten
Künstler-Lexikon gedenkt eines UrosKneöe»
ui6 (geb. um 1818 zu Karlowih in der ser-
bischen Militärgrenze), der die Malerkunst
zuerst bei drm Temesuärer Maler Dan i j i l
erlernte und dann fich in Wien auf der Aka«
demie der bildenden Künste vervollkommnete.
Er arbeitete vornehmlich Bildnisse und malte
deren viele in der Woiwodschaft und in Ser«
dien und unter anderen jenes des Kara
Dj io rd je , d. i. des schwarzen Georg,
Fürsten von Serbien, und des berühmten Ge<
lehrten Vuk Stephanorvitsch Karadschitsch.
Später begab er sich nach Belgrad, wo er bei
dem Fürsten Alexander eine gastliche Auf«
nähme fand, und mir seinein und der Fürstin
Bildnissen Proben seines Talentes gab. Der
Fürst ernannte ihn zu seinem Hofmaler.
Hstuilcak HuF08lg.vsQ8ki1i, d. i. Lexikon der
südslavischen Künstler (Agram 1839. L. Gaj,
gr. 8°.) S. 488.)
Knczich, Joseph ( H a u p t m a n n ,
gest. den Tod für'S Vaterland zu Goi to
8. April 1848). Hauptmann im Tiroler
Jägerregiment', sein Heldentod an der
Brücke bei Goito sichert ihm die Unsterb-
lichkeit unter den Heldennamen in der
kaiserlichen Armee. Es war am 8. April
1848, als der sardinische General Bava,
dessen Vorhut Tags vorher bei Marcgria
vonBenedek geworfen und geschlagen
wurde, gegen Goito sich wendete, um mit
seiner 12 bis 14.000 Mann starken
Colonne die Minciolinio bei Goito zu
durchbrechen. Die Minciolinie von Goito,
einem am rechten Ufer des Mincio etwa
zwei Stunden oberhalb Mantua gelege-
nen Orte, bis eine Stunde aufwärts bei
Pozzolo, war der Brigade Wohlgeniuth
anvertraut, Goito selbst durch vier Com»
pagnien des vierten Bataillons von
Kaiserjäger unter Hauptmann Knezich
besetzt. Sie standen am rechten Ufer,
während die übrigen zwei Compagnien
dieses Bataillons mit einem Bataillon Oguliner und zwei Escadronen Radetzky«
HuSzaren und vier Geschützen auf dem
linken standen. Da stürmte der Feind
mit Uebermacht auf die kleine Anzahl
Krieger. Aber es galt das Aeußerste zu
wagen. Hauptmann Knezich verrichtete
Wunder der Tapferkeit mit seinen todes»
muthigen Tirolern. Dreimal wurde der
Feind zurückgewiesen, obgleich aus der
Linie desselben 16 Feuerschlünde Tod
und Verderben in das Häuflein unserer
Helden spieen. Endlich mußte es weichen.
Es ging über die Brücke zurück, die, als
kcine Feuerleitung vorhanden, durch
einen Oberfeuerwerker, indem er mit
eigener Hand ein Stück Zündlicht an die
Mine legte, gesprengt wurde. Am dies»
seitigen Ufer, welches eigentlich zu halten
galt, wurde wieder Posto gefaßt. Aber
die Uebermacht drang über die Brüstung
der Brücke, welche unversehrt geblieben
war. Durch vier Stunden dauerte der
Kampf. Dem Hauptmanne Knezich
wurde da ein Arm abgeschossen. „Für
Kaiser und Oesterreich!" rief er, nahm
den Säbel in die andere Hand und
commandirte noch eine ganze Stunde an
der Spitze der todesmuthigen Spartaner
stehend. Endlich von mehreren Kugeln
durchbohrt, sank er sterbend auf dem
Schlachtfelde nieder — um ewig zu
leben.» Auch zwei Enkel des „Sandwir-
thes", die zwei Hofer, einer Lieutenant,
der andere Cadet. fochten hier. Ersterer
fiel als ebenbürtiger Blutzeuge, der
zweite wurde verwundet und gefangen.
Radetzky schrieb nach einigen Tagen
an die Tiroler: „Das Regiment, Eure
Kinder, das ihr mir zugesandt, ist Eurer
würdig".
Tiroler Schützen.Zeitung (Innsbruck, 4°.)
185t, Nr. 10, S. 38, im Aufsätze: „Einige
Tiroler Lorberreiser in Oesterreichs Sieges-
kränze". -> Oesterreichischer Soldaten«
freund, herauSg. von Hirtenfeld (Wien,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Volume 12
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Klácel-Korzistka
- Volume
- 12
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 528
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon