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Knoller 168 Knoller
— im Palaste des Fürsten Belgio joso
in Mailand daS Deckengemälde des
großen SaaleS: „Nie ÄpailMse Zllbrrichs deZ
GrllsZen", aus diesem Geschlechte; daS
Deckengemälde eineS zweiten Saales: „Ni-
naldll in den Zanbergürten der Armida", und
jenes im Nebengemache, „Nie Hachzeit Uü-
digrr'5 mit Uadllmante"; — im Paläste des
Grafen Gropp i , auch in Mailand,
der „Vllub des Ganqmed" und noch zwei
Deckengemälde, ebenso viele im Palaste
den Graf Fi rmian bewohnt hatte; im
Haufe B ig l i a ein Deckengemälde.: „Ner
Aanb lies (Onnizmed"; — im Saale deS Mar-
chese Bassi ein zweites: „^ephqr uon Flara
gekrönt"; — im Palaste zu Varese bei
Mailand: „Moses, mrlcher Wasser aus dem
Felgen schlägt";— in der Franziskaner«
kirche zuChiarel la im Mailändischen
das auf die Mauer gemalte Altarbild:
„Nie Verkündigung Maria"; — im Kloster
zu E t t a l in Bayern daS Kuppel-
gewölbe im Chor, mit der himmlischen
Glorie, im Jahre 1769 gemalt; diese
Freske gehört, was optische Wirkung.
Reinheit, Schönheit und Frische der Far-
ben anbelangt, zu dem Schönsten, waS in
der FreScomalerei noch je geleistet wor»
den, und kann in dieser Beziehung zum
Vorbilde der Frescotechnik dienen. Die
Verzierungen ahmen besonders täuschend
die Stuccaturarbeit nach; auch enthält
diese Kirche, wie bereits erwähnt, mehrere
treffliche Oelgemälde von Kn oller's
Hand; — in der Kirche zu Neresheim
sieben große Kuppelfresken, sämmtlich
von Knol ler ausgeführt, darunter be>
sonders schön: „Nie Auferztchnng Ahrizti",
welche er mit seinem Namen bezeichnet
hat, und die „Aeinignng Marienz"; eS sind
über tausend Figuren und Figürchen in
bewunderungswürdigenUebergängen und
einer Farbenharmonie ohne Gleichen aus.
geführt. Besonders herrlich find die kleine» ren und größeren Engel mit den zartesten
Tinten und Halbschatten gemalt. K. be.
gann diese Fresken, für welche er 22.000 st.
erhielt, im Sommer 1770 zu malen und
endete sie, indeß er aber mittlerweile uuch
andere Arbeiten ausführte, im Jahre
4778. Leider hat das Gewölbe an eini«
gen Stellen durch Ginregnen gelitten und
sind einzelne Figuren übermalt worden,
denen nun der Schmelz der Knoller«
schm Farbe merkbar gebricht. Der Kunst-
ler übergab dem Kloster überdieß die
gemalten Skizzen der sieben Deckenfresken
llnd das Portrat des damaligen AbteS;
dagegen erhielt er außer dem bedungenen
Honorar ein silbernes Tafelservice für
acht Personen; — in der Stiftskirche zu
G r i e s bei Botzen die Deckengemälde,
„Scenen llN5 dem Neben des H. Angustin" dar«
stellend; — im Bürgersaale zu München
das Deckenbild: „Maria Himmeltahrt", 4775
gemalt, wobei ihm sein Schüler I . Schöpf
mithalf; Westenr ieder hat dieses
schöne Frescobild in den bayerischen Bei»
trägen (Bd. I, S. 574) beschrieben; be-
sonders herrlich ist K. auf demselben daS
Glanzlicht der himmlischen Glorie gelun«
gen; — im Hause des Grafen Thurn
und Taxis in Innsbruck ein großes
Deckengemälde, nach Nagle i : „Nll5 Nr-
theil drZ Pllriö", nach Conserdator Fern-
bach: „Nie Nimm ant der Jagd"; sollten es
wohl zwei verschiedene Deckenbilder sein,
beide im genannten Hause und beide von
Knol ler gemalt? — zu Botzen auf
dem Edelsitze Gerstburg: „Nie ansteigende
Ankara", wie sie Knol ler bereits früher
auf der Decke eines der Säle im kais.
Palaste zu Mailand gemalt. Es ist. wie
aus vorstehender Uebersicht erhellet, eine
großartige künstlerische Thätigkeit, welche
K. entfaltet hat. I n den Quellen werden
einige Urtheile von Fachmännern über
K. alS Maler mitgetheilt. Vr hat auch
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Volume 12
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Klácel-Korzistka
- Volume
- 12
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 528
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon