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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Volume 12
Page - 173 -
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Page - 173 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Volume 12

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Kober 173 Kober ihm das Verdienst zugeschrieben wird. Auch seine Bestrebungen um die Hebung der Volksbildung wie seine Verdienste nm die Volksschule sichern seinem Namen eine bleibende Erinnerung. Graher Telegraph 1828. Nr. !60. — Pra- g er Zeitung 1858, Nr. 167. Kober, Ignaz Leopold (Buchhand- ler, geb. zu Prag 6. Jänner 4828). Der Sohn eines armen WeberS auS dem Riesengebirge; die Mutler, eine emsige Leserin öechischer Bücher, brachte den achtjährigen Knaben zu dem Buchhändler Neureuter, bei dem sich damals die Freunde und Förderer der öechischen Literatur versammelten. K. besuchte unter« dessen auch die lateinische Schule, aber die Armuth der Eltern versagte ihm jede Unterstützung, und so trat er denn aus der Schule und begab sich, mittellos, sich selbst überlassen, zu Anfang deS Jahres 1838 nach Wien. Dort lernte er anfänglich die Drechslerei, später die Schlofferei und arbeitete längere Zeit als Gesell. Damals bereits zur geistigen Be< schäftiguttg hingezogen, begann er kleinere Arbeiten öechischer Schriftsteller in'SDeut- sche zu übertragen und mehrere derselben, wie die „Harfenistin" vonRubes, „Der Todtengräber" von Sabina, „Rosine Nudhart". „Dichterliebe", „Der Alchy- mist" von T y l , erschienen von ihm übersetzt in Wi t th auer's „Wiener Zeit« schrift" (1842-1843) und in anderen schöngeistigen Blättern. als in den „Rosen und Dornen", im „Erzählenden Hausfreund" u dgl. m. Diese Arbeiten führten ihn bald auf ein anderes Gebiet, auf jenes des Buchhandels, dem er sich bereits im Jahre 1343 zugewendet, wor- auf er im Jahre 1846, freilich mit nur sehr beschrankten Mitteln, in Tabor ein eigenes Verlagsgeschäft begründete. Sein erstes Unternehmen war das „Album, > Bibliothek deutscher Original-Romane", von welchem jährlich 24 Bandchen mit ! Arbeiten der besten und beliebtesten deut< schen Schriftsteller erschienen. I n einer Zeit, in welcher in der erzählenden und Romanliteratur des Kaiserstaates eine Anarchie ohne Gleichen herrschte, der Ge« schmack, der durch schöngeistige Arbeiten geläutert und gehoben werdensoll, auS< zuarten und an dem Ungeheuerlichsten und Blödesten Gefallen zu finden begann, in einer solchen Zeit strahlte Kober's Album wie eine freundliche Leuchte hin° weg über das Chaos der Scharfrichter«, Mord- und Galgendieösromane der seit 1848 wie Pilze aus der Erde geschossenen Wiener Romantiker. Die deutsche Kritik begrüßte das Unternehmen, das mit jedem Tage festeren Boden gewann, auf das Freundlichste und K. führte dasselbe bis zum Jahre 1861 fort, in welchem Jahre diese Sammlung, in der wir den besten Original'Erzählern des deutschen Volkes begegnen, zu 313 Bündchen angewachsen war. Zu Ende des Jahres 1853, da an dem kleinen Orte, wo K. bis dahin eine so rege Thätigkeit entfaltet hatte, die Verhältnisse einen wenig för- derlichen Charakter annahmen, verließ K. Tabor, übersiedelte nach Prag, wo er sich freier bewegen konnte und nun auch mit dem Verlage öechischer Schriften begann. Im Jahre 1838 verband sich K., um seinem Geschäfte eine größere Ausdehnung zu geben und auch in der Absicht in Wien eine Filiale zu gründen, mit dem Buchhändler M a r g g r a f. Diese Verbindung löste sich aber bald. AlS nach dem italienischen Feldzuge des Jahres 1839 in der österreichischen Poli- tik im Innern deS Reiches wesentliche Reformen eintraten und die Gleichberech. tigung der Nationen eine Thatsache wurde, nahm auch Kober'S Verlag eine neue
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Klácel-Korzistka, Volume 12
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Klácel-Korzistka
Volume
12
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1864
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
528
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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