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Aoch 484
keit in den Tranchöen im Berichte deS
Grasen NHdasdy besonders angerühmt
wurde. Im Jahre 1738 wurde Koch
zum Obersten befördert. Mit seinem Re-
gimente stand er bei Hochkirch (13. bis
14. October 1738) und in der Avant-
garde. Er führte dasselbe mit einer
Bravour ohne Gleichen bis mitten in
das feindliche Lager. Da gewahrte er.
wie ein Grenadiercorps, daS kie feind«
lichen Schanzen bereits überstiegen hatte.
Gefahr lief, in der linken Flanke von
frischen feindlichen Truppen überflügelt
zu werden. Es war keine Zeit mehr zu
verlieren, rasch rückte er mit seinem Re<
gimente dem Feinde entgegen, warf ihn
ganz zurück und erstürmte eine Redoute,
mehrere Fahnen und 6 Kanonen erbeu<
tend. Im folgenden Jahre bei Maxen
(21. November 1759) unterstützte er ec»
folgreich den Angriff der kaiserlichen
Grenadiere, schlug ein feindliches Bcitail-
lon zurück, welches den Unseren in die
Flanke fallen wollte, uud zwang die feind»
liche Cavallerie, welche wiederholt Ver«
suche machte, einzuhauen, zu schleuniger
Flucht. Für diese Wasfenthaten wurde
Koch in der fünften Promotion (vom
23. Jänner 1760) mit dem Ritterkreuze
des Maria Theresien>Ordens ausgezeich«
net. Im weiteren Verlaufe des Krieges
gab K. vor Kunzendorf und Torgau
(3. November 1760) ueue Proben seiner
Tapferkeit, wurde aber auch auf's Neue
verwundet. Am 26. Jänner 1763 wurde
K. zum General'Major ernannt, und da
er nicht ein bloßer Haudegen, sondern
überhaupt ein sehr unterrichteter Soldat
war, zu jener Commission beigezogen,'
welche über die Einführung des neuen
Militarfystems niedergesetzt worden war.
In dieser Commission erprobte er sich
durch seine tüchtigen Kenntnisse, legte
einen unermüdlichen Eifer zu Tage und wurde von der Kaiserin am I.Mai 1773
zum Feld marsch all-Lieutenant und Sous>
inspector in Böhmen ernannt. Auch
wurde er noch im nämlichen Jahre
Inhaber des 17. Infanterie-Regiments.
heute Prinz Hohenlohe - Langenburg.
Bald darauf erhielt er das Gouverne«
ment der Festung Ostende, von wo er,
um sich mit den militärischen Einrichtun-
gen fremder Staaten bekannt zu machen,
zu wiederholten Malen Reisen nach
Frankreich, England und Deutschland
unternahm. Auf einer derselben, als er
eben in Paris sich befand, ereilte ihn im
schönsten Mannesalter von erst 47 Iah.
ren der Tod.
Hirtenfeld (I.). Der MilitärMaria Therc»
fien.Orden und seine Mitglieder (Wien 1857,
Staatsdruckerei. 4».) S. lu<i und l?29. —
Oesterrrichisches M i l i tär « Ko n uer.
sations.Lerikon (Wien l850 u. f.. gr.8°.)
Vd. 711, S. »59. - W i ß g r i l l (Franz
Karl), Schauplatz des landsässigen Nieder-
Oesten-l'ichischeu AdelS vom Herren» und Ritter»
Stande (Wien i504, 4».) Bd. V, S. l74 bi5
l?6 ^nach diesem wäre er erst im April 4781
gestorben^,
Koch, Joseph Anton (Maler. geb.
zu Obergiebeln am Bach im Lechthale
Tirols 27. Juli 1768, gest. zu Rom
12. Jänner 1839). Sein Vater Joseph
K. war der Sohn armer Bauersleute, die
stark mit Kindern gesegnet, sich mühselig
fortbrachten, so begann denn Joseph
frühzeitig den Citronenhandel und ver»
heirathete sich im Jahre 1760 zu Coblenz
mit Anna Elisabeth Burd i . Auf
seinen Wanderungen hatte er das 3ech«
thal kennen gelernt, es lieb gewonnen
und dort ließ er
sich nun in Obergiebeln
nieder, von da aus seinen Citronenhandel
treibend. Auch seine Ehe ward mit eilf
Kindern gesegnet, von denen jedoch acht
in der Jugend hinstarben, aber Joseph,
der nachmals so berühmte LandschaftS»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Klácel-Korzistka, Volume 12
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Klácel-Korzistka
- Volume
- 12
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 528
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon