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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Volume 12
Page - 185 -
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Page - 185 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Klácel-Korzistka, Volume 12

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183 Koch maler, mit zwei Schwestern blieb am Leben. Joseph zeigte bald ein auffallen» deS Zeichnentalent; auf alten Blättchen Papier entdeckte zuerst der Schullehcer zu Elbigenalb bald allerlei Zeichnungen von Vögeln, vierfüßigen Thieren, mensch- lichen Figuren, ja selbst Porträte seiner Mitschüler, die auf den ersten Blick erkenn- bar waren. Dabei sand sich der Knabe von jedem Bilde, jedem Schnitzwerke auf das lebhafteste angezogen, ließ sich aber durch sein Talent nicht abhalten, mit allem Fleiße der Erlernung der Schul« gegenstände obzuliegen. Nachdem der Schulbesuch beendet war, nahm ihn ein Feldmesser, der damals imGerichtsbezirke Ehrenberg arbeitete und die Geschicklich, keit des Knaben kennen gelernt hatte, als Handlanger mit, und hier fehlte es ihm von Seite der Mapvirer nicht an Auf» munterung, sick weiter auszubilden und steißig zu zeichnen. Die häuslichen Ver- hältnifse förderten umdestoweniger diese künstlerische Entwickelung, denn Joseph wurde über Andringen seiner Mutter, eben als einmal der Vater abwesend war, zum Schaferdienst in Krabach bestellt. Jedoch auch der Hirtendienst, ließ ihm manche freie Stunde und in solchen wurde ununterbrochen gezeichnet, und da es an Papier und Feder fehlte, kritzelte er Figuren auf Baumrinde, Steine und in das sandige Ufer des wilden Krabaches. I n solchen Augenblicken vergaß er leicht seinen niedrigen Hirtendienst und dachte an die Zeit, da er den Mappirern helfen durfte; verfiel aber über die traurige Wendung seines Geschickes bald in Mißmuth und vernichtete in solchen Anfällen AlleS wieder, waS er geschaf» fen. Um diese Zeit geschah eS, daß der Weihbifchof und Generalvicar von Augsburg, der Freiherr vonUmgelder, in geistlichen Geschäften das Lechthal besuchte und ihm bei dieser Gelegenheit der brave Schullehrer von Elbigenalb mehrere Blätter mit Zeichnungen Koch's vorlegte, welche jener aufbewahrt hatte. Der Weihbischof betrachtete mit großer Aufmerksamkeit diese Blatter und erkannte darin ein ganz ungewöhnliches Talent; besonders eine Landschaft, welche daS Lechthal in richtiger Perfpective und bewunderungswürdiger Mannigfaltigkeit deS Charakters und mit Beobachtung des Helldunkels darstellte, fesselte seine Blicke.. Der Weihbischof erklärte nun den talent« vollen Knaben unterstützen zu wollen, er möge immerhin denWeg derKunst betreten. Die Mutter, die früher den Knaben zum Hirtendienste bestimmt, fand nun in dem Ausspruche des Bischofs wieder nicht das Rechte; ein Maler war ihr, da des Knaben Arbeiten Aufsehen erregt hatten, jetzt viel zu wenig; nun sollte er recht was Großes werden und so beschloß sie bei sich, ihn studiren zu lassen. Alles die« seS war geschehen, während I o sep h auf der Alpe seine Heerde weidete; er wußte von Allem nichts und als er im Herbste des verhaßten Schäferdienstes ledig in's Elternhaus zurückgekehrt war. blieb er den Winter über in demselben und mußte auf Antrieb der Mutter die Anfangs- gründe der lateinischen Sprache erlernen, um sich zu dem von ihr gewünschten Berufe vorzubereiten. Joseph gehorchte, trieb aber in den freien Stunden fleißig das Zeichnen. Im Spätjahre 1782 brachte ihn nun seine Mutter nach Dil» lingen, wo sie den dortigen Prokanzler Schnöller, einen gebormn Lechtha« ler, bat, ihren Sohn unter die Studiren» den aufzunehmen. Bei der vorgenomme» nenPrüfung bemerkte jedoch Schnöller, daß der junge Koch, wenngleich Talent, so doch durchaus keine Neigung zum Studiren, wohl aber einen ausgespcoche»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Klácel-Korzistka, Volume 12
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Klácel-Korzistka
Volume
12
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1864
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
528
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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