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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Kosarek-Lagkner, Volume 13
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Page - 9 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Kosarek-Lagkner, Volume 13

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Aossuth 9 Kossuth sein VerhĂ€ltniß mit der Tochter eines wohlhabenden Kaffeesieders, die in ihrer Liebe zu ihm seinen Geldverlegenheiten, die sich tĂ€glich steigerten, zuerst mit ihren Ersparnissen, spĂ€ter mit ihrem Schmucke aushalf. Aber nicht nur letzteren verlor sie fĂŒr immer, auch ihre Ehre und bald nach ihrer Entbindung, zu ihrem GlĂŒcke, das Leben. Nun verließ K. Pesth und zog sich in das Zemplmer Comitat zurĂŒck, wo es ihm gelang, als Fiscal in die Dienste der Grafin Szap^ry. ge bornen GrĂ€sin CsĂ€ky. zu treten. Zu gleicher Zeit erhielt er mehrere Privat- agentien, wodurch er in den Besitz bedeu» tender Summen anvertrauten Geldes kam. Schon hatte er sich der Leidenschaft des Spiels ergeben und oft ganze NĂ€chte am Spieltisch zubringend, verlor er nicht selten bedeutende Summen. Auch eine Summe von 6000 fi., welche er auf Rechnung der Grasin bei einer Execution erhoben hatte, verlor er im Spiele in einer Nacht bei dem Hofrichter zu Trebes. Die hochsinnige Dame verschmerzte den nicht unbedeutenden Verlust und bestrafte den unordentlichen Fiscal nur — durch Entlassung aus ihrem Dienste. Das Defi- cit einer doppelt so großen Summe aber, welche aus Waisengeldern und Verlassen« schaftssummen bestand und auch auf dem Spieltische geopfert worden war, brachte ihn inCriminaluntersuchung und zog ihm die Haft zu, aus welcher er durch das Mitleid einer reichen Dame, die einen Theil des verspielten Geldes ersetzte, befreit wurde. K. begab sich nun wieder nach Pesth. Dort hatte er an dem Vicegespan eines ComitateS, einem reichen Magnaten, der spĂ€ter eine große Rolle gespielt, einen MĂ€cen gefunden, wodurch es K. möglich wurde — wer den Gang der vormĂ€rzlichen Justiz in Ungarn kennt, wird dieß nicht unglaublich finden — die gegen ihn anhĂ€ngigen Processe niederzuschlagen, ja sogar die Vernichtung der gegen ihn zeu> genden Papiere zu erwirken; denn Kos. suth selbst hatre, als er zur Gewalt gelangte, einen ergebenen Beamten in jenes Comitat geschickt, um jede Spur dieser Proceßacten zu vernichten. Auf diese Art war es auch möglich, daß, unge- achtet einer so mackelvollen Vergangen« heit. Kossuth schon im Jahre 4832 als Ablegat eines Magnaten bei dem Land- tage in Preßburg auftreten konnte. Nun schien sich ihm ein weites Gebiet zu einer ThĂ€tigkeit zu eröffnen, die seinen Geist vollends in Anspruch nehmen konnte. Aber der erste Versuch siel wenig ermun« ternd aus. Mit seiner sogenannten Jung. fernrede, zu welcher er einen gewaltigen Anlauf genommen, fiel er gĂ€nzlich durch; auch war seine Wirksamkeit im Landtage, als Ersatzmann des eigentlichen Abgeord» neten, eine sehr beschrĂ€nkte, weil ein solcher der Landtagsordnung gemĂ€ĂŸ keine beschließende Stimme hatte und ĂŒber« Haupt dessen ThĂ€tigkeit mehr passiver Natur ist. Aber schon im folgenden Jahre wĂŒĂŸte K. Wege zu finden, sich aus dieser PassivitĂ€t heraus zu arbeiten, und zunĂ€chst sann er auf Mittel, eine Partei zu bilden. Um jene Zeit gelangten die Land» tagsverhandlungen noch nicht zur allge« mewen Kenntniß. Ein paar Pesther BlĂ€t» ter, denen zwar die Gestattung zu deren Abdruck ertheilt worden war, hatten die« selbe bald wieder verwirkt, indem sie die von einem Magnaten gehaltene Rede in entstellter Weise mitgetheilt hatten. Die. !er Umstand brachte Kossuth auf die Idee der „OlSsaZ-S^ĂŒlöLi, tuĂ€oLitĂ€sok") das waren nĂ€mlich fliegende BlĂ€tter, zuerst handschriftlich, spĂ€ter durch Stein« druck vervielfĂ€ltigt, welche die Landtags» debatten in einheitlicher Redaction und in Briefform zur weiteren Kenntniß
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Kosarek-Lagkner, Volume 13
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Kosarek-Lagkner
Volume
13
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der UniversitÀts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1865
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
546
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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