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vordem in sehr gesunkenem Zustande
befindlichen Bistritzer Gymnasiums ver»
dient gemacht, und mehrere armeGymna-
siasten unterstützte er, um ihnen die Fort-
setzung des Studiums zu ermöglichen, aus
eigenen Mitteln. Auch war er ein Hochher«
ziger Wohlthäter des mit dem Gymnasium
in Verbindung stehenden. Alumneums.
Von seinen Schriften ist nur eine Gele-
gcnheitspredigt in slavischer Sprache
(Bistrch 1830) erschienen; sonst ist aber
K. ein fleißiger Mitarbeiter mehrerer
deutscher theologischen Zeitschriften. K.'s
Verdienste hat der Monarch mit dem
Ritterkreuz des Franz Ioseph-Ordens,
welches er schon im Jahre 1834 erhielt,
gewürdigt.
^iiesoi-, d. i. (5llnver!'atil)ns«3exiklln. Nedi«
girt von Dr. Flnnz Lad. Rieger (Prag <839,
Kobcr, Ler. 8«) Bd. IV. S. 898.
Kozllkiewicz, LucaS (Maler, geb.
zu Krakau 17. October 1778, gest.
ebenda 19. Juli 1843). Sein Vater
war ein geborner Litthauer, den aber die
Wechselfälle des Lebens nach Krakau
verschlagen hatten, wo er sich niederließ,
heirathete und in der Ehe den obigen
Sohn Lucas erhielt. Lucas kam zu
einem Kartenmaler in die Lehre und ging
dann auf Wanderung. auf welcher er
Böhmen und Deutschland besuchte. Nach
Krakau zurückgekehrt, begab er sich im
Jahre 1799 zu seinem Oheim, der ihn,
als er sein Talent für die Kunst entdeckte,
zu einem der dortigen Maler in die Lehre
gab. Bei diesem lernte Lucas ein paar
Jahre, dann bildete er sich selbst fort und
begann selbststandig zu arbeiten. Nun,
noch ziemlich jung, heirathete er, bekam
zahlreiche Familie und mußte zur Erhal»
tung derselben angestrengt arbeiten, ja
durfte, da es das Leben galt, in Annahme
der Auftrage nicht sehr wählig sein. So in ununterbrochenem bitterem Kampfe mit
der Noth, kam er nicht in die Lage, seine
Fähigkeiten frei zu entwickeln und höhere
Proben seines nicht gewöhnlichen Talen-
tes zu geben. Mehrere Jahre lang war
er Dekorationsmaler des Krakauer Theo
ters, ja die Noth zwang ihn nicht selten,
um sein und der Seinigen Dasein zu fristen,
sich mit Zimmermalen zu beschäftigen.
Aber er war ein geschickter Landschafts»
maler, wie dieß seine hie und da bei
Privaten vereinzelt vorkommenden Arbei-
ten bezeugen. Im Jahre 1827 vollen-
dete er für das Kosmorama in Krakau
die Ansichten der alten Königsstadt und
ihrer reizenden Umgebungen. unter
anderen eine Darstellung der Ueber»
schwemmung decWeichsel imIahre1813,
das kön. Schloß, den Ringplatz, den
StephanSplatz, den Fischmarkt an der
Weichsel mit den Karpathen im Hinter»
gründe, den Kosciuszkohügel, das Schloß
Ojcäw, die Salzgruben von Wieliczka
und noch vieles Andere. Endlich erlöste
ihn von den Mühseligkeiten seines Da-
seins. dessen Jammer ihm eine ent>
sprechendere Stellung unter den Kunst»
lern versagte, der Tod im Alter von
67 Jahren.
Iioiskick Wä2iv2 odo^ed, n I'olöcio ol-ia-
ät?o!i lud <!823o>vo n niH pr-Lk^'^ac^ck,
d. i. Lerikon der polnischen Maler, wie auch der
fremden, die sich in Polen bleibend nieder
gelassen, oder aber nur einige Zeit aufgehalten
haben (Warschau 15!5U, Orgelbrand, gr. 8°.)
Bd. I I I , S. 277.
Kozanowicz, Michael (ruthenischer
Poe t . geb. zu P l a w i e im Stryjer
Kreise Galiziens 7. Juni 1807). Ruthene,
studirte Theologie, trat nach Beendigung
derselben in die Seelsorge und wurde
zuletzt Pfarrer, Dechant und Schul-Di«
strictsaufseher des Bezirkes Tysmienicz in
Galizim. K. ist Poet und nimmt als sol«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Volume 13
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Kosarek-Lagkner
- Volume
- 13
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 546
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon