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92 Ao^eluch
Bd. I, Sp. 7^9. — Derselbe, Neues
historisch-biographisches Lexikon der Tonkünst-
ler (Leipzig !813, A. Kühnel. gc. 8".) Bd. I I ,
Sp. 99. — Neues Unioersal-Lerikon
der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius
Schlaoebach, fortges. von Eduard Berns'
dorf (Dresden, Schäfer, gr. 8«.) Bd. I I ,
S. l>46. — NouvsIIs Vio^i'«.!)^^
i^ Lnsrals . . . Fublius iiar I^irinin, Diäot
lröreä, sou8 Ia äirocUon Äo dl. !s Dr.
II o s lor (?ai-i3 l83U ots., 80.) loniOXXVIII,
1^ . l84. — Oesterreichische National
Encyklopädie, herausgegeben von Graf»
ferund Czikann (Wien 1833, 30.) Bd. I I I ,
S. 266. — Dali bor (äechischeS Musikblatt
in Vrag. 4".) Redigirt von Emanuel Melis,
Jahrg. 186t. Nr. 5. S. 46 i^m Aufsahe: 8tav
iiuäb^ v 18. Ltolyti v ()6<:tiäoti, d. i. Stand
der Tonkunst in Böhmen im 18. Jahrhunderts
und Jahrg. 1362, Nr. 33, S. 259.
Kozeluch, Leopold (Tonsetzer,
geb. zu Welwarn in Böhmen im
Jahre 4733. gest. zu Wien 8. Februar
18l4). Ein Vetter des Johann An-
ton K. ^s. d. Vorigen^, von welchem er
auch den ersten Unterricht in Musik und
Gesang erhielt. Leopold besuchte die
Humanitätsclafsen in Prag, hörte
ebenda die Philosophie und schickte sich
bereits zum Studium der Rechte an, wel«
ches er aber bald wieder aufgab und sich
ganz der Musik widmete, für die er ein
ebenso ungewöhnliches Talent besaß, als
es von mehreren Seiten nicht an Auf-
munterung zu ferneren Arbeiten auf die»
sein Gebiete fehlte.. Zuerst schrieb er Pan-
tomimen und Ballete für daS Prager
Theater, die allgemeinen Beifall fanden.
Aber um sich in seiner Kunst auszubilden
und um den Geschmack zu lautern, begab
er sich im Jahre 1778 nach Wien, wo er
bald ein gesuchter Lehrer ward und seine
Composuionen in musikalischen Kreisen
mit besonderer Vorliebe gespielt wurden.
Sein Ruf vergrößerte sich immer mehrund
so wählte Kaiser Joseph I I . ihn zum
Musiklehrer für die Erzherzogin ^ beth, erste Gemalin des nachmaligen
Kaisers Franz II. , welcher, als er nach
Leopold's II.Tods die Regierung 4792
antrat, K. nach Mozart 's Tode an des.
fen Stelle zum k. k. Hofcapellmeister und
Hofcompositeur ernannte. Diese Stelle
versah K. bis zu seinem, im Alter von
61 Jahren erfolgten Tode. K. war ein
ungemein fruchtbarer Componist, jedoch
beeinträchtigte die Menge seiner Arbeiten
nicht ihren inneren Gehalt. Schon wäh.
rend seines Aufenthaltes in Prag, als
ein für das National«Theater von ihm
componirteS Ballet ungewöhnlichen Bei-
fall erhielt, schrieb er in rascher Folge
hintereinander 24 Ballete und 3 Panto-
mimen. Gediegenere Arbeiten lieferte er
aber während seines vieljährigen Auf.
entHaltes in Wien, wo überdieß viele
derselben im Stiche erschienen sind.
Seine Compositionen "sind, insoweit die»
selben durch den Druck oder durch Auf»
führung bekannt geworden, die Opern:
„^s ^l/«36i!", eine französische komische
Oper', — „^'tions
italienische Opera, ssria; —
auf Befehl des Kaisers Leo-
pold I I . geschrieben, aber nicht aufge^
führt; — „t)/ions", großes heroisches
Ballet, auf Allerh. Befehl geschrieben
und spater im Clavierauszuge gedruckt;
— „Z/oss e'n ZF?'^o") großes italieni-
sches Oratorium, im Jahre 4787 und
in den folgenden im k. k. National.Thea»
ter zum Besten der Tonkünstler »Wit»
wM'Societät aufgeführt; — eine große
„Urönnngz-Oailtllte" , auf Ersuchen der
böhmischen Stande zur Krönung Leo»
pold's I I . zum Könige von Böhmen
geschrieben und am 6. September 1791
von 200 Tonkünstlern im Prager Ratio»
nal-Theater aufgeführt; — „Kantate ant'
dci2 Fräulein Paradies"; — „Illseph der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Volume 13
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Kosarek-Lagkner
- Volume
- 13
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 546
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon