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Aräuiner Kräutner
tember 4838). Trat im denkwürdigen
Jahre 1809 am 23. März als Privat-
cadet in das bestandene siebenbürgische
Feldjäger-Corps und wurde schon im
Juli desselben Jahres Unterlieutenant.
Die Feldzüge 1813—1814 machte
K r ä u t n e r als Oberlieutenant bei
dem 83. Infanterie'Regimente mit und
benahm sich bei mehreren feindlichen Ge>
legenheiten mit Einsicht, Eifer und aus»
gezeichnetem Muthe. I m Juli 1821 zum
31. Infanterie'Regimente übersetzt, ward
ihm vom Jahre 1824—1829, wo er
zum CapitäN'Lieutenant vorrückte, die
Leitung des Erziehungshauses anvertraut;
im December 1829 wurde er zum aä
I2.W3 des Generalcommando-Adjutanien
in Siebenbürgen ernannt, und im No-
vember 1834 zum Major beim bestände«
nen ersten walachischen Grenz.Regimente
und zum Militar.Referenten des Sieben-
bürger Generalkommando befördert. Im
Mai 1839 rückte K r ä u t n e r zum
Oberstlieutenant und 4840 zum Obersten
und Commandanten des 39. Infanterie»
Regiments vor. DaS Jahr 1848 traf ihn
in dieser Stellung zu Peterwardein, dem
Hauptpuncte, wo die Reibungen zwischen
dem magyarischen und slavischen Ele»
mente entbrannten, und er fünf Monate
unter mehrfachen Gefechten und beinahe
taglichen Allarmirungen zubrachte. Ende
August desselben Jahres zum General-
Major vorgerückt, sollte er eine Brigade
in Kaschau übernehmen; in Pesth ange»
langt. überzeugte ihn die bedenkliche
Stimmung, daß dortlands zu wirkön
nicht mehr möglich war, und er eilte
nach Wien. wo ihm die Brigade in Sta-
nislau zugewiesen wurde. Die October»
Ereignisse verhinderten sein Abgehen
nach Galizien; er begab sich nun zum
BanuS und erhielt in dessen Armeecorps
eine Brigade, mit welcher er die Ein- nahme von Wien und das Gefecht bei
Schwechat mitmachte. Nunmehr eilte er
nach Stanislau. führte da die Oberlei»
tung der Defensivmaßcegeln im Delaty-
ner Gebirgspässe im Jahre 1849 ', dann
wirkte K., im Juli 1830 zum Feldmar.
schall-Lieutmant befördert. 2 ^ Jahre als
Divisionar in Semlin. dessen Magistrat
ihm daS Ehrenbürgerrecht ertheilte. und
durch drei Jahre in Temesvär als acl.
1«.tu5 des Gouverneurs, worunter zwei
Jahre während der Abwesenheit deS
Gouverneurs als Armeecommandant in
den Donaufürstenthümern. Im Jahre
1836 trat K. in den Ruhestand und
wurde bei dieser Gelegenheit mit dem
Commandeurkreuze des Leopold-Ordens
ausgezeichnet. Während seiner 47jähri»
gen Dienstzeit bewährte sich K. als tüch.
tiger Soldat und bethätigte in schwieri«
gen Verhältnissen Umsicht und Energie.
K. führte die Geschäfte des siebenbürgi.
schen Gmeralcommando's eben in den
Jahren 1834—1839. in deren Zwischen-
zeit die stürmischen Landtage der Jahre
l834. 1837 und 1838 stattfanden.
Er besaß das Vertrauen der versammel«
ten Stände in solchem Grade, daß er
Sr. Majestät im Wahlacte mir 132
Stimmen zum Landes «Generalen nam»
haft gemacht wurde. Den Schlußact
seines Wirkens auf diesem Posten bildete
die von dem commandirenden Felomar«
schall»Lieutenant Baron Wernhard t
unter dem Scheine einer großartigen
Feldübung vorgenommene Einschließung
des vor dem Törzburger Paffe liegenden,
mehrere Quaoratmeilen betragenden,
von den sogenannten Kalibaschen*)
*) Die Kalibassen oder auch Kalidaschen bilden
zehn Pertinentien uon au6 der Walachei ein«
gewanderten Rumänen, deren Hüttengruppen
auf mehr als anderthalb Quadratmeilrn
unchrr zerstreut liegen.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Volume 13
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Kosarek-Lagkner
- Volume
- 13
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 546
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon