Page - 116 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Kosarek-Lagkner, Volume 13
Image of the Page - 116 -
Text of the Page - 116 -
Kräl
Noch sind mehrere Personen des Namens Krä l
anzufĂĽhren, und zwar: 1. Anton Kral ,
Gymnasial. Präfect zu Czernowltz m der
Bukowina, war Abgeordneter f " Czernowltz
im österreichischen Reichstage der Jahre 1848
und 1849 (er ist nicht zu verwechseln nut
seinem Collegen Joseph Krä l , s. d. Nr. 4).
Er nahm nur einmal das Wort in der De«
hatte über die §§.13,14 und 15 der allgemei'
nen Grundrechte, durch welche dle Freiheit
des Glaubens, die Gleichberechtigung der ver-
schiedenen Culte gewahrt und der Grundsatz
der Regelung der Verhältnisse zwischen Staat
und Kirche ausgesprochen wird. Krä l sprach
(in der 87. ^35. Kremsierer) Sitzung) fĂĽr die
Gleichberechtigung der griechisch-orientalischen
Kirche in der Bukowina. Wie die Verhält-
nisse damals standen, dafĂĽr gibt er nur die
Thatsache an, daĂź in der Bukowina, ob.
gleich die Zahl der Orientalen zu jener der
Katholiken wie 30 zu 3 sich verhalte, also
zehnmal mehr Bekenner der orientalichen
Kirche als Katholiken vorkommen, dennoch
im Lande nur 2 romanische, dagegen 32 katho«
lische Volksschulen bestehen. K rä l wurde
später 1851 von Czernowitz an das Gymna«
sium in BrĂĽnn in gleicher Eigenschaft ĂĽber.
setzt. ^Verhandlungen des österreichischen
Reichstages der Jahre 1848 und 1849 (Wien.
Staatsdruckerei,4«.) Bd. V, S.58. - H^te^-
be^, XkxyLin Llovm'äsk novinäksk? i Icon-
versaoui, d. i. Kleines Taschen-Conversations-
Lexikon (Prag 1850. Pospisil. t^o.) Theil I I ,
S. 294.) — 2. Franz lsiehe im Texte bel
dem folgenden Johann K r ä l . und unter
WenzelKrä l . Nr. 6. zu Ende des Textes).
- 3. Johann Krä l (geboren 16. Mal
1823 zu Kolinec in Böhmen). Wurde im
Jahre 1837 in das Prager Conservatorium
aufgenommen, welches er 1843 alS VW
tuose auf der Viola und Viois ä'amour
verlieĂź. K. ist zur Stunde Violinist des Hof.
Operntheater.Orchesters in Wien. Rit ters,
b erg gedenkt in seinem ^^S3n i ^ovQiäft^«
eines Franz Krä l . der auch ein Schüler
des Prager Conservatoriums gewesen wäre.
und dann Mitglied des Theater.Orchesters
in Prag war. Dieser war auch Virtuos auf
der Viola, machte Kunstreisen, concertirte mit
großem Beifall in Leipzig in den Gewand»
Haus-Concerten und bei Hof in Weimar.
Daselbst sollte er auch ĂĽber Antrag von
Franz Liszt bei der großherzoglichen Hof»
capelle angestellt werden; da er aber schon bei
dem Hof.Operntheater-Orchester in Wien eine Stelle hatte, lehnte er den Weimarer Posten
ab. Nun ist bei dem Wiener Hof»Opern»
theatel'Orchester wohl ein Johann, aber
kein Franz Kräl bedienstet; auch war ein
Johann und kein Franz Krä l Schüler
des Prager Conservatoriums. Es möchte dem»
nach Rittersberg's F ranz K r ä l und
obiger Johann Krä l wohl eine und die-
selbe Person sein und hier vielleicht eine Ver»
wechslung der Taufnamen stattfinden, oder
aber Kräl vielleicht Johann Franz Krä l
heißen. ^Präger Morgenpost 1858,
Nr. 186. — Hlttei>sö6^, I5kx68Qi LlovQlöHk
voviuäisk? a Kouvei-Zaöui, d. i. Kleines Ta»
schen'Conversations.Lexikon (Prag 1850 u. f.,
PospMl, 120.) Theil l l , S 294. — Ambroö
(Aug. Wilh. Oi-.). Das Conservatorium in
Prag. Eine Denkschrift bei Gelegenheit der
fünfzigjährigen Jubelfeier der Gründung (Prag
1858. Gottl. Haase Söhne. 8«.) S. 80.) —
4- Joseph Kräl , Arzt. war iu. den Jahren
1848 und 1849 Abgeordneter im österreichischen
Reichstage für Rakonitz in Böhmen. Ar saß
auf der äußersten Rechten. sH/iis^ixi?-^ I. o.
Thei l l l , S. 294.) — 5. Theodor K rä l
(geb. nach Einigen zu Käthen, nach Anderen
zu Rakonitz in Böhmen im Jahre 1561,
gest. zu Gratz in Steiermark 4, April 1633).
erscheint gewöhnlich mit dem laiinisirten
Namen Kral l ins, Er trat im Alter von
20 Jahren, 13«1, in den Orden der Gesell'
schaftIesu. in welchem er anfänglich zu Prag
das Lehramt, dann aber das Predigtamt in
deutscher und öechischer Sprache durch 36 Jahre
an verschiedenen Orten versah. Nicht durch
seine Schriften.- „Die Zeichen des wahren
katholischen Glaubens . . ." (Gratz 1629) und
„Der zweyköpfige Luther in dem Abendmahle-
unter beyden Gestalten" (ebd. 1631) nimmt
er unsere Aufmerksamkeit in Anspruch, wohl
aber durch folgenden Umstand. Während er
das Rectorat des CollegiumS zu Glatz versah,
pflegte er den auf dem Schlosse daselbst ge»
fangen gehaltmen, später hingerichteten Georg
von Lobkowitz zu besuchen. Als nun
Georg's Tochter Eoa die lateinische Schutz»
schrift fĂĽr ihren Vater herausgab, kam K. in
Verdacht, Verfasser derselben zu sein. und»
wurde deĂźhalb zur Verantwortung gezogen.
Er hat, wie es heiĂźt, vor dem Erzbischofe in
Prag sich darĂĽber gerechtfertigt. ^Pelzet
(Franz Martin). Böhmische. mährische und
schlesische Gelehrte und Schriftsteller aus dem
Orden der Jesuiten (Prag 1786, 8<>.) S. 9. —
ZlovQik ukuüu^. Lsäkktor Di. I'i-Hnt.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Volume 13
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Kosarek-Lagkner
- Volume
- 13
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 546
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon