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Kramer Kramenus
bestimmten 7 Bataillons als Brigadier
befehligte, und von diesem zu wichtigen
Sendungen an die Feldmarschalle Gra«
ftn Daun und Mercy verwendet. In
dieser Periode rückte K. zum Hauptmann
vor. Im Jahre 1738 wurde er zum
Major bei dem Infanterieregimente
Fürst Salm «Salm Nr. 14 befördert.
Als solcher zeichnete es sich im letztge»
nannten Jahre bei Panczowa und dann
in einem Gefechte bei Dcmowih so aus,
daß ihn die Generale Neupperg und
Mercy in ihren Schlachtberichten ehren»
voll nennen. Im Jahre 1745 wurde er.
Oberstlieutenant und stand mit dem Re-
gimente in den Niederlanden. Bei der
Belagerung von Mons schlug K. zwei
feindliche Sturmangriffe mit großer Ta-
pferkeit ab. Im Jahre 1732 war er
Oberst, focht bei Kolin mit bewährter
Bravour und erkämpfte sich bei Görlitz,
7. September 1737, das MariaTheresien»
kreuz. Er nahm bei dieser Gelegenheit
die feindliche Batterie auf dem Holzberge
mit Sturm; seinen Grenadieren voran,
setzte er mit seinem Pferde mitten in die
Batterie. Als das von drei Schüssen ge>
troffene Pferd unter ihm zusammenbrach,
griff er zu Fuß die Feinde an und jagte
sie in die Flucht, die Geschütze erbeutend.
Für diese Waffenthat wurde ihm in der
3. Promotion (vom 4. December 1738)
das Theresienkreuz zuerkannt. Im Jahre
1733 wurde K. zum GeneralMajor er>
nannt, focht noch in verschiedenen Käm«
pfen jener Tage, erhielt 1760 das Mili»
tärcommando in Tirol, wo zu jener
Zeit 9 preußische Generale und 400Ober«
officiere in Gefangenschaft zubrachten, die
unter seine Befehle gestellt waren. Im
Jahre 1763 wurde er als Generaldirector
nach Freiburg in Vorderösterreich über«
setzt, wo er in Abwesenheit des com>
mandivenden Generals dessen Stelle ver> sah. Im Jahre 1776 wurde K. in den
Freiherrnstand mit dem Prädicate ,von
Obereck" erhoben. Drei Jahre später
starb er im hohen Greisenalter von
81 Jahren.
Freiherrnstands.Diplom vom 2t. Decem»
ber 1776. — Hiitenfeld (I.), Der Militär.
Maria TheresiewOrden und seine Mitglieder
(Wien 1856, Staatsdruckerei, 4°.) S. 71
u. 1728. — Oesterreichisches Mil i tär»
Konversations »3 er ikon (Wien <83<>u.f.,
gr. 8<>.) Bd. I I I , S. 627. - Wappen. I n
Noth auf grünem Hügel ein rechts gewen»
deter Kranich, der auf dem linken Fuße sieht,
mit dem rechten rin Steinlein hält. Auf dem
Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf welchem
sich der in's Visir gestellte gekrönte Tur»
nierhelm erhebt. AuS der Krone des Helms
ragt zwischen zwei mit der Mündung aus»
wärts gekehrten, oben roth und unten Silber
mit gewechselter Tinctur abgetheilten Büffel«
Hörnern der Kranich des Schildes. Die Helm-
decken sind Zu beiden Seiten roth mit
Silber belegt. — Kram er erscheint hie und
da mit einem doppelten m, als Krammer,
das ist unrichtig; mit einem m, Kr am er, ist
die richtige Schreibart seines Namens.
Kramer, siehe auch: Krummer.
Kramerius, Wenzeslaus Mathias
(Schriftsteller, geb. zu Klattau in
Böhmen 9. Februar 1739, gest. zu Prag
22. März 1808). Erhielt in der ^ufe
den Namen August in Wenzel, schrieb
sich aber selbst immer Wenzel Ma>
thiaS. Die Schulen besuchte er in seiner
Vaterstadt. 4775 ging er nach Prag, wo
er den philosophischen Studien oblag und
von 1778 bis 1780 die Rechte hörte.
Chladek. Step l ing, Wydra,
Meißner, Seibt lehrten zu jener
Zeit an der Prager Hochschule und übten
einen belebenden Einfluß auf die jugend»
lichen Gemüther. Männer aber, wie Pel>
zel. Prohazka. Ungar, Dobrov-
fky, Gebrüder Tham u. A. eiferten
zum Studium der öechischen Sprache und
Literatur an, und Kramerius war
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Kosarek-Lagkner, Volume 13
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Kosarek-Lagkner
- Volume
- 13
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1865
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 546
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon